Lieferumfang und Installation
Zusätzlich zu den Hatsune-Miku-Stimmdaten gibt es in dem von uns getesteten „All in One“-Paket von Best Service – neben dem passenden Vocaloid-Editor – auch den Vocal Editor Piapro Studio VSTi und die PreSonus Studio One Artist Piapro Edition. Die Installation ist stellenweise etwas umständlich, weil einige Textfenster nur mit japanischen Schriftzeichen erscheinen. Aber wer da einfach munter weiterklickt, kommt auch ohne Fremdsprachenkenntnisse irgendwie ans Ziel. Die zur Extra-Software gehörige Anleitung findet sich auf der Produkt-Website von Best Service, da ist halt ein wenig Eigeninitiative gefragt.
So funktioniert es
Die Sangeskraft von Frau Hatsune wird wahlweise mit dem Vocaloid-Editor oder mit dem VSTi-Plug-in von Piapro Studio zu Gehör gebracht. Letzteres ist etwas übersichtlicher, aber die Funktionsweise und die damit verbundenen Möglichkeiten sind identisch. Leider auch die Minimaloptik der Editoren, an der in den letzten Jahren jeglicher grafische Fortschritt vorübergegangen ist. „Zweckmäßig“ nennt man das dann, wenn man wohlwollend sein will. Wollen wir natürlich.
Über eine Pianoroll des Editors geben wir – ganz einfach – Note für Note als Balken ein. Unter der Roll findet sich der Bereich für die Controller-Daten (grafisch ebenfalls „zweckmäßig“). Hier können die Werte für Eigenschaften wie Dynamik, Brightness, Opening, Clearness, Gender oder Breath verändert werden. Entweder Note für Note oder mit gekonnter Mausfahrt für den Verlauf einer ganzen Passage. Manche Änderungen finden eher im Bereich hinter dem Komma statt, andere dagegen wirken ganz massiv auf den Sound ein. Wie etwa „Gender“, der die Stimmfarbe in Richtung „männlich“ verschiebt. Einstellbar ist auch das Vibrato – von dezent bis mörderisch, was teilweise ganz lustige Effekte zu Tage fördert.
Der Text wird einfach in die Notenbalken des Editors getippt. Das funktioniert so lange gut, wie die Wörter nicht – oder wenigstens einigermaßen sinnvoll auf einzelne Silben getrennt werden können. Mitunter werden die von der Sprach-Engine falsch interpretiert und ausgesprochen ; da muss dann etwas improvisiert werden, indem man die Silben durch Konstrukte ersetzt, die dem gewünschten Wordklang näher kommen als Vocaloid es auszusprechen vermag. Man kann sich aber auch ein eigenes Wörterbuch anlegen und da Wörter in Lautschrift für den zukünftigen Gebrauch ablegen. Das ist zwar umständlicher als die „Improvisation“, hat aber die deutliche längere Halbwertzeit und klingt meist auch besser.
Wer Editoren und Pianorollen vermeiden will, setzt auf den VSTi-Modus. Der hat – unter anderem – den Vorteil, dass sich Klangveränderungen auch über Hardware-Controller steuern lassen und Silben vorab auf Noten gelegt und dann Tasten zugeordnet werden
Hätte ich nie gedacht das ihr darüber mal einen Testbericht schreibt. Respekt! Wer mal „live“ erleben möchte wie Hatsune Miku „singt“: http://www.....a5ZfzCgjqc
Vocaloid ist ein eine echt witzige, kreative und inspiriende, aber auch fordernde Software. Man muss halt _immer_ den Text der (englischen) Aussprache/ bzw. den Silben folgend programmieren und nicht nach der Rechtschreibung.
Danke für den Beitrag. Auch ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt, die bzw. eine V-Software auszuprobieren, und zwar nach dem Hören von Avanna V3 (englisch), speziell dem 3. Demo, das bei Bestservice zu finden ist:
http://www....._avanna/de
Mir fehlte bislang jedoch die Zeit, mich damit zu beschäftigen. Ich konnte es jedoch nicht unterlassen, auch mal auf Youtube nach Beispielen zu suchen. Besonders aufgefallen ist mir Melt [German Version]: Einfach überwältigend. Ich habe Tränen gelacht:
http://www.....B7DA9C3B48
Ich kann nicht abschätzen, wie deutlich die Unterschiede der Figuren und Sprachversionen in der Arbeit ausfallen …