Musste man früher beim Einrichten der Kanäle noch darauf achten, ob man nun einen Vienna Instruments-Kanal, ein Plug-in eines Drittanbieters, einen Bus- oder Audio-Kanal nutzen wollte, wurde dies nun ebenfalls vereinheitlicht. Der Kanal passt sich per Drag & Drop einfach an das an, was er sein soll, einfacher geht es nicht.
Ebenfalls neu ist, dass man die einzelnen Kanäle frei positionieren, farblich kennzeichnen und arrangieren kann, ganz so wie man es möchte. Alle Streicher-Instrumente in Blau, alle Holzbläser in Grün, da sieht man auf den ersten Blick, wo man hin muss.
Mehrere Kanäle lassen sich gruppieren und auf Wunsch gemeinsam bearbeiten, auch das spart Zeit, denn wer möchte schon jedem Streicher-Kanal mitteilen, dass er auf Bus 3 geroutet wird, das geht also jetzt per Group-Channel deutlich schneller. Gleiches gilt für die ebenfalls neu hinzugekommenen VCA-Ordner.
Natürlich darf jeder Instrumenten-/Kanalzug unterschiedliche Effekt- oder Reverb-Plug-ins, Routings und Panorama Einstellungen beinhalten, alles wird innerhalb eines Projekts gespeichert. Eine Auto-Save-Funktion verhindert, dass Änderungen ungewollt verloren gehen. Das Zeitintervall ist frei einstellbar, gespeichert wird praktischerweise nur im Stop-Modus der DAW, so kommt es zu keinen ungewollten Schreib-/Speicher-Aussetzern.
Die genannten Neuerungen sind allesamt sehr lobenswert und lassen das Arbeiten mit Vienna Ensemble Pro 6 deutlich effizienter und übersichtlicher werden. Doch wirklich bemerkenswert ist die neu gewonnene Schnelligkeit, mit der Vienna Ensemble Pro 6 startet, arbeitet und sich mit DAW-Projekten verbindet.
Laut Information des Herstellers wurde der Systemcode überarbeitet und somit wird eine um 70% geringere CPU-Belastung erreicht, rein auf die Grafik bezogen sollen es sogar 80% sein. Die genannten Werte konnte ich im Praxistest zwar nicht erreichen, bei mir waren es maximal 50% weniger CPU-Belastung. Doch wie gesagt, die Neu-Verbindung zu Projekten, das Speichern von Projekten und das Arbeiten innerhalb der GUI sind auf alle Fälle deutlich schneller geworden. Hinzu kommt, dass Vienna Ensemble Pro 6 nun Retina Displays (HiDPI) auf PC und Mac unterstützt.
Auch wenn die aktuellen PCs und Mac-Rechner mit 64 GB Arbeitsspeicher (oder mehr) und Festplatten-Kapazitäten mit mehreren Terrabytes daherkommen, macht das Arbeiten mit Vienna Ensemble Pro 6 gerade bei Projekten mit vielen ständig zur Verfügung stehenden Samples absolut Sinn. Die Arbeitsweise ist sehr einfach, auch wenn man die vielen Funktionen zunächst in Ruhe überblicken muss und die Einstellungsarbeit ist letztlich das, was Zeit kostet. Ist das System einmal eingestellt, läuft es ohne Probleme und verrichtet ohne Aufsehen zu erregen seinen Dienst.
Wenn jetzt noch die Bedienung des VEP 6 über den Host Rechner bedienen kann ( Plugins innerhalb der DAW )
Als jemand, der immer noch mit einem Ensoniq Mirage arbeitet, finde ich es immer wieder erstaunlich, was mittlerweile im Sampling-Bereich alles möglich ist. Da ich Samples eher als Wellenform mit nachfolgender VCF-ENV-VCA-Kette behandele, liegt mi wenig an DTS-Strings etc. Die Film-Musiker werden das natürlich ganz anders sehen…