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Test: VOX AC2, Gitarrenverstärker

VOX AC2 - Mini Gitarrenamp für alle Fälle!

30. April 2019
 VOX AC2 Gitarrenverstärker

VOX AC2

In der Kategorie der Gitarren-Kleinstverstärker sind auch die Engländer von VOX mit einigen Amps vertreten. Eine längere Zeit schon gibt es den VOX AC1 Rhythm, der sich aufgrund seiner kompakten Maße und seiner Ausstattung für die Session zwischendurch oder das Üben an allen möglichen und unmöglichen Orten bestens eignet. Der kleine Amp schien bzw. scheint wohl nach wie vor ein ziemlicher Renner für VOX zu sein, das fanden wir übrigens auch, wie man im HIER in meinem Review von damals nachlesen kann. Zwar gibt es auch im Bereich der Software mittlerweile unendlich viele Lösungen, um seine Gitarre unterwegs, zum Üben oder im kleinen Rahmen hörbar zu machen, viele von uns mögen aber einfach das „echte Schrauben“ an einem Amp viel mehr – und sei er auch noch so winzig. VOX hat nachgelegt und die zweite Auflage des kleinsten Verstärkers aus dem Sortiment überarbeitet, herausgekommen ist der VOX AC2, den wir uns im Folgenden mal betrachten werden.

VOX AC2 – Facts & Features

Ganze 3 mm hat er im Umfang gegenüber seinem Vorgänger zugelegt, der AC2. Die Maße des robusten Kunststoffgehäuses betragen 170 x 70 x 128 mm bei einem Gewicht von 620 Gramm, was den Amp nach wie vor ohne Probleme in fast jedem Gigbag verschwinden lässt. Mit der Version 2 ist die Leistung gestiegen: War beim AC1 bei einem Watt schon das Ende der Fahnenstange erreicht, gibt es nun beim AC2 das Doppelte an Lautstärke. Mehr Reserven der Endstufe bedeutet auch mehr Headroom, denn neben dem Gitarrensound müssen die zwei verbauten 3″ Lautsprecher ja auch noch die Drumsounds hörbar machen. Somit muss der Amp nicht immer auf der letzten Rille laufen, möchte man die Drumbegleitung zusammen mit dem Gitarrensound mal in einer etwas höheren Lautstärke nutzen.

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Geblieben ist zum Glück die Versorgung mit Batterien, die sechs Stück des Typs AA werden auf der Rückseite über eine Klappe eingesetzt. Im Lieferumfang befindet sich sogar schon ein kompletter Satz Saftspender, sodass die Session ohne Verzögerung losgehen kann. Möglich ist natürlich das Anschließen des VOX AC2 an das Stromnetz, dazu sitzt an der linken Außenseite eine Buchse für ein 9 Volt Netzteil, das sich aber nicht im Karton befindet. Aber kein Problem, der mittlerweile zum Standard gewordene Ibanez/Boss Adapter passt hier prima rein, ich habe den AC2 während der Testdauer sogar mit einem No-Name-Adapter ohne Murren und Zicken zum Laufen bekommen.

An der rechten Gehäuseseite gibt es aber, neben dem Anschluss für das Netzteil, noch ein paar mehr Sachen zu entdecken, nämlich einen Kopfhöreranschluss, eine AUX-IN-Buchse zum Anschließen externer Klangquellen, beide im Miniklinkenformat, sowie den Netzschalter samt roter Betriebs-LED. Um Energie zu sparen, und das gilt sowohl für den Batterie- als auch den Netzbetrieb, verfügt der AC2 Gitarrenverstärker über einen „Sleep Mode“, der die Energieversorgung abschaltet, sobald der Gitarrenverstärker 30 Minuten oder länger nicht genutzt wird.

VOX AC2 Gitarrenverstärker

VOX AC2 – rechte Gehäuseseite

VOX AC2 – Bedienpanel

VOX AC2 Bedienpanel

Hier ist der Unterschied zum Vorgänger am meisten sichtbar. Gab es beim ersten Modell noch einen großen Drehregler zur Auswahl der Schlagzeugrhythmen, so erreicht man die Drums beim VOX AC2 jetzt über ein Submenü, das zugleich für die Auswahl der Effekte zuständig ist. Genau, auch ein paar Effekte hat die neue Kiste im Innern dazu bekommen: Chorus, Echo und Hall können dem Sound von nun an hinzugefügt werden, die in fünf verschiedenen Variationen zur Verfügung stehen und sogar rudimentär editiert werden können. In der „Rhythm/FX“-Sektion steht darüber hinaus noch eine Stimmfunktion bereit. Die Geschwindigkeit der Drumloops wird über einen Taster eingegeben, der auch gleichzeitig zur Bestimmung der Verzögerungsdauer der Echos dient. Optisch überwacht wird das alles von drei LEDs, die zwischen den Farben Grün, Orange und Rot wechseln. Das ist zugegeben nicht gerade viel, nach ein paar Minuten Umgang mit dem AC2 hat man aber alle notwendigen Kniffe schnell rausgefunden und kann ab dann weitestgehend auf die Beleuchtung verzichten.

Der linke, weitaus größere Teil des Bedienpanels gebührt einzig und allein dem Gitarrensound. Es stehen die drei Grundsounds Clean, Crunch und High-Gain bereit, die mittels eines Schiebeschalters „Mode“) ausgewählt werden. Je ein Poti für Gain und Tone sorgen für den Feinschliff des ausgewählten Presets, abschließend finden wir noch ein Lautstärkeregler sowie die Eingangsbuchse für die Gitarre auf dem Panel. Überrascht hat die solide Ausführung der Bedienelemente: Die Regler wurden mit dem Gehäuse verschraubt, befinden sich also nicht direkt auf der Platine des Amps. Das sorgt für einen reibungslosen Lauf ohne zu wackeln, zudem lassen sich die beiden Chickenhead-Knöpfe für Gain und Volume trotz ihrer winzigen Maße gut greifen. Etwas schwieriger wird es da bei dem dazwischen eingesetzten Tone-Poti, obwohl man dieses ohnehin besser immer auf Vollanschlag stehen lassen solle – wie wir jetzt im Praxisteil erfahren werden.

VOX AC2 Batterien

VOX AC2 – in der Praxis!

Selbst ohne eingesetzte Batterien und mit eingestecktem Klinkenkabel steht der VOX AC2 Gitarrenverstärker sicher auf dem Schreibtisch. Wir schalten die kleine schwarze Kiste an – und hören erst einmal gar nichts! Von Grundrauschen keine Spur und der Geräuschpegel steigt kaum merklich an, wenn die beiden Presets mit dem höheren Gain-Anteil gewählt und sogar noch die Effekte zugeschaltet werden. Das ist umso erstaunlicher aufgrund der Tatsache, dass die Klangerzeugung der Vorstufe im Innern des AC2 nicht etwa auf einem DSP, sondern auf einer einfachen analogen Schaltung basiert.

Der Grundsound des Verstärkers ist vielleicht etwas muffig geraten, insofern sollte man das Tone-Poti stets nahe seines Vollanschlags betreiben, um einen möglichst ausgewogenen und mit ausreichenden Höhen besetzten Klang zu erhalten. Dann aber sind die gebotenen Sounds gut zu nutzen, insbesondere die unverzerrten Klänge erhalten durch die Effekte eine neue Qualität. Gut funktioniert die Drumbegleitung dazu, mit ihrem eigenen Lautstärkeregler lässt sich das Verhältnis zwischen dem Gitarrensound und der Begleitung bestens regeln. Zudem kommen sich die Sounds nicht in die Quere, möglich, dass hier beim Zuschalten der Drumtracks die beiden Signale jeweils auf einen der beiden 3″ Lautsprecher gelegt werden, um sich so aus dem Weg zu gehen bzw. nicht gegenseitig den Headroom zu rauben.

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Bei den verzerrten Sounds sieht es zwar nicht ganz so rosig aus, dennoch ist das Gebotene vollkommen ausreichend, um schnell mal ein paar Licks oder wichtige Riffs kurz vor dem Gig zu üben oder auch mal bei einer kleineren Session ein Wörtchen mitzureden. Denn mitreden kann der VOX AC2 durchaus, denn die abgegebene Lautstärke von 2 Watt ist weit mehr als nur Zimmerlautstärke und durch seinen mittengeprägten, knöchernen Sound wird man die schwarze Box daher garantiert nicht überhören können!

VOX AC2 – die Klangbeispiele

Ehrlich gesagt habe ich kurz daran gezweifelt, ob es überhaupt sinnvoll ist, einen Mini-Verstärker wie den AC2 mit einem Mikrofon aufzunehmen. Wenn man sich aber die Tracks anhört, dann käme man wohl kaum auf den Gedanken, dass hier ein Mikrofon direkt vor dem Amp platziert wurde, so dermaßen „erwachsen“ klingt das Signal. Das betrifft, wie bereits erwähnt, vor allem die Cleansounds, die durch die neu hinzugewonnenen Effekte den Klang wunderbar in die Breite ziehen. Hören wir uns daher als erstes diese Sounds an, zunächst einen Cleansound mit nur dem Chorus:

Nun zusätzlich noch mit etwas Delay:

Im dritten Beispiel hören wir nur das Echo, das vom Charakter an ein Tape-Style-Delay erinnert.

Im vierten Beispiel der Hall – ein eher unauffälliger, aber trotzdem klangfüllender Effekt:

Beispiel Nummer 5 zeigt den puren Cleansound des VOX AC2:

In Beispiel 6 zunächst der Bessere der beiden Zerrsounds – Crunch. Dynamik und Klang stimmen und erinnern an das Flaggschiff aus dem Hause VOX – den legendären AC30.

Nun der pure High-Gain-Sound des AC2, leider etwas zäh und zuweilen etwas kratzig. Oder nennt man es „britisch“?

Und damit man hört, dass auch die Drums parallel dazu gut funktionieren, hören wir zum Schluss einen High-Gain-Sound mit einem einfachen Drumloop. Hier kommt sich nichts in die Quere und das auch nicht bei etwas höheren Lautstärken.

VOX AC2

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Fazit

Wenn man sich den Verkaufspreis von nur knapp über 60,- Euro vor Augen führt, dann kann das Testergebnis des VOX AC2 nur positiv ausfallen. Zwar mangelt es im Grundsound etwas an Höhen, dafür aber bietet die kleine schwarze Kiste mit seinen drei Presets, den für diese Preisklasse hervorragenden Effekten und nicht zuletzt durch die Drum-Begleitung eine ideale und fast schon luxuriöse Möglichkeit, seinen Ideen immer und überall Gehör zu verschaffen. VOX AC2 – eindeutig mehr ein Tool als ein Toy!

Plus

  • guter Klang
  • Effektauswahl
  • Anschlüsse
  • robust verarbeitet
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • etwas muffiger Grundsound

Preis

  • Ladenpreis: 63,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    earl75 AHU

    Der Vorgänger war mein erster und noch heute findet die Rhythmussektion ab und an Verwendung – für den Bastler kursieren im asiatischen Netz Mod’s (z.B. Speaker-Out).

  2. Profilbild
    THEBIGBASS

    Ich hatte mit Vox eine on- off Beziehung.
    Zuerst kaufte ich den VOX ac4. Einfach weil ich mich in DEN Sound verliebt hatte. Bei einer Session drehte ich alles auf, aber er hatte zu wenig Leistung. Tausch gegen Fender Harward II Reverb. Nicht Fender. Dafür Federhall und 20 Watt Leistung. Bei einer Session mit einem kräftigen Drummer drehte ich das Fenderchen ziemlich auf und hatte noch ein Palmer als Boost. Die Leute glaubten mir nicht, dass ich nicht, dass das nur das Fernderchen war.

    Nochmals VOX,ac4tv, an Gigs mit Mik, im Proberaum recht laut.
    Nun den VOX ac4tv in grössere Boxe eingebaut, einen VOX 12″, 16 Ohm Speaker verbaut und das Ding bringt locker 75 dB hin. Und alles mit DEM original Sound.
    Vor einigen Wochen kratzte und zischte der Amp. 2 neue Röhren eingewechselt und er tönte wie neu. Im Leerlauf kaum ein Rauschen.

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