Sound/Praxis
Ein Modulationseffekt, wie es das Delay ja nun mal einer ist, gehört selbstverständlich in den Effektweg eines Verstärkers. Im Test war dies der Effektweg eines schlichten 30 Watt Crate Transistorcombos, welchem das DelayLab ungeahnte Kräfte verlieh. Zwar hat man den einen oder anderen Delay-Sound sicher schon mal irgendwo besser gehört und auch an den Charme der, speziell analogen Original-Sounds, reicht es vielleicht nicht ganz heran. Dennoch bietet das Gerät eine unglaublich breite Anzahl von Delay-Effekten, bei denen ganz besonders die Ambience-Abteilung mit ihren Synthesizer-artigen Flächen-Delays hervorragt. Alles wirkt sehr inspirierend und lädt zum Basteln ein und hat man sich intensiv mit den möglichen Parametern beschäftigt, lässt sich die Kreation dann auch ganz einfach in einen der 33 Speicherplätze ablegen und somit dauerhaft sichern.
Auch der Looper kann überzeugen und ist mehr als eine nette Dreingabe. Knackpunkt bei vielen dieser Geräte, welche sich nicht explizit als Looper ausweisen, ist ja die mangelhafte oder gar fehlende Quantisierungsfunktion, die das Einspielen gerade für nicht so erfahrene Musiker oft zur Tortur werden lässt. Das VOX DelayLab zeigt sich diesbezüglich großzügig, allerdings sollte man schon über gewisse rhythmische Grundkenntnisse verfügen, sonst wird’s auch hier nichts mit einem sauberen Loop. Der, nebenbei bemerkt, mit Delay-Effekten gefüttert, mit Overdubs versehen und auch rückwärts abgespielt werden kann. Auch einen „Trigger-Mode“ besitzt das Gerät, was bedeutet, dass der eingespielte Loop beim Ablaufen immer wieder neu gestartet werden kann – egal in welcher Position er sich gerade befindet.
Die Signalqualität ist außerordentlich hoch, die 24 Bit/48 kHz-Wandler scheinen einen wirklich guten Job zu machen und bilden das Effektsignal sauber und ohne störende Artefakte ab. Zumindest ist die gebotene Qualität für den Frequenzbereich eines Gitarrensignals mehr als ausreichend. Für den Studiobetrieb gelten natürlich ganz andere Regeln, aber das VOX DelayLab versteht sich ja nun mal als ein reines Gitarren-Effektpedal!