Sound & Praxis
Erstaunlich, das äußerst geringe Rauschniveau überrascht für einen Verstärker in dieser für Röhrenamps doch eher niedrigen Preisklasse sehr! Und noch etwas überrascht nach ein paar wenigen Handgriffen, nämlich die Klangregelung. Und das in ausgesprochen positivem Sinne! Die anfängliche Skepsis bezüglich der mageren Ausstattung entpuppt sich in der Praxis als unbegründet, denn die beiden Potis (Bass und Treble) interagieren wunderbar miteinander, eben typisch für eine gelungene Röhrenschaltung. So werden Millimeter an Reglerbewegungen unmittelbar in Klangveränderungen umgesetzt, wenn auch dem doch relativ kleinen Gehäuse des Verstärkers, speziell in den Kategorien Schalldruck und Bassentfaltung, naturgemäß Grenzen gesetzt sind.
In Grenzen halten sich auch die Gain-Reserven. Wer hier nach einem singenden High-Gain-Sound sucht, ist definitiv an der falschen Adresse. Dafür wurde der VOX AC4C1-12 auch gar nicht gemacht und nur wenige Spieler von heftigeren Stilen würden sich ohnehin an einen klassischen VOX-Amp rantrauen. Mit Humbucker-bestückten Gitarren sind durchaus kräftige Rock-Riffs zu machen, dann ist aber auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht. Wer trotzdem mehr Gain möchte, aber dabei nicht bereit ist, den Grundsound des Amps zu „verschlimmbessern“, dürfte mit einem hochwertigen Booster hier sicher noch weitere interessante Soundergebnisse erzielen können.
— Chickenhead Party —
Überzeugen kann auch das Dynamikverhalten des kleinen Würfels, selbst in gemäßigter Zimmerlautstärke, also ohne Volllast der Endstufe, reagiert der VOX AC4C1-12 auf jede noch so feine Nuance des Spielers sofort und bedingungslos. Erwartungsgemäß steigt die Dynamik des Amps bei zunehmender Lautstärke deutlich, zusätzlich entsteht dabei ein sehr reichhaltiges Obertonspektrum und nicht zu vergessen eine unschlagbare Durchsetzungskraft im Bandgefüge. Und ein unschlagbares Argument des Nachbarn, beim Vermieter eine Kündigung durchzusetzen. Denn dann ist der VOX AC4C1-12 wirklich richtig laut!
Den Preis halte ich für angemessen. Eigentlich nicht mal wirklich teuer. Man ist inzwischen etwas verwöhnt, aber es ist grade mal 20 Jahre her, da hat man für nen richtig üblen Transistor von Marshall noch 800 DM bezahlt. Hat sich ganz schön was getan in der Zeit. Und nun bekommt man nen waschechten VOX für 350 Euro, so richtig mit Röhren :). Ich mag diese total reduzierten Amps. Klar gibt’s da auch ne Menge Konkurrenz, aber da steht doch nicht VOX drauf…
Hi Stephan,
schicker, kleiner Amp, schade, dass ich nun Schlagzeuger bin!
Mein erster Amp war ein AC120, sowas prägt für´s Leben.
Standby wäre nett, kein FX-Loop ist verschmerzbar, wie sieht es mit dem Griff aus? Scheppert der?
Gruß Armin
@Armin Bauer Hi Armin,
der Griff ist bombenfest, eher zu schwer als zu locker, da wackelt nix :)
Viele Grüße,
Stephan
Meiner Ansicht nach ist der AC4C1-12 nicht mit dem 12″ Celestion Greenback, sondern mit dem 12″ Celestion VX12 custom ausgerüstet.
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