Sound und Praxis mit dem VOX AV15
Der Anschaltknopf fühlt sich allerdings gar nicht so nach Röhrenverstärker an, denn man muss ihn lange gedrückt halten, bis die LEDs der Effektsektion und die Hintergrundbeleuchtung der Röhre angehen. Allerdings ist die Wartezeit von etwa 30 Sekunden, bis der Amp die ersten Töne von sich gibt, dann wieder ganz vertraut. Und diese ersten und auch folgenden Töne können sich wirklich hören lassen, um es gleich vorwegzunehmen. Bei „neutraler“ Stellung aller EQ-Schalter auf zwölf Uhr und dem Gain Regler in der gleichen Stellung wird schon klar, dass man sich bei VOX erstens mit gutem Klang auskennt und diesen zweitens auch für schmaleres Budget nicht zurückhält.
Sehr sauber und offen ist der Klang und mit ein wenig mehr Gain wird er deutlich wärmer und klingt eben wirklich lebendig, besonders wenn man den Hall noch dazu schaltet. Dieser lässt sich je nach Belieben durch das Effects-Poti hereindrehen und so auch sehr dezent im Sound platzieren. Das Schönste an der ganzen Sache ist jedoch die unglaublich lebendige Dynamik des AV15, der wirklich hervorragend auf die Gitarre und die Spielweise anspricht. Umso deutlicher wird das vor allem in der Crunch Ecke, wo man nicht nur mit dem Volume-Poti, sondern auch mit der Anschlagstärke den Charakter des Sounds und das Übersteuerungsverhalten der Vorstufe beeinflussen kann.
Die Box mit dem geschlossenen Rückteil und einer neu entwickelten Bassreflexzone bietet dabei einen recht vollen und gut untermauerten Sound, der ordentlich Druck macht. Auch die Leistung von 15 Watt macht genug Lautstärke für die meisten Anwendungen und bietet in den cleanen Einstellungen ausreichend Headroom auch bei höheren Lautstärken.
Zusätzlich geben sich durch die vier Schalter für die Vorstufe und Endstufe, also den Mitten- oder Höhenboost sowie die Veränderung der Wellenform über den Bias-Schalter sowie die Dämpfung der Endstufe zahlreiche Kombinationen und damit Sounds. Zusammen mit der effektiven EQ-Sektion ist mit dem VOX AV15 also einiges möglich.