VOX AC30VR
Tja, manchmal kann es schon eine Mixtur aus Segen und Fluch sein, sollte man jemals in seiner Firmengeschichte in der Lage gewesen sein, einen echten Klassiker in Sachen Verstärkertechnik hervor gebracht zu haben. In diesem Zwiespalt befindet sich zum Beispiel das britische Traditionsunternehmen VOX, welches mit dem AC30 einen DER amtlichen Verstärkerblaupausen entwickelt hat, seines Zeichens in unzähligen Gitarren-lastigen Welthits mit seinem charakteristischen Nasalklang vertreten.
Ob Alltime-Heroen wie Status Quo, Neo-Vintage Lümmel wie Lenny Kravitz, Liverpools Finest The Beatles oder allen voran Gitarren-Superstar Brian May, keiner von ihnen hätte seinen mehr oder minder markanten Sound ohne den britischen Combo realisieren können. Soviel zur Haben-Seite.
Auf der anderen Seite klebt der Godfather of Combo-Crunch am Firmenkonzept wie ein HubbaBubba-Kaugummi an der geriffelten Sohle eines Outdoor-Jogging-Schuhs. Egal wie man sich auch wendet oder was auch immer man unternimmt, man wird ihn einfach nicht los. So wurde das Unternehmen VOX lange Zeit einem Tempo-Taschentuch gleich ausschließlich über diesen Verstärker definiert und drohte zum One-Trick-Pony zu verkommen, bis vor einigen Jahren die patentierte Valve-Reactor Technik VOX zum einem fundamentalen Rundumschlag in Sachen Klangkultur verhalf.
Kurz gefasst handelt es sich hierbei um eine ECC83/12AX7 Doppeltriode, welche als Endstufe von ca. 0,5 Watt beschickt wird, um sie in einer angeschlossenen Leistungsstufe zu entsprechenden Wattzahlen aufzublasen. Hierbei macht sich VOX den klangformenden Charakter einer Röhre zu Nutze, ohne die technisch komplexe und gewichtstechnisch hohe Röhren-Endstufentechnik in Anspruch nehmen zu müssen.
Es war somit nur eine Frage der Zeit bis VOX sich anschickte, die beiden Erfolgsmodelle der Firma zu fusionieren, um getreu dem Konzept „Best-Of-Both-Worlds“ den Klang des Klassikers mit der Technik der Neuzeit zu kombinieren. Großes Anliegen, wir sind gespannt.