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Test: Waldorf CMP1, Eurorack Kompressor

(ID: 173242)

Klang

Zum Klang lässt sich nichts Spektakuläres sagen, der CMP1 klingt neutral verhalten und zeichnet sich hauptsächlich durch seine schnelle Regelzeit im Peak-Modus aus. Dabei kommt er mit tiefen Frequenzen, z.B. in Bass Drums, nicht so gut zurecht und beginnt leicht zu übersteuern, das gilt vor allem für bestimmte Attack-Einstellungen. Bei manchen hört man sogar eine Art Suboktave, die hinzukommt. Wobei die Übersteuerung als solche gar nicht schlecht klingt und durchaus zum Einsatz kommen kann, es aber eben schwer ist, ohne EQ eine Übersteuerung zu verhindern.

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Schwammig

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Zu der Qualität der Bedienelemente muss ich leider sagen, dass sie mir gar nicht gefallen hat. Die Potis sind allesamt nicht verschraubt und haben nach jeder Seite beinahe 2 mm Spiel. Die Buchsen sind mit einem Gummikrampe ausgestattet, so dass die Stecker dort sanft aufliegen. Die Buchsen selber sind nicht mit einer Sechskantmutter befestigt, sondern mit einem Schlitztyp, der sich nicht mal eben festziehen lässt. Die Schalter klacken und gehen in Ordnung.

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Fazit

Ich stehe dem Waldorf CMP1 etwas ratlos gegenüber. Sicherlich ist das Modul bis auf die genannten Mängel vor allem in der nichtssagenden Prozentbeschriftung ein guter Kompressor mit vielen sinnvollen Optionen, doch scheint mir ein Audiomodul in einem Eurorack-Ökosystem irgendwie deplatziert.

Denn hier geht es hauptsächlich um Synthese und wenn ich eine Bassdrum synthetisiere, kann ich eben mit einer Hüllkurve und einem VCA eine präzisen Lautstärkeverlauf festlegen und brauche danach einfach keine externe Kompression mehr. Sicherlich werden sich für den Waldorf CMP1 Einsatzgebiete finden lassen, aber gerade die leichte Übersteuerung im Bassbereich verringert diesen unnötigerweise. Mit einem Ladenpreis von 309,- Euro kostet der Waldorf CMP1 fast soviel wie das Wavetable-Modul von Waldorf und das hinterlässt mich mit noch mehr Fragezeichen und einer nur befriedigenden Bewertung allerdings mit Tendenz nach oben.

Plus

  • Sidechain Eingang
  • Parallelkompression
  • CV-Steuerbarkeit

Minus

  • keine CV-Steuerung von Attack/Release
  • Beschriftung ohne aussagekräftige Angaben
  • leichte Übersteurung bei basslastigen Signalen
  • sehr wackelige Drehregler ohne Befestigung auf der Frontplatte

Preis

  • Ladenpreis: 309,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    hmmm…. das doch unsinn das ich ein kompressor im Modularsystem nicht brauche da ich den lautstärkeverlauf der z.b. bassdrum genau einstellen kann. manchmal brauch man halt noch mehr punch, will transienten betonen oder absenken oder wenn er kann mit obertönen anreichern. Vor allen dingen hat man manchmal einfach Signale die viel zu dynamisch sind. Und Sidechain ist ja auch was feines. Vielleicht ist dem Autor nicht bewusst das viele ein Modularsystem nicht nur zur Synthese benutzen sondern um ganze Tracks fertig zu produzieren und möglichst wenig am Rechner nachbearbeiten wollen. Vor allen Dingen kann man den kompressor auch an eine Stelle der Synthese packen wie es sonst nicht möglich ist… mir fällt da zumindest einiges ein ;) Ob ich jetzt ausgerechnet den Kompressor von Waldorf kaufen würde ist mal dahingestellt, dafür müsste ich ihn erstmal hören.

    • Profilbild
      OscSync AHU

      @swellkoerper VCA mit Envelope-Follower ist eine recht zutreffende Beschreibung der Wirkungsweise eines Kompressors……

      • Profilbild
        swellkoerper AHU

        @OscSync …und beschreibt gleichzeitig das Dilemma dieser „Studiomodule“: einen eigenen Kompressor aus Utility-Modulen zu patchen ist jetzt keine Raketenwissenschaft, voll CV-steuerbar und günstiger. Vom Lerneffekt ganz zu schweigen.

  2. Profilbild
    TonvaterJan

    Interessant wäre es, diesen Kompressor mal gegen den Cwejman VC-FCS zu testen- den anderen LuxusKompressor im Eurorackformat (allerdings stereo).

    Dieser ist allerdings komplett mit CV-steuerbar und kostet fast das Doppelte…

  3. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Spätestens wenn man einen Kompressor mit einem Gemisch von Signalen füttert, macht er etwas, was man mit den Hüllkurven nicht hinbekommt.
    Man kann zwar mit einem Kompressor auch Lautstärkeunterschiede ausgleichen, aber hauptsächlich ist er ein Werkzeug zur Klangformung.
    Schade finde ich bei diesem Kompressor, dass nicht die allgemein üblichen Bezeichnungen verwendet wurden. Das erschwert nur die Benutzung.
    Und Bleed und Compression regeln im Endeffekt das gleiche. Wobei Bleed das Signal im Gegensatz zu einem Mixregler das Signal noch lauter macht.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich benutze mein System viel mehr zum Audio Processing, als zur Klangsynthese – dazu ist ein Kompressor im Modularsystem eine tolle Ergänzung.

    Bei mir kommt seit Jahren die mono-Version des Cwejman Kompressormoduls zum Einsatz. Dieses bietet Modulationsmöglichkeiten aller Paramter (wie bereits erwähnt). Ausserdem hat es XLR/Mic (mit +48V) und High-Z Eingänge.

    Häufig verwende ich das Modul weniger als klassischen Kompressor (Stichwort Bass Drum), sondern als Envelope Follower. Dieser ist (mit Abstand) der schnellste, den ich bisher ausprobiert habe.

    Kombiniert mit den wahnsinnig schnellen Hüllkurven von Cwejman hat man die Möglichkeit, Synth Trigger/Gates Signale praktisch latenzfrei abzugreifen.

    Das ist nur ein Beispiel von vielen, wozu ein Kompressormodul im Eurorack sehr nützlich sein kann – von Drum Loops und dem Processing anderer, externer Signale mal ganz abgesehen.

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