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Test: Vox Night Train 15H G2, Gitarrenverstärker

(ID: 69755)

Den traditionellen Vox-Sound erzeugt der Bright-Kanal des Night Train 15H G2 mit Bravour. Je nach Art des Tonabnehmers ist der Klang nur im unteren Bereich des Gainreglers wirklich clean. Bei einem Humbucker ist es in etwa eine neun bis zehn Uhr Einstellung, bei einem Singlecoil maximal eine zwölf Uhr Einstellung. Als Ergebnis erklingt ein schöner brillanter, glockiger Ton, der unglaublich geschmeidig ist. Dieser Charakter bleibt auch bei etwas mehr Gain und einer leichten Verzerrung erhalten und eignet sich wunderbar für Blues, Funk und Soul. Sehr schön ist auch eine Reglereinstellung im Bereich zwischen Clean und Verzerrung, sodass man durch die Intensität des Spielens dem Ton einen leichten Overdrive geben kann.

-- Mastersektion --

— Mastersektion —

Auch der Thick-Modus erfüllt alle Ansprüche, die von einem klassischen Vox-Amp erwartet werden. Zunächst einmal wird der Lautsstärkepegel deutlich angehoben, was zum Beispiel bei Refrains oder Soli sehr hilfreich ist, um mehr Durchsetzungskraft zu erreichen. Aber auch der Grad der Verzerrung steigt und es ertönt der berühmte Vox-Crunch, der sehr an die Beatmusik der 1960er und den Rocksound der 1970er Jahre erinnert. Im unteren Gainbereich des Thick-Modus verhält die Verzerrung sich eher wie im oberen Gainbereich des reinen Bright-Kanals, nur halt lauter.

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Insgesamt ist die Lautstärke und Durchsetzungskraft des Bright-Kanals verblüffend. Über eine Marshall-Box mit vier zwölf Zoll Speakern ist der Klang überaus druckvoll und kann ohne Probleme mit einer nicht übermäßig lauten Band mithalten. Der eingebaute Reverb liefert bei den Clean- und Crunch-Sounds ebenso überzeugende Resultate, da der Vintage-Style wunderbar zu den Vox-Sounds passt, auch wenn er nicht ganz so lebhaft und scheppernd ist wie ein echter Federhall.

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Mit dem Girth-Kanal wagt Vox sich erstmalig in den Highgain-Bereich vor und meistert diese Aufgabe auch sehr zufriedenstellend. Bei leichten Gainanhebungen bis zur Mittelposition ist der Sound Marshall-ähnlich rockig und besitzt kräftige obere Mitten. Die Art der Verzerrung hat mit dem Crunch des Thick-Modus nicht mehr viel zu tun, sondern ist wesentlich aggressiver. Für richtig Metal taugliche Highgain-Sounds ist schließlich der obere Regelbereich des Gainpotis zuständig. Das Ausmaß der Verzerrung ist nun sehr groß und der Klang wirkt äußerst modern und leicht überzüchtet. An dieser Stelle machen sich nun aber auch die 15 Watt RMS Leistung bemerkbar, da sie einfach nicht für den Druck und die Lautstärke sorgen, die von so einem Sound erwartet werden. Das ist nicht schlimm, da der Girth-Kanal für Gitarristen, die alternativ zu ihrem klassischen Vox-Sound etwas Highgain haben wollen, völlig ausreicht.

Die Tonregelung hilft zu erst einmal beim Absenken von störenden Frequenzen, kann aber ebenso auch für schöne Betonungen eingesetzt werden. Anhebungen der Treble- und Middle-Regler sollten mit Bedacht eingestellt werden, da sie schnell einen Sound übermäßig schrill oder spitz machen. Der Bass-Regler ist dagegen gutmütiger und kann großzügiger zum Einsatz kommen, da sein Klang erst im oberen Regelbereich matschig wird.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Schöner Test und sehr schöne Klangbeispiele.
    Aber mit „Clean“ meinst du, dass du keine externen Effekte zugeführt hast, oder? Also nicht clean im Sinne von Verzicht auf den internen emulierten Federhall? Oder doch, und du hast die Aufnahmen im Kölner Dom gemacht :)

    • Profilbild
      swissdoc RED

      Clean bedeutet in der Gitarren-Verstärker Welt einen unverzerrten Sound, möglichst linear, aber dennoch mit Charakter. Ein Roland Jazz Chorus JC-120 ist gemeinhin die Messlatte für den Clean-Sound. Bei einem Röhren-Amp ist Clean in der Regel eben nie so richtig Clean.

      Hat aber nichts mit Reverb oder anderen FX zu tun.

    • Profilbild
      MatthiasH

      Bei Hall würde man wahrscheinlich eher „dry“ sagen. Also sauber aber nass, so wie Wäsche frisch aus der Maschine ;)

  2. Profilbild
    THEBIGBASS

    spiele seit einem vierteljahr diesen amp. an gigs nur noch diesen amp. er setzt sich durch und tönt stets wie er soll. nämlich grandios. spiele ihn mit einem 1×12″ vox speaker.
    und da meine gretsch kopie, die harley benton big tone, einen kräftigen ton hat, kann ich bedenkenlos die brillianzen etwas featuren.
    der verstärker ist die eierlegende wollmilchsau. leicht, kräftig, vielseitig, traditionell, kann auch modern (was ich nicht brauche), verfügt über genügend anschlüsse und birgt mit allen GIRTH und DARK und CLEAN schaltern über eine vielfalt von möglichkeiten.

    150 von 15 möglichen punkten.

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