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Test: Waldorf kb37, Keyboard für Eurorack Module

Waldorf stellt den kb37 ein. Jetzt zum Sonderpreis zu haben.

27. Januar 2021

Start Waldorf kb37

Ein tolles Konzept läuft aus

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Waldorf hat bekanntgegeben, dass seine wunderbares Keyboard kb37 und alle Waldorf Eurorack-Module nicht mehr hergestellt werden. Restposten gibt es aber noch und die werden ab sofort zu Sonderpreisen angeboten. Der Preis des kb37 wurde so zum Beispiel von 1.024,- Euro auf 599,- Euro gesenkt. Das Eurorack Modul NW1 kostet zum Beispiel nur noch 199,- Euro statt 376,- Euro.

Für uns Grund genug, die Produkte nochmals kurz vorzustellen und den Test von 2016 in den Fokus zu rücken. Im Laufe der Zeit hatten wir auch die gesamte Eurorack-Serie von Waldorf getestet. Also werft noch mal einen Blick darauf, es lohnt sich.

Dazu gibt es auf AMAZONA.de auch einen Workshop, wie man das kb37-Keyboard am besten einsetzt. Diesen findet Ihr HIER.

Und los gehts mit dem Waldorf kb37-Test:

Mit dem Waldorf kb37 haben wir ein echtes Highlight der diesjährigen NAMM-Show auf dem Prüfstand. Ein ganz großes Dankeschön an Waldorf, die uns dieses tolle Teil extrem schnell für einen Test zur Verfügung gestellt haben.

Viele waren froh, als die meisten Firmen wieder angefangen hatten, analoge Synthesizer zu bauen. Ganz besonders gefreut haben sich die meisten, als berühmte Namen wieder auf dem Plan erschienen und alte Klassiker neu aufgesetzt wurden.
Doch die Hersteller gehen noch einen Schritt weiter. Der derzeitige Kurs steuert in Richtung Modular. Neben den bewährten Modulen von Doepfer haben jüngst Firmen wie Roland, Moog und Dave Smith (der anscheinend ideenreichste Mann der Industrie) seit Längerem wieder den modularen Sektor betreten. Modulare Synthesizer scheinen Musiker seit jeher zu begeistern. Es gibt sogar Software. Bazille von U-HE oder seit diesem Jahr Softube Modular, die sogar Doepfer Module emuliert. Waldorf schließlich hat seinen Teil mit dem nW1 Wavetable Module dazu beigetragen, über das wir bereits berichtet haben.

Waldorf kb37

Das kb37 mit allen derzeitig verfügbaren Modulen von Waldorf

Die Idee

Waldorf hat mit dem nW1 Wavetable ein Modul im Eurorack-Format herausgebracht und bietet noch weitere Module an. Und die brauchen ein gemeinsames Zuhause. An dieser Stelle möchte ich noch betonen, dass das Waldorf kb37 nicht auf Waldorf Module beschränkt ist. Man kann auch ausschließlich Module anderer Hersteller einbauen. Selbstverständlich sind die Waldorf Module bestens auf das Keyboard optisch und funktionell angepasst.
Im Eurorack-Standard passen alle Module in entsprechende 3 HE Rahmen und haben rückseitig die gleiche Versorgungsspannung mit 12 V, -12 V und optional 5 V. Module der verschiedensten Hersteller können also zusammen betrieben werden.

Gehäuse

Das Waldorf kb37 erinnert äußerlich ein bisschen an den Oberheim Two Voice Pro, der auch 37 Tasten besitzt. Das Gehäuse ist weiß lackiert und besteht vollkommen aus Metall. Der erste Eindruck ist schon einmal sehr gut, da stabil.
Es wurde eine Fatar TP9-Tastatur mit 37 Tasten (3 Oktaven) verbaut. Die Tastatur fühlt sich sehr hochwertig an und besitzt darüber hinaus eine Anschlagsdynamik und Aftertouch (die auch gepatcht werden können. Was das bedeutet, erfahrt ihr gleich). Über der Tastatur befindet sich eine große Öffnung, in der die Module festgeschraubt werden. Das Keyboard bietet Platz für 100 TE (= Teileinheiten). Wenn man das nw1-Wavetable Module verbaut, passen etwa 7-8 durchschnittlich große Module daneben. Wenn man bei Waldorf bleiben mag, passen alle derzeitig verfügbaren Module in das Gehäuse. Wir können uns also ein stattliches Live-Modulsystem in das Keyboard einbauen.
Festgeschraubt ist alles stabil. Der Abstand zwischen den festgeschraubten Modulen und Platine bzw. Boden ist so groß, dass auch tiefere Module problemlos in das Keyboard passen.

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Links neben der Einbauöffnung befindet sich ein umfangreiches Patchfeld, darunter Arpeggiator, Modwheels und weitere Regler. Das Schöne und gleichzeitig Notwendige beim kb37 ist ja, dass wir auf all diese Komponenten zugreifen können, wenn wir am verkabeln sind. Mit dem Tempo-Regler bestimmen wir die Geschwindigkeit des Arpeggiators. Wir können mit ein paar Patches das Tempo als Taktgeber verwenden, um alles miteinander zu synchronisieren. In Zeiten von digitalen Audioworkstations, Plug-ins und Quantisierung eine tolle Funktion! Das Pitch-Wheel ist zwar von Haus aus schon für das Pitchen belegt, aber wir können es noch mit einer weiteren Funktion belegen (oder mehreren, wenn wir Stackcable benutzen). Das Mod-Wheel braucht eine Kabelverbindung, denn es hat sonst keine Funktion.

Empty Waldorf kb37

Die Fatar Tastatur des Waldorf kb37 beherrscht Aftertouch und Anschlagsdynamik. Im Patch-Feld haben wir jeweils einen Ausgang für Velocity (Anschlagsdynamik) und Aftertouch. Das nW1 Wavetable Module besitzt drei Haupteingänge. Wir können jetzt beispielsweise den Ausgang für Aftertouch mit Eingang zwei verbinden und auf „Tune“ einstellen. Dann haben wir einen tollen Effekt. Die Tonhöhe verändert sich, wenn ich eine gehaltene Taste noch einmal fester drücke.
Und die Anschlagsdynamik (Velocity) verbinden wir mit Eingang 3, auf Noisy eingestellt. Nun hören wir, abhängig von der Anschlagsstärke, ein Rauschen. Wer sich mit modularen Synthesizern auskennt weiß, dass man das unendlich weiterführen kann. Auf der rechten gegenüberliegenden Seite befinden sich die Ausgänge. Audio Out links + rechts mit dazugehörigem Lautstärkeregler. Darunter ein Kopfhöreranschluss mit herkömmlicher Klinke, ebenfalls mit Lautstärkeregler.

 

Waldorf kb37

Die Rückseite des Waldorf kb37 beherbergt Audio Out L + R als Klinke, Sustain-Pedal, Sensor In und Stromzufuhr. Der Klinkeneingang mit der Beschriftung „Sensor“ ist eine interessante Schnittstelle. Hier lassen sich verschiedene Echtzeitkontroller anschließen. Zum Beispiel können wir einen Infrarot-Controller, den wir als D-Beam von Roland kennen, anschließen. Und natürlich existieren auch MIDI-In, MIDI-Out, MIDI-Thru und ein USB-Anschluss, über den wir uns mit einer DAW verbinden oder die Firmware des kb37 updaten können. Über der Tastatur sind noch einmal einige Wörter und Bezeichnungen aufgedruckt. Dazu hält man den „Setup“-Taster, damit die Klaviertasten zu Funktionstasten werden. Über jeder dieser Taste steht eine Funktion. Einige davon betreffen den Arpeggiator. Wenn er eingeschaltet ist und man „Setup“ hält, können wir beispielsweise das Muster ändern. Von „Up“ nach „Random“ oder wir tappen das Tempo. Das allgemeine Tempo der Clock lässt sich auch durch Tappen einstellen.

Handhabung

Das Waldorf kb37 wird gänzlich ohne Module geliefert. Das gerade ist ja der Witz an der Sache, dass sich jeder User seinen eigenen portablen Synthesizer mit bTastatur zusammen stellen kann. In diesem Fall lhat uns Waldorf aber das hauseigene Wavetable-Module nw-1 mitgeliefert, welches wir noch durch weitere Eurorack-Module sinnvoll ergänzt haben, um einen spielbaren Synthesizer zu erhalten.

Waldorf kb37

Waldorf kb37 mit Fremdkörpern

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Verwendet haben wir ein Multifilter von Toobrillo, einen Doepfer A-132-3 DVCA, einen MFB Dual LFO und noch einen Doepfer A-141-2 VCADSR. Die Module werden in die Öffnung eingesetzt und mit den Anschlüssen verkabelt.

Einziges Problem, Waldorf verwendet Schienen in den die üblichen M3 Schrauben nicht passen. Wir vermuten, dass es sich um M2,5-Gewinde handelt. In Ermangelung der richtigen Schrauben, konnten wir die zusätzlichen Module nicht befestigen. Waldorf tät gut daran bei der Auslieferung einen Satz dieser Schrauben beizulegen. (Dieses Manko scheint sich nur auf das Vorserienmodell zu beziehen, und wird derzeit behoben)

Insgesamt besitzt die Stromversorgung 14 Steckplätze. Das Waldorf-Modul nW1 alleine reicht aber nicht aus um mit gemeinsam mit der Tastatur einen vollwertigen Synthesizer zu ergeben. So würde z.B. ohne VCA das nW1 Modul nur einen anhaltenden Tonvon sich geben, der sich zwar tonal spielen lassen würde, aber niemals ausklingt. Für ein vernünftiges Setup braucht man also mindestens noch einen VCA und Envelope. Ein Filter und LFO würden das Set-Up ebenso sinnvoll ergänzen und  dürfen in einem amtlichen Synthesizer nicht fehlen.

Empfehlungen

Neben der Möglichkeit sich einen Synthesizer „from scratch“ zusammenzustellen, kann aber auch zu Eurorack-Modulen greifen, die bereits in einem Modul quasi ein komplettes System enthalten. Zum Beispiel bietet Moog mit dem Mother-32 ein solches Modul.

Moog Mother 32

Aber auch Pittsburgh Modular hat mit dem Lifeforms SCV-1 ein Euroreck-Modul, welches unkom,pliziert in Symbiose mit dem Waldorf kb37 einen vollwertigen Synthesizer ergibt.

Lifeforms

Wer eine solche All-In-One-Lösung preiswerter sucht, wird bei Doepfer fündig mit dem Modul A111-5, welches dem Doepfer Dark Energy entspricht, aber eben im Eurorack-Format. Oh sorry, sehe gerade, dass dieses Modul schon wieder bei Doepfer vergriffen ist. Dann eben die Augen aufhalten auf eBay. ;-)

Um zum Schluss noch ein Workshop-Tip:

Das Waldorf KB37 mit zahlreichen Sounddemos und Modulen bestückt, gibt es hier zu hören und zu lesen.

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Fazit

Das kb37 von Waldorf ist eine fantastische Umsetzung einer guten Idee!
Der Preis für ein 37-Tasten-Keyboard ist absolut gerechtfertigt. Man muss nur einmal überlegen, was man mit dem kb37 alles anstellen kann. Es ist ein absolut solides und hochwertig gefertigtes Keyboard für Synthesizer-Module. Die Fatar Tastatur spielt sich wunderbar. Außerdem besitzt sie Aftertouch und Anschlagsdynamik. An Funktionen mangelt es dem kb37 nicht. Arpeggiator, MIDI In, Out, Thru, USB, Clock und Pedal. Das kb37 wirkt sehr durchdacht. Ein winzig kleiner Minuspunkt wären nur die nicht normgerechten Bohrungen in den Halteschienen.

Wem können wir das kb37 empfehlen?
Es ist sehr gut geeignet für Live-Keyboarder, die kein komplettes Modulsystem mit auf die Bühne nehmen, aber auch nicht komplett darauf verzichten wollen. In das Gehäuse passen mehr als genug Module. In meinem Setup würde ich das kb37 neben meine Workstation stellen. Bestimmte Sounds bekommt man eben nur mit modularen Synthesizern hin. Es eignet sich vor allem aber auch für Einsteiger, die ihr erstes Modular System klein aufbauen wollen. Da das kb37 MIDI, Clock, USB und ganz besonders eine Stromversorgung für 14 Module besitzt und viele Funktionen schon vorhanden sind, muss man sich über entsprechende Module keine großen Gedanken machen. Der Einstieg wird also erleichtert. Durch USB und MIDI lässt es sich auch mit Software und einer DAW verbinden. Mit der Clock lässt es sich perfekt synchronisieren. Als MIDI-Keyboard lässt es sich auch hervorragend verwenden. Das Waldorf kb37 ist gut verarbeitet und ein Hingucker alledem. Das Zusammenspiel der Waldorf Module klappt ebenfalls so schön.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Funktionsumfang
  • Verarbeitung (Gehäuse aus Metall, Fatar-Tastatur)
  • freundlicher Support

Preis

  • Ladenpreis: 599,- Euro (2021)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    changeling AHU

    Die Schrauben zu bekommen ist eigentlich kein Problem. Wenn nicht im Baumarkt z.B. bei Reichelt Artikel Nr. SZK M2,5X8-200 mit 200 Stück für 2,25 Euro. Wenn es wirklich M2.5 ist.

    • Profilbild
      XCenter

      @changeling Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Baumärkte in der Regel unter 3mm schlecht sortiert sind. Fündig wird man immer, wo es Modellbauzubehör gibt. Ich bediene mich da gerne beim CONRAD-Laden im Ort.
      2,5mm ist nicht unüblich bei 3HE-Baugruppenträgern, die ja gerne als DIY-Modularrahmen verwendet werden. Von „der Stange“ halten sich die Modulhersteller aber in der Tat an Doepfer und legen 3mm-Schrauben bei. Insofern gebe ich Johannes Recht, das Waldorf dann auch bitte passende Schrauben beilegen sollten.
      Davon ganz abgesehen bin ich vom Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich beeindruckt. Daumen hoch.

      • Profilbild
        jhoewner

        @XCenter Ist 899 für das Keyboard wirklich gut? Mir ist klar, dass ich mehr kriege als nur ein MIDI-Keyboard, sondern auch Funktionen, für die ich sonst Einzelmodule benötigen würde. Aber wo würde man preislich landen, wenn man sich das einzeln zusammenstellen würde? Ich bin Modular-Newbie, daher würde mich das interessieren.

  2. Profilbild
    Mick AHU

    Sorry, aber ich kann diese Seite langsam nicht mehr ernst nehmen!

    Bitte noch mal die Spezifikation des KB37, genau lesen, und noch einmal allen ernstes behaupten, der Preis wäre gerechtfertigt!
    Nichts anderes wie ein besseres Midikeyboard, mit zusätzlichen ca.70€ Features. Dann wären das an Wert, bei nur 37 Tasten, ca. 250,-€ mehr nicht! Und ihr müsst nicht immer mit einem Modul ablichten, das ist nicht dabei. Im „nackt“-Zustand, versteht wohl jeder was ich meine!

      • Profilbild
        Moonbooter

        @Johannes Kothe Ich fände 399€ für fair. 599€ ist immer noch frech. Ich besitze den NW-1 und die Qualität der Potis ist, imho, unterirdisch.

    • Profilbild
      janschneider

      @Mick Sorry, aber ich kann Leute nicht mehr ernst nehmen, die denken, sie müssten einfach nur den Wert der Bauteile zusammenrechnen, um auf den endgültigen Preis zu kommen ;)
      Ich find 899,- für 37 Tasten erstmal auch recht steil, zumal es für den Preis ja schon komplette Klangerzeugung gibt, aber wenn man jetzt mal Mehrwertsteuer und Vertriebs/Händleranteil abzieht, landen wir bei vielleicht höchstens 500€, die Waldorf einstreichen kann, wovon aber noch Bauteile und die Produktion bezahlt werden müssen und schlussendlich auch die Leute, die bei Waldorf arbeiten und das Ding entwickelt haben, Vertrieb und Marketing machen, die Buchhaltung machen und die Büros putzen (manche Leute vergessen ja gerne, dass andere Menschen komischerweise ungerne für lau arbeiten…).
      Dann kommt noch hinzu, dass modular trotz allem Hype ein Nischenmarkt ist und Waldorf wahrscheinlich froh ist, wenn sie von dem Teil eine vierstellige Anzahl absetzen werden, und dann kann man schon zu dem Ergebnis kommen, das Waldorf wahrscheinlich doch kein multinationaler Mega-Konzern ist, der die Leute mit überhöhten Preisen abzockt (wie zB: Apple)

      • Profilbild
        Tai AHU

        @janschneider Nee, janschneider. Das trifft doch auf jedes Produkt zu, dass der Hersteller nicht den Verkaufspreis bekommt und seine Mitarbeiter bezahlen muss. Ich bin auch der Meinung, 150 zusätzlich für die Aufnahmemöglichkeit für die Module. Das wäre deutlich unter 1000. Das Problem dürften die lausigen Stückzahlen sein, aber die bekomme ich bei 1000 VK auch nicht. Katze, Schwanz.

        P.S. Oh, shit, Zeitsprung!

  3. Profilbild
    XCenter

    Ja, empfinde ich als preiswert. Der Roland-Rahmen zum System 500 liegt zB bei etwa 350€. Ohne Keyboard, Arp, Controllern, MIDI-Interface, Routing usw. Mit externem Netzteil und lediglich 84HP. Dafür 650€ drauf zu legen ist durchaus angemessen IMHO.

  4. Profilbild
    dilux AHU

    ist das keyboard eigentlich „monophon“ oder kann ich damit bspw. auch 4 vco’s polyphon ansteuern? und wie funktioniert dann die stimmenzuweisung? ich kenne mich leider mit modularsystemen nicht so aus, daher die vielleicht blöd klingende frage.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @dilux Hey, das Keyboard hat nur einen CV-Pitch ausgang, dementsprechend ist es in Richtung Modularwelt monophon.
      Über Midi ist möglicherweise Polyphonie möglich, habe ich mich nicht tiefer gehend informiert.

      • Profilbild
        dilux AHU

        danke, ich dachte, meine frage sei auch dahingehend zu verstehen; ich meine, dass ein midikeyboard polyphone befehle sendet, ist mir auch klar!

  5. Profilbild
    tmk009

    Ist absolut Preiswert! Ich verstehe nicht, warum es immer gleich in eine Preisdiskussion ausarten muss. Vor allem ist Modular alles andere als günstig. Aber na gut, steige ich auch ein, ein kleines Rechenbeispiel mit günstigen Billokomponenten:

    200,- Tastatur mit Aftertouch
    200,- Case
    200,- Power inkl. Kabel
    100,- Audio Out/Phones
    250,- Midi
    250,- 2x Joystick Control

    = 1200,- für ein bunt zusammengestelltes unzusammenhängendes System.

    Und wer jetzt noch meckert (Abzocke! Apple!) hat sich als Neider oder ahnungslos enttarnt.

    Zudem hat Waldorf hier etwas wirklich einzigartiges und innovatives geschaffen – ich wüsste derzeit keinen Hersteller, der ein vergleichbares Grundsystem auf die Beisne gestellt hat.

    • Profilbild
      bjoern

      @tmk009 Das ist „schöngerechnet“. Tastaturen gibt es für unter 100€, ein Make Noise Skiff mit 104TE inklusive Power kostet 235€, das MIDI/CV-Interface gibt’s von Doepfer für 130€ (allerdings nicht mit so vielen Ausgängen wie hier), Audio Out geht mit einem Modul wie dem Doepfer A-138 für 50€, Joystick sehe ich hier nicht… damit komme ich auf 520€. Ob das dann qualitativ so hochwertig ist wie hier bei Waldorf, ist sicher die Frage, und schön praktisch in einem Gehäuse ist es natürlich auch nicht.
      Aber der Markt für Modularsysteme ist halt miniklein, da sind nicht die gleichen Preisreduktionseffekte erwartbar wie bei Massen-Synths, und Boutique-Produkte mit hoher Qualität werden eben flott teuer. Wenn man nicht bereit ist, deutlich mehr Geld zu investieren als in „normale“ Synthesizer, sollte man die Finger von Modularsystemen lassen.

      • Profilbild
        tmk009

        @bjoern Zeig mir bitte diese Tastatur von fatar mit aftertouch fuer 100€, und die Joysticks bilden in meiner Berechnung patchbare pitch und mod wheels ab. Ansonsten muss man hier noch ein MIDI Interface zusätzlich einkalkulieren, um bei den Features zu bleiben. Und schon ist man wieder locker drüber. Sustain in hab ich auch noch nicht berechnet. Insofern nix schön gerechnet UND bunt zusammenvewuerfelt ist das billigsystem immer noch! Merkst du was? Preisdiskussion. Dass es fuer weniger Geld auch weniger Features gibt ist natuerlich klar.

    • Profilbild
      XCenter

      @tmk009 WMD werden ihren Monolith in Zukunft auch ohne Module anbieten, auch eine Keyboard-Modular-Kombi. Das Teil kann aber von der Ausstattung her mit den Waldi nicht mit halten. Da wird dann die Preisgestaltung interessant.

  6. Profilbild
    chain AHU

    sexy…
    aber ich bin Waldorf befangen :) Viel Erfolg und das ewig Gejammer, das DIY nix taugt, ohne das jemand wirklich Ahnung von Technik hat. Handwerk wurde auch schon outgesourced aus dem Land der Meckersäcke… Deutschland… weils Billiger ist und nicht Preiswert. kann man darin Mutable-Instruments-Module verbauen? Was wärs ;)

  7. Profilbild
    chain AHU

    Wer könnte paar „Zusammenstellungen“ posten, was sich lohnen würde, hier zu verbauen, außer Waldorf Sound? Ich wäre sehr dankbar dafür.

  8. Profilbild
    Atarikid AHU

    ich finde das Teil sehr sexy :)…. Mir ist das im Augenblick auch zu teuer, was aber nicht heißt dass ich’s nicht ausgeben würde für das Teil.
    Modular ist teurer unterm Strich, das stimmt schon. Aber man kann sich Stück für Stück in kleinen Häppchen sein System zusammenbauen. Wenn das kein Vorteil ist? Hab ich mit meinem Doepfer auch so gemacht. Erstmal ein A-100 und dann Modul für Modul ausgetauscht ^^… Die überschüssigen Module dann anderweitig verwurstet. Bräuchte ich jetzt keine neuen Möbel würd ich mir das Teil holen (weil immer noch sexy)

  9. Profilbild
    gutzufuss

    Sehr schick, sehr praktisch, sehr gut durchdacht und es kostet halt was es kostet. Der Markt entscheidet dann schon, ob der Preis angebracht ist oder nicht. Ich bleibe erstmal bei meinen beiden Doepfer Minicases plus Microbrute.
    Das Gewicht des Waldorf KB37 würde mich dennoch interessieren.

  10. Profilbild
    Viertelnote AHU

    also ich finde das Keyboard formschön.
    Evtl. wird sich der Preis etwas triefer ansiedeln, einen großen Preisssturz erwarte ich daher aber auch nicht.
    Und ja, das Auge isst ja auch mit. Kostengünstiger geht irgendwie immer, klar.
    Nur ich kann mit Klappertastaturen nicht umgehen, ich brauche schon ein gewisses Spielgefühl.

    mfG

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich wollte ja eigentlich was zum Preis sagen. Der ist (IMHO) deutlich im athletisch-sportlichen Bereich. Das haben aber schon viele gesagt. Daher nur noch das hier:
    .
    Ein gebrauchter Moog Little Phatty kostet akut um die 850 Euro. Er hat eine sehr gute (polyphone) Tastatur, MIDI, ist dramatisch gut verarbeitet, Netzteil, und es ist noch ein wirklich ordentlicher 2-VCO-Synthesizer mit 100 Speicherplätzen dabei.
    .
    Wenn ich mir ein Modulargehäuse ansehe, dann erkenne ich eine Holzkiste mit gelochten Metallschienen, einem Netzteil, und einer PCB mit Steckanschlüssen drauf. Als Preis steht da etwas von 200 – 600 Euro drauf. Wenn ich so ein stabilisiertes und gut geregeltes Netzteil kaufe kostet das um die 30 Euro. Holzkisten mit gelochten Metallschienen kosten im 19″-Sektor ab 50 Euro. Bleiben mindestens 120 Euro für die Platinen? Hallo? Was (und die Frage ist ernst gemeint) kostet so viel Geld an einer Doepfer-Kiste?
    .
    Und was den „winzigen“ Eurorack-Modular-Markt angeht: Das ist der einzige Markt für Instrumente, der gerade irre steil geht. Und er hat noch reichlich Potential. Ich habe keine echten Verkaufszahlen. Aber die hat niemand hier. Ich wäre also vorsichtig die (in meinen Augen) vollkommen übertriebenen Kosten für Eurorack-Gehäuse mit und ohne Tastatur auf den Markt zu schieben …

    • Profilbild
      Tyrell RED

      1. Ist es unsachlich Neuware mit Gebrauchtware zu vergleichen.
      2. Geht es nicht nur um Materialkosten, sondern auch um Entwicklungskosten, Vertrieb etc.
      3. Es ist eben nicht nur eine Holzkiste, sondern ein ausgesprochenes Stück Design.
      4. Warum denkt hier jeder immer nur an BILLIG. Genau das macht doch diesen Markt kaputt (und viele andere Märkte auch). Der Preiskampf ist so extrem geworden, dass wir am Ende nur noch mit Plastikboxen Musik machen (siehe Bass-Station II). Was also soll das Gemeckere???
      Ich habe für meinen ersten Synth1 Jahr lang in den Ferien an der Kühltecke Fisch eingeräumt. Und HALLO – danach wusste ich den Synth RICHTIG zu schätzen!!!!

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        dilux AHU

        @Tyrell nicht ganz unschuldig an der so oft angeprangerten „geiz ist geil“-mentalität in deutschland dürfte schon auch die regressive lohnentwicklung der letzten 25 jahre sein. eventuell ist dir das auf deinem einkommensniveau ja gar nicht so bewusst, aber selbst gegenüber europa hinkt deutschland ja schon seit jahrzehnten hinterher.
        davon mal abgesehen, finde ich den preis des waldorf kb, bezogen auf das preisniveau in der modularwelt, eigentlich im rahmen, für manchen ist wahrscheinlich trotzdem schwer verständlich, das ein keyboard, dass keinen pieps von sich gibt, so viel kostet.

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        Kosh

        @Tyrell muss dilux da absolut recht geben, in beiderlei hinsicht. ja, die preise sind gerechtfertigt und ja, es soll für alle geldbeutel-größen equipment geben. allerdings machen soziale entwicklungen halt auch vor den märkten nicht halt. empfehlenswert dazu das heute journal von gestern (06.05. um 22:00), die man in der zdf-mediathek nachgucken kann. wenn die mittelschicht schwindet, schwindet damit die potenzielle käuferschaft für geräte, die auf eine „liquidere“ kundschaft abzielen. und damit leiden dann auch die wohlhabenderen kunden, wenn es für die hersteller keinen sinn mehr macht für diese klientel zu produzieren. denn fisch einräumen ist toll für schüler, die bei ihren eltern wohnen, aber als fischeinräumender erwachsener wirst du davon nicht reich ;)

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        Kosh

        @Tyrell p.s.: ich finde den ansatz auch falsch, immer zu denken, dass die menschen kein geld ausgeben WOLLEN. wenn es um das WOLLEN gehen würde, hätte ich die fette synth-burg auf meiner 30-meter-yacht, da mach dir mal keine sorgen ;) und die yacht muss auch ned grad billig sein….

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          Kosh

          @Kosh uff, ich muss mich entschuldigen. ich habe tatsächlich nur tyrells und dilux‘ kommentar gelesen. mein fehler. polyaurals ansatz finde ich wirklich pfennigfuchserei.

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        AMAZONA Archiv

        @Tyrell Hallo Tyrell!
        Zu 1: Unsachlich? Vielleicht. Aber so ist die Situation. Mit seltenen 900 Euro in der Tasche muss ich weise entscheiden. Und da sieht das Kanguru nun mal unfassbar alt aus. Vor allem, wenn man meine weiteren Punkte auch noch betrachtet.
        .
        Zu 2: Es geht bei jedem (!) Produkt um die Material-, Entwicklungs- und Vertriebskosten. Und um den Gewinn. Denn darum geht es vorrangig — Das man davon leben kann. Das Kanguru ist also auf diesem Gebiet nix besonderes.
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        Zu 3: Ja, das Kanguru hat sowohl auf der Designseite, als auch auf der Haptikseite die Nase ganz weit vorne.
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        Zu 4: Ich denke nicht „nur billig“. Ich frage mich, warum Gehäuse für Modulare Synthesizer einen hohen Preis haben. Es könnte darauf tatsächlich eine Antwort geben, aber die habe ich noch nicht gehört.
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        Wenn ich auf der Thoman-Seite den Artikel mit der Nummer 378339 suche, dann bekomme ich das Doepfer A-100LC9 PSU3 Low Cost Case gezeigt. Preis: 349 Euro
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        Wenn ich auf der Thoman-Seite den Artikel mit der Nummer 122733 suche, dann bekomme ich das Thon Studio Rack 6HE 38 für 48 Euro gezeigt.

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          AMAZONA Archiv

          Bei beiden Artikeln handelt es sich um Holzgehäuse aus 7 mm Multiplex in ähnlicher Größe, mit Metallschienen an der vorderen Frontseite, zur Aufnahme von Geräten. Es gibt zwei Unterschiede.
          .
          1. Das Thon Studio-Rack hat rundherum Aluschienen, und geschützte Ecken sowie lackiertes Multiplex. Das Doepfer Gehäuse ist (offensichtlich) unbehandelt, hat dafür aber eine schließende Rückseite.
          2. Das Doepfer Gehäuse hat zusätzlich ein aufwändiges Netzteil und eine Busplatine zur Verteilung von Betriebs- und Steuer-Spannungen.
          .
          Ist Punkt 2 tatsächlich 301 Euro Mehrpreis wert? Rechnen wir mal. Drei Busplatinen kosten bei Doepfer a‘ 30 Euro, macht 90 Euro. Das PSU-3 kostet 140 Euro. Macht zusammen 230 Euro. Wir haben also satte 70 Euro Preisunterschied zum Thon-Case. Und damit stelle ich noch nicht mal die überraschend hohen Kosten für Netzteil und Busplatine in Frage!
          .
          Die Preise für Modulargehäuse sind (IMHO) durch die Bank deutlich überhöht. Und das Kanguru macht da keine Ausnahme. Sollte mir jemand den tatsächlichen Grund für die hohen Preise nennen können, wäre ich sehr dankbar …

          • Profilbild
            XCenter

            Augenscheinlichster Unterschied: die Größe des Marktes.
            Der Doepfer-Rahmen in der ggb. Konfiguration kann nur die potentiellen Modularkäufer bedienen, wohingegen das THON-Rack universell einsetzbar ist und daher nicht nur nahezu alle Musikschaffende als mögliche Käufer hat, sondern dazu noch die, die „artfremdes“ 19″-Equipment nutzen. Das THON-Rack ist ein Massenartikel, Modularrahmen keineswegs.

      • Profilbild
        AndreFFM

        @Tyrell Schade, hab es verpasst auf den KB37-Zug noch aufzuspringen. Ich bereue es, aus Platzgründen nicht zugegriffen zu haben. Nun isses von einen auf den anderen Tag plötzlich Vintage-Equipment. Als Microwave-/MeanGreanMachine-Besitzer seit Mitte der 90er schau ich ehrfürchtig und voller Respekt auf das Waldorf Equipment. Was die machen ist für mich – subjketiv – eh viel mehr als nur die Summe seiner Teile. Glückwunsch an alle, die noch ein KB37 erstanden haben. Tolles Teil, tolles Konzept.

  12. Profilbild
    Ashatur AHU

    Also ich finde dasTeil auch sehr SEXY. Und an die Preißnörgler für ein gescheites Masterkeyboard von Fatar muss man auch was hinlegen und da bekommt man auch kein Pieps raus ^^ Gute Qualität hat ihren Preiß! Klar das ein DAW Kästchensetzer jetzt nicht so den hohen Anspruch gute Keys setzt wie ein Keyboarder aber da muss jeder sein Plätzchen finden.

  13. Profilbild
    Roller

    Hmm, wenn ich richtig gezaehlt habe, wird nur in einem Satz auf Seite 2 der moegliche Platz fuer Module in TE erwaehnt. Zumindest noch einmal in der Zusammenfassung haette ich diese nicht ganz unwichtige Information erwartet.

  14. Profilbild
    smoo

    Das Ding hat kein Vibrato und ist daher eine komplette Fehlkonstruktion für jeden Musiker der Modular tonal spielt.

    Kein Digital-LFO im CV-Gate Interface. Das ist ein totaler Killer für mich. Sobald man tonale Musik macht möchte man auf jeden VCO denselben LFO bzw Vibrato in derselben Stärke. Modular gepatcht benötigt das einen LFO UND einen guten linearen CV-Mischer. Das sind zwei zusätzliche Module bei dem wenigen Platz.

    Das geht massiv einfacher wenn der LFO schon im CV-Gate Interface digital der Keyb CV hinzugeschmischt wird. Meistens kann man dann die Intensität des LFOs auf das Modwheel legen. So ist das bei mir seit ca 20 Jahren. Ein CV Gate Interface ohne dieses Feature hat bei Wohlklang Modularleuten überhaupt keine Chance. Dieses Keyboard ist ja vor allem auch ein CV Gate Interface.

    In den Spezifikationen steht jedenfalls nichts von einem Vibrato-LFO.

    Ein typischer Fall von mangelnder Konkurrenzanalyse. Sie haben Kenton und Doepfer einfach nicht vorher angeschaut oder selbst noch nie ein Vibrato gebraucht im Modularen Kontext . Schade, denn ich mag Waldorf (hier steht u.a. ein Quantum).

    Ein wirklich unglaublicher Fehler. Die Tastatur schreit ja danach gespielt zu werden.

    Falls ich mich täusche entschuldige ich mich, habe nur die Spezifkarionen gelesen. Dort müsste es ja stehen. Denke aber nicht.

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        smoo

        @Schneesurfer Alle von Kenton. Von Doepfer hatte ich mal das MCV24, das konnte das. Ich kenne nicht viel mehr, ich habe nun 3 Kentons.

        Einen LFO direkt in die CV Spannung (V/oct) reinzumischen ist nun mal extrem praktisch. Auch bei FM oder Ring, da Carrier und Modulator den absolut identischen Hub haben müssen.

        Den Modulationshub steuert man dann meistens per Modweel. Die Rate stellt man im Interface ein.

        Ich habe das KB37 nur nicht gekauft weil sie das vergessen haben.

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