VOX MV50 High Gain – Sound & Praxis
Der Kleine bringt die Hütte zum Brennen und das in allen Facetten seiner Zerrsounds! Die reichen von mildem Crunch bis hin zum saftigen High-Gain-Gewitter, wobei man allerdings auch hier wieder sagen muss, dass die NuTube-Technologie keinen spürbaren Einfluss auf die Dynamik bzw. das Spielverhalten nimmt. Speziell im Low-Gain-Bereich wird der Klang bzw. das Spielgefühl dann doch etwas zäh und spröde, bei hoher Verzerrung macht der VOX MV50 High Gain aber richtig Spaß und bietet dank der zusätzlichen Schaltungsmöglichkeiten des EQs vom mittenlosen Brett bis zum singenden Leadsound eine Menge Möglichkeiten. Dabei herrscht fast schon eine bleierne Stille, denn mit Nebengeräuschen hält sich der Amp sehr zurück und das selbst bei voll aufgeregeltem Gain-Poti. Da hat man sich bei VOX ganz sicher Gedanken gemacht und die Elektronik bzw. deren Bauteile speziell für diesen empfindlichen Bereich entsprechend angepasst.
Kommen wir zu den Klangbeispielen, für die ich den MV50 High Gain an eine 1×12″ Box mit Celestion V-30 Speaker angeschlossen habe. Diese Kombination funktioniert bei mir wunderbar, alle anderen Setups werden natürlich entsprechend anders klingen. Übrigens bietet VOX für die MV-Baureihe auch passende Boxen an, neuerdings sogar ein Modell mit Celestion Redback-Lautsprecher. Als Gitarre wurde meine Music Man Silhouette Special benutzt, ehe das Signal mit einem AKG C3000 Mikrofon in Logic Audio aufgezeichnet wurde.
Im ersten Klangbeispiel hören wir den MV50 High Gain mit folgendem Setting: Gain Maximum – Tone-Regler auf 9 Uhr – EQ-Setting auf der Rückseite Flat – Mid Control „+“. Das geht schon gut zur Sache!
Nun in Klangbeispiel 2 das gleiche Setting – bis auf Ausnahme des EQ-Settings, das sich nun in der Stellung „Deep“ befindet. Der Klang verliert an Schärfe, gewinnt dafür aber enorm an Tiefe.
In Klangbeispiel 3 jetzt ein High-Gain-Sound mit folgendem Setting: Gain Maximum – Tone-Regler 12 Uhr – EQ Deep – Mid Control „-„. Riffs kommen mit diesem Sound scharf und artikuliert rüber.
Nach so viel Glanz dann doch noch ein paar Worte bzw. Sounds aus dem Schatten. Die Crunchsounds wirken etwas zäh im Spielgefühl, im Klang sind sie aber dennoch ganz brauchbar und zeigen sich weitestgehend frei von Matschen.
Klingt doch gar nicht nach Vox sondern viel mehr nach heavy und gefällt mir auch sehr gut.
Klingt wie die Handtasche der seligen Maggie Thatcher.
Wie darf ich das interpretieren? :D
@Stephan Güte Naja, mal so rum formuliert…. das Dingen tut das, was es machen soll. Für Bretterzerre okay, ansonsten aber das typische Problem der digitalen Amps in Sachen Dynamik. Der Crunchsound überzeugt mich hier weniger. Fürs heimische Rumgedudel okay, für den Preis ansonsten würde ich aber etwaige virtuelle Amps aus dem Rechner präferieren. Höre da keinen Unterschied außer der fehlenden Vielfalt im A/B Vergleich.
Die Handtasche kam mir wegen der Optik, erinnert an eine solide britische Handtasche im 60s Look einer eisernen „Jungfrau“ eben. ;-)
Toller Bericht… vielen Dank dafür….