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Test: Waldorf Largo

(ID: 2414)

Layer und MultiMode

Layer

Layer


Die Layer-Anzeigen, wo sich später auch der Multimode befinden wird, sind auch gleich in der obersten Kopfzeile des Interfaces zu sehen und können einzeln zugeschaltet werden. Hier werden auch die Sounds und Bänke verwaltet. Gleich daneben liegt die permanente, berührungssensitive  Parameteranzeige, die beim Überfahren eines Bedienelementes mit der Maus sofort dessen vollen Parameternamen, MIDI CC-Wert und CC-Nummer anzeigt. Das ist aber nicht der erste Eindruck, den der Benutzer beim Öffnen erhält.

Design

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Sehr am Design des Blofeld orientiert, präsentiert sich die Oberfläche des Largo in einer Monochrom-und Rot-Variante, die selbst an Bord von Kubricks 2001 Raumschiff (Discovery One) nicht aufgefallen wäre, und fast erwartet man, dass sich gleich der HAL 9000 zu Wort Meldet. Ob das nun edel oder kalt wirkt, überlasse ich jedem selbst.

Largo 9000

Largo 9000


„Let me put it this way: […] The 9000 series is the most reliable computer ever made.“

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Die Anzahl der Parameter verhält sich allerdings umgekehrt zum minimalistischen Design des Filmklassikers, da hierauf wahrlich viele Parameter auf die Hauptseite gepackt wurden. Dadurch leidet die Dialektik etwas, denn die Anordnung der einzelnen Parameter hat etwas Willkürliches an sich und folgt nicht einem intuitiv ersichtlichen Signalfluss. Lediglich die Abgrenzungen der einzelnen Sektionen zeigen, was zusammengehört. Das heißt jetzt nicht, dass Largo unübersichtlich ist. Die zusammengehörenden Parameter stehen auch zusammen, und wer schon einmal mit einem Waldorf gearbeitet hat, wird sich schnell zurechtfinden. Für Synthesizer-Neulinge ist ein Blick ins Handbuch jedoch unumgänglich. Auch die Bedienung wartet mit einigen Finessen auf, die so auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist. Die rot-grau Farbgebung ist keine Spielerei, sondern folgt einer weitgehend durchgängigen Semiotik. Alles was rot ist, stellt einen Parameter dar. Klickt man auf etwas Rotes und bewegt die Maus, ändert sich der entsprechende Parameter, oder es öffnet sich ein Pop-Up-Menü. Einige der Bedienelemente beherbergen gleich zwei Parameter in einem Bedienelement, wie z.B. die in der Mixer-Sektion zu findenden Parameter für OSC Mix-Lautstärke und Filterbalance, die konzentrisch durch einen inneren und äußeren roten Ring gekennzeichnet sind. Damit das Arbeiten mit der Maus nun keine Frickelei wird, lässt sich deren Bewegung filtern. Die Kontrollmodi, linear und zirkulär, beschränken die Maussteuerung auf bestimmte Richtungen, und Auto richtet sich nach den Einstellungen im Host. Der Linear Modus hat sich beim Arbeiten als besonders effektiv erwiesen. Wenn aber auch das zu mühselig ist, können alle Zahlenwerte auch per Tastatur eingegeben werden. Kommen wir also zu den einzelnen Sektionen und deren Besonderheiten.

Hauptfenster

Hauptfenster

Fangen wir mit ein paar Äußerlichkeiten an. Aus dem micro Q lassen sich je nach Ausbau (Lite, Q, Omega) max. zwischen 12 und 75 Stimmen herauskitzeln. Der Blofeld liegt bei 25, woran sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern wird, und der Largo führt mit einem Maximum von 256 Stimmen pro Instanz abhängig vom verwendeten Rechner. Seine Stimmenvielfalt ist begrenzt durch die Anzahl der Instanzen, die man auf dem Rechner aufrufen kann. Largo hat auch die meisten Audioausgänge, nämlich 2 pro Layer, insgesamt also acht, dicht gefolgt vom der micro Q immerhin noch fette 6 Ausgänge plus Kopfhörer bietet, während der Blofeld hier nur ein schlappes Stereopaar (2 x mono) plus Kopfhörer aufbieten kann. Irgendwo muss der Traumpreis ja herkommen. Womit der ältere micro Q auch noch trumpfen kann, ist sein 25 Band Vocoder, der immer einen riesigen Spaß macht und den es von Waldorf erst wieder im Stromberg geben wird. Dazu kommt noch sein Audioeingang, der ihn sogar zum Effektgerät macht. Jawohl – das heißt, der Largo hat keinen Audioeingang, und bei Waldorf ist man der Meinung, das D-Pole Plug-in wäre für Effektzwecke passender. Dabei kann ich gar nicht genug betonen, wie ergiebig der Eingang meines micro Q beim Soundbasteln ist, und das Schlagwort „Mehrwert“ liegt in der Luft. Ganz abgesehen davon, dass noch etliche andere hochdekorierte Softsynthies dieses Feature bieten, mit denen sich der Largo nun messen muss.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Tastonaut

    Vielen Dank für den guten, ausführlichen Bericht! Klasse finde ich die Gegenüberstellung zu den Hardsynths. Den Satz „… die Waldorfer … zu den wenigen Synthies gehören, die digitale Klarheit mit warmem Dreck verbinden können.“ muss ich mir merken für den Fall, dass man gefragt wird, wie Waldorf so klingt.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wavetableeditor und das PPG-Filter sollten eigentlich einzug in den Largo halten. Gerade das erstellen von eigenen Wavetables bringt viele neu Klänge. Auch könnte man diese neuen Wavetables in der Soundcorner von Waldorf uploaden.
    Auf jeden Fall ein super Bericht der sich schön flüssig liest.

  3. Profilbild
    Philipp

    hab mir die Zeit bis zum Release des Largo mit dem Lennar Digital Sylenth1 vertrieben. Der Sylenth1 ist so unheimlich Fett und deckt Klanglich alles ab was ich brauche, so dass ich den Largo nun nicht mehr ins Auge fasse.

    Ich hätte dem Largo als Ergänzung vielleicht noch eine Chance gegeben, aber bei der Copy Protection habe ich aufgehört weiterzulesen… Der Lennar kommt vorbildlich nur mit einer Seriennummer aus, spart so den Ärger der zwangsläufig bei jeder Neuinstallation / Update aufkommt.

    Grüße Philipp

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Philipp Hast Du einen Dongle gibts gar kein Ärger bei einer Neuinstallation. Ohne Dongle ist der Aufwand verschwindend gering. Installierst DU XP hast mehr Aufwand.

      • Profilbild
        Philipp

        Hi, da ist meine bisherige Dongle erfahrung eine andere… und selbst wenns läuft unterwegs machts damit am MacBook wenig Spaß – wenn dann andere Hersteller eine (nach meiner Einschätzung klanglich auch bessere) Lösung ohne Dongle / Challenge – Response anbieten seh ichs halt nicht ein mich darauf einzulassen. Grüße Philipp

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          AMAZONA Archiv

          @Philipp Einen Synth nur wegen des Kopierschutzes abzuwerten ist doch wohl ziemlich trashig:

          • Profilbild
            Philipp

            wenn er was hätte was andere Synths ohne Dongle nicht bieten würd ichs auch nicht tun – aber das sehe ich beim Largo einfach nicht.

            Andere Hersteller haben hübschere Töchter ohne Dongle ;-)

  4. Profilbild
    Jesus

    Ich hab den Komplexer und unterm Strich ist der Largo also laut Test nicht wirklich wesentlich besser.

    Zumdem ist der Preis einfach zu hoch und dank Dongle-Schutz wird man das Teil wohl auch nichtmal als Demo testen können.

    Es gibt einfach zu viele „amtliche“ Synths im Angebot und der Largo reiht sich da einfach nur ein, mehr nicht.

    Außerdem hat der hier schon erwähnte Sylenth1 eine riesige Userbase wo ständig Patches nachgeliefert werden und wo man schnell Hilfe bekommt.

    Der Largo ist eher ein Einzelgänger für Einzelgänger :-)

    Da kann man den alten Microwave-Tagen noch so nachheulen, aber das Teil ist leider kein „Must-have“.

    Euer Jesus

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Jesus Viele vergessen das der Komplexer zwei Wavetables hat. Der Largo dagegen 67. Schon deswegen kann der LArgo ganz andere Sounds als der Komplexer. Desweitern haben die Programmierer seit erscheinen des Komplexer nicht unter einem Stein gelebt und die Synth-Engine weiter verbessert was ja dem Klang zugute kommt. Außerdem werden bestimmt einige neue Features als Update in den Largo einfliessen wie etwa die PPG-Filter oder den Sampleimport oder vielleicht auch ein Editor für WT.
      Wenn en Waldorfsound nicht mag muß ja nicht zugreifen. Ich bin Quasi mit den Microwaves aufgewachsen und deren SOund gehört einfach in meine Musik.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @FischerZ
        werkseitig hat der Komplexer sicherlich weniger an Wavetables im Osc als der Largo, dafür hat der Komplexer aber einen entscheidenen Vorteil; im Gegensatz zum Largo kann er dank des „Stromeko-Tools“ eigene Daten laden, also „fremde“ WT importieren! – so gesehen „kann“ der Largo „weniger“ Sounds ;)

        Wie bereits beim Blofeld dauert es auch mit dem Largo etwas länger als angekündigt, bis das Teil endlich beim Händler und Kunden ankommt :( Waldorf sollte am Vertrieb arbeiten, den Kopierschutz überdenken und den Preis entsprechend reduzieren.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Für den Komplexer gibt es laut Stromeko 30 WT beim Largo sind es 67. Der Komplexer ist abgehackt was die Updates betrifft, der Largo ist seit ca. 14 Tagen verfügbar und Updates werden kommen. In diversen Tests ist zu lesen was noch alles kommt oder könnte. Wenn es bei Deinem Händler noch keinen Largo gibt hat er wohl zu spät bestellt. Wer zuerst kommt mal zuerst und außerdem ist es Mühselig zu disskutieren was besser ist oder was nicht. Wenn ich keinen Spinat mag, esse ich auch keinen.

  5. Profilbild
    4damind

    Ein guter Synth, der aber auch ordentlich bei der CPU zulangt. Von nahezu allen bemängelt: der nicht vorhandene Presetbrowser. Für ein Plugin diesen Formats eigentlich schon sträflich.

    Die Presets empfand ich eher durchschnittlich, da hat man wohl leider nur die zweite Reihe an Soundschraubern für verpflichten können. Waldorf Largo als Presetschleuder wohl eher ein „nein“. Hier ist auf jedenfall selber schrauben angesagt ;)

    Viele haben sicherlich ein brachial klingendes Monster erwartet, dass alles in den Schatten stellt ;) Dem wird der Largo aber IMHO nicht gerecht, er reiht sich aber durchaus in die Reihe der besseren Synth ein und zeigt gleichzeitig das Waldorf nach der damaligen Insolvenz wieder komplett da ist, mit Hard-und Software.

    Für mich insgesamt kein Plugin was ich kaufen muss. Ich bin allerdings auch noch nie ein Freund des „Waldorf Sounds“ gewesen und das hat sich mit dem Largo auch nicht geändert.

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    erreicht man denn mit dem Largo auch Klangniveau eines Waldorf XT?

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      ich weiß jetzt nicht genau was du meinst.
      Der Largo gehört zu Q Familie und nicht zur Wave Famile von Waldorf.

      Vom Klangniveau her ist es auf alle Fälle Waldorf! Aber ein Micro/wave/XT ist doch wieder was anderes als ein Q.

      :)

  7. Profilbild
    daslicht

    Das GUI war selbst nach dem 1.5.1 update immer noch super lahm (zumindest die demoversion) unter Windows7 sobald Noten eintreffen. Dieses Verhalten kann jedoch unterdrueckt werden sobald das virtuelle Keyboard nicht mehr sichtbar ist, wenn man es zB aus dem sichtbaren Bereich des Fensters schiebt.
    Scheint so als ob das „redrawing“ des GUIs(der Tastatur) dieses verhalten ausloest.

  8. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Klanglich gesehen nicht schlecht aber es gibt doch viel tollere alternativen… Habe meinen Largo sofort wieder verkauft… Ganz abgesehen davon werd ich auch nie wieder ein elicencer Synth kaufen… Nur probleme… Laut waldorf support liegts an meinem usb port… Mein PC von da-x ist wohl der schuldige ;)

    • Profilbild
      Sabinchen

      Habe meinen Largo sofort wieder verkauft…

      Ich auch das GUI ist super schlecht Programiert entäushend

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