Technik
Der Vox Night Train 15H G2 wird in Class A/B Bauweise gefertigt und ist mit einer klassischen Röhrenkombination ausgestattet: Die Vorstufe verfügt über drei 12AX7- und die Endstufe über zwei EL84-Röhren.
Bei dem eingebauten Reverb handelt es sich um einen Federhall, der digital emuliert wird – eine günstige Lösung, auf die übrigens auch Fender bei einigen Vollröhrenamps aus Mexiko setzt. Das ist sicherlich für manchen Analog-Puristen ein Wermutstropfen, dennoch bringt es auch einige Vorteile mit sich: Es spart Gewicht, erzeugt kein Rauschen und verhindert Beeinflussungen der Feder durch äußere Vibrationen.
Interessante Neuerungen gibt es bei dem Ein- und Ausschalter. Während der Standby-Schalter wie gewohnt mit einem Zweiweghebel versehen ist, basiert die Konstruktion des Mainschalters auf einer Feder. Das heißt, zum Einschalten muss der Hebel nach oben und zum Ausschalten nach unten gelegt werden, dabei springt er aber stets zu seiner Ausgangsposition in der Mitte zurück. Grund dafür ist eine Energiesparfunktion gemäß europaweit gültiger ErP-Richtlinie, die das Gerät nach zwei Stunden ohne Benutzung automatisch ausschaltet. Diese Funktion hat zwar keine Auswirkungen auf den Klang, trotzdem lässt sie sich auf der Rückseite des Verstärkers mit dem ECO-On-Off Schalter deaktivieren, damit zum Beispiel bei einem Gig in der Wartezeit zwischen Soundcheck und Konzert nicht einfach der Amp ausgeht und die Röhren erneut vorgeheizt werden müssen.
Praxis und Sound
Beim Aufwärmen der Röhren kommt es gelegentlich zu leichten Störgeräuschen, die auch in der Bedienungsanleitung genannt werden, da sie bei der Bauweise des Verstärkers normal sind. Spätestens nach zehn Minuten verschwinden diese Störgeräusche, was angesichts der Tatsache, dass der Amp eh erst nach 20 bis 30 Minuten sein volles Klangpotential erreicht, unbeutend ist.
Schöner Test und sehr schöne Klangbeispiele.
Aber mit „Clean“ meinst du, dass du keine externen Effekte zugeführt hast, oder? Also nicht clean im Sinne von Verzicht auf den internen emulierten Federhall? Oder doch, und du hast die Aufnahmen im Kölner Dom gemacht :)
Clean bedeutet in der Gitarren-Verstärker Welt einen unverzerrten Sound, möglichst linear, aber dennoch mit Charakter. Ein Roland Jazz Chorus JC-120 ist gemeinhin die Messlatte für den Clean-Sound. Bei einem Röhren-Amp ist Clean in der Regel eben nie so richtig Clean.
Hat aber nichts mit Reverb oder anderen FX zu tun.
Bei Hall würde man wahrscheinlich eher „dry“ sagen. Also sauber aber nass, so wie Wäsche frisch aus der Maschine ;)
@MatthiasH You’re so f***ing right…..
spiele seit einem vierteljahr diesen amp. an gigs nur noch diesen amp. er setzt sich durch und tönt stets wie er soll. nämlich grandios. spiele ihn mit einem 1×12″ vox speaker.
und da meine gretsch kopie, die harley benton big tone, einen kräftigen ton hat, kann ich bedenkenlos die brillianzen etwas featuren.
der verstärker ist die eierlegende wollmilchsau. leicht, kräftig, vielseitig, traditionell, kann auch modern (was ich nicht brauche), verfügt über genügend anschlüsse und birgt mit allen GIRTH und DARK und CLEAN schaltern über eine vielfalt von möglichkeiten.
150 von 15 möglichen punkten.