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Test: Waldorf Largo

(ID: 2414)

Die Inneren Werte: Oszillatoren

Da ist zuerst die Oszillator-Sektion, die bei allen drei Synthies Q typisch mit drei OSCs und den Wellenformen Pulse, Saw, Triangle, Sine und Wavetables für OSC1 und 2 ausgelegt ist. Wobei der micro Q nur 2 Wavetables mit 128 Waves bieten kann, während der Blofeld mit 68 Wavetables mit je 64 Waves u.a. aus dem MicroWave und mit drei extra Waves aus dem Waldorf PPG aufwartet. Ungleich mehr Klangvariationen kommen zudem noch mit dem satten 60MB Flashspeicher für Samples ins Haus, die ebenfalls als Waves in der Synthese-Engine benutzt werden können. Der Largo bietet zur Zeit „nur“ die 68 Wavetables aus micro Q MicroWave, die laut Handbuchliste identisch mit denen des Blofeld sind. Bei den direkten OSC-Modulationsparametern wie Pulsweiten (die beim Largo WAVE~ heißen) Frequenzmodulation und Tonhöhe gibt es keine Unterschiede, und auch der Sync von OSC2 zu OSC3 ist geblieben. Doch der Blofeld bietet noch zwei weitere Parameter in der OSC-Ebene: Limit Wavetable und Brilliance. Ersterer schaltet die analogen PPG Waves 122, 124 126 in den Wavetables hinzu, letzterer regelt den Obertonanteil der Oszillatormodellle von Saw, Pulse und Wavetables. Brilliance wird sich auch in einem späteren Update im auch im Largo wiederfinden. Im übrigen entspricht ein Wert von 64 in etwa dem festeingestellten Brilliance-Wert der OSC-Modelle der Q-Serie. Doch es geht noch weiter. Unterschiede sind ebenso beim Suboszillator zu finden. Während beim micro Q die Tonlage des SubOSCs mit einem Frequenzteilerverhältnis in 32 Schritten zum übergeordneten OSCs eingestellt werden kann, bietet Largo nur eine Verschiebung über vier Oktavschritte. Auch wenn das Modulationsziel „SubDivide“ ermöglicht nur vier Schritte. Und der Blofeld hat überhaupt keinen.

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Ringmodulator

Während der Ring Modulator zwischen OSC1 und 2 in allen dreien gleich geblieben ist, hat sich der Noise Parameter recht gewandelt. Beim micro Q gab es zwar nur Weißes Rauschen, dafür als Alternative aber auch den Externen Eingang, der an Stelle von Rauschen mit den OSCs kombiniert und durch die Filter und die Effekteinheiten, also auch den Vocoder und Ringmodulator, geschickt werden konnte.
Da Blofeld und Largo über keinen Audioeingang verfügen, haben sie den Noise-Parameter Colour bekommen, der das Rauschen färbt; von Rosa über Pink zu Braun zu Schwarz , das gesamte Farbspektrum.

Filter

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Auch bei den Filtern findet man wieder viele Gemeinsamkeiten und einige Unterschiede. micro Q, Blofeld und Largo bieten die bekannten und beliebten 2 unabhängigen Waldorf Filter, die seit dem MicroWave II in jedem Waldorf-Synthie in klanglich leichten Variationen zu finden sind. Die Unterschiede der Filter-Generationen sind bei Frequenzmodulation jedoch nicht mehr wahrnehmbar, aber das nur am Rande. Als Filtertypen stehen LowPass, BandPass, HiPass und Notch mit jeweils 12 und 24dB/Oktave Flankensteilheit zur Verfügung sowie die beliebten, da selten zu findenden Comb+ / Comb- Kammfilter. Der Blofeld kann hier mit einem PPG 24dB Tiefpassfilter noch einen draufsetzen, der, wie sollte es auch anders sein, der Filtercharakteristik des SSM 2044-Chips der PPG Wave-Synthesizer nachempfunden ist. Laut Waldorf könnte es der PPG-Filter per Update eines Tages auch in den Largo schaffen. Also: Gleich Wunschliste an den Nikolaus schreiben.

Drive Me …

Was beim micro Q mit einem einfachen Drive-Parameter zur Übersteuerung der Filter anfing, ist bei Blofeld und Largo zu kompletten Verzerrermodellen geworden. Der Largo bietet unter dem Parameter Drive Type die Verzerrermodelle Light, Tube, Hard, Medium, Pickup1, Pickup2 (Sine-)Shaper und Fuzz. Beim Blofeld heißt der Parameter Drive Curve und ist reicher ausgestattet als beim Largo. Er bietet noch zusätzlich die Modelle Clipping, Soft, Rectifier, Square, Binary und Overflow. Allein die Verzerrermodelle schreien doch nach einem Audioeingang für Largo – oder? Bei den Filtermodulationen sind sich hingegen alle Waldorfler wieder einig, und auch das Filterrouting ist wie beim micro Q entweder seriell oder parallel schaltbar. Nur im Largo hingegen finden wir bis jetzt den Parameter BassBoost, der die Waldorf-typische Anhebung des unteren Frequenzbereiches zuschalten kann. Ein Thema, das digitalen Filtern (und einigen analogen!), die im Vergleich zu ihren Hardware-Vorbildern den Frequenzbereich bei steigender Resonanz ausdünnen, was wiederum ein andere Klangcharakteristik erzeugt. Im Largo nun optional.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Tastonaut

    Vielen Dank für den guten, ausführlichen Bericht! Klasse finde ich die Gegenüberstellung zu den Hardsynths. Den Satz „… die Waldorfer … zu den wenigen Synthies gehören, die digitale Klarheit mit warmem Dreck verbinden können.“ muss ich mir merken für den Fall, dass man gefragt wird, wie Waldorf so klingt.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wavetableeditor und das PPG-Filter sollten eigentlich einzug in den Largo halten. Gerade das erstellen von eigenen Wavetables bringt viele neu Klänge. Auch könnte man diese neuen Wavetables in der Soundcorner von Waldorf uploaden.
    Auf jeden Fall ein super Bericht der sich schön flüssig liest.

  3. Profilbild
    Philipp

    hab mir die Zeit bis zum Release des Largo mit dem Lennar Digital Sylenth1 vertrieben. Der Sylenth1 ist so unheimlich Fett und deckt Klanglich alles ab was ich brauche, so dass ich den Largo nun nicht mehr ins Auge fasse.

    Ich hätte dem Largo als Ergänzung vielleicht noch eine Chance gegeben, aber bei der Copy Protection habe ich aufgehört weiterzulesen… Der Lennar kommt vorbildlich nur mit einer Seriennummer aus, spart so den Ärger der zwangsläufig bei jeder Neuinstallation / Update aufkommt.

    Grüße Philipp

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Philipp Hast Du einen Dongle gibts gar kein Ärger bei einer Neuinstallation. Ohne Dongle ist der Aufwand verschwindend gering. Installierst DU XP hast mehr Aufwand.

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        Philipp

        Hi, da ist meine bisherige Dongle erfahrung eine andere… und selbst wenns läuft unterwegs machts damit am MacBook wenig Spaß – wenn dann andere Hersteller eine (nach meiner Einschätzung klanglich auch bessere) Lösung ohne Dongle / Challenge – Response anbieten seh ichs halt nicht ein mich darauf einzulassen. Grüße Philipp

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          AMAZONA Archiv

          @Philipp Einen Synth nur wegen des Kopierschutzes abzuwerten ist doch wohl ziemlich trashig:

          • Profilbild
            Philipp

            wenn er was hätte was andere Synths ohne Dongle nicht bieten würd ichs auch nicht tun – aber das sehe ich beim Largo einfach nicht.

            Andere Hersteller haben hübschere Töchter ohne Dongle ;-)

  4. Profilbild
    Jesus

    Ich hab den Komplexer und unterm Strich ist der Largo also laut Test nicht wirklich wesentlich besser.

    Zumdem ist der Preis einfach zu hoch und dank Dongle-Schutz wird man das Teil wohl auch nichtmal als Demo testen können.

    Es gibt einfach zu viele „amtliche“ Synths im Angebot und der Largo reiht sich da einfach nur ein, mehr nicht.

    Außerdem hat der hier schon erwähnte Sylenth1 eine riesige Userbase wo ständig Patches nachgeliefert werden und wo man schnell Hilfe bekommt.

    Der Largo ist eher ein Einzelgänger für Einzelgänger :-)

    Da kann man den alten Microwave-Tagen noch so nachheulen, aber das Teil ist leider kein „Must-have“.

    Euer Jesus

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Jesus Viele vergessen das der Komplexer zwei Wavetables hat. Der Largo dagegen 67. Schon deswegen kann der LArgo ganz andere Sounds als der Komplexer. Desweitern haben die Programmierer seit erscheinen des Komplexer nicht unter einem Stein gelebt und die Synth-Engine weiter verbessert was ja dem Klang zugute kommt. Außerdem werden bestimmt einige neue Features als Update in den Largo einfliessen wie etwa die PPG-Filter oder den Sampleimport oder vielleicht auch ein Editor für WT.
      Wenn en Waldorfsound nicht mag muß ja nicht zugreifen. Ich bin Quasi mit den Microwaves aufgewachsen und deren SOund gehört einfach in meine Musik.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @FischerZ
        werkseitig hat der Komplexer sicherlich weniger an Wavetables im Osc als der Largo, dafür hat der Komplexer aber einen entscheidenen Vorteil; im Gegensatz zum Largo kann er dank des „Stromeko-Tools“ eigene Daten laden, also „fremde“ WT importieren! – so gesehen „kann“ der Largo „weniger“ Sounds ;)

        Wie bereits beim Blofeld dauert es auch mit dem Largo etwas länger als angekündigt, bis das Teil endlich beim Händler und Kunden ankommt :( Waldorf sollte am Vertrieb arbeiten, den Kopierschutz überdenken und den Preis entsprechend reduzieren.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Für den Komplexer gibt es laut Stromeko 30 WT beim Largo sind es 67. Der Komplexer ist abgehackt was die Updates betrifft, der Largo ist seit ca. 14 Tagen verfügbar und Updates werden kommen. In diversen Tests ist zu lesen was noch alles kommt oder könnte. Wenn es bei Deinem Händler noch keinen Largo gibt hat er wohl zu spät bestellt. Wer zuerst kommt mal zuerst und außerdem ist es Mühselig zu disskutieren was besser ist oder was nicht. Wenn ich keinen Spinat mag, esse ich auch keinen.

  5. Profilbild
    4damind

    Ein guter Synth, der aber auch ordentlich bei der CPU zulangt. Von nahezu allen bemängelt: der nicht vorhandene Presetbrowser. Für ein Plugin diesen Formats eigentlich schon sträflich.

    Die Presets empfand ich eher durchschnittlich, da hat man wohl leider nur die zweite Reihe an Soundschraubern für verpflichten können. Waldorf Largo als Presetschleuder wohl eher ein „nein“. Hier ist auf jedenfall selber schrauben angesagt ;)

    Viele haben sicherlich ein brachial klingendes Monster erwartet, dass alles in den Schatten stellt ;) Dem wird der Largo aber IMHO nicht gerecht, er reiht sich aber durchaus in die Reihe der besseren Synth ein und zeigt gleichzeitig das Waldorf nach der damaligen Insolvenz wieder komplett da ist, mit Hard-und Software.

    Für mich insgesamt kein Plugin was ich kaufen muss. Ich bin allerdings auch noch nie ein Freund des „Waldorf Sounds“ gewesen und das hat sich mit dem Largo auch nicht geändert.

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    erreicht man denn mit dem Largo auch Klangniveau eines Waldorf XT?

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      ich weiß jetzt nicht genau was du meinst.
      Der Largo gehört zu Q Familie und nicht zur Wave Famile von Waldorf.

      Vom Klangniveau her ist es auf alle Fälle Waldorf! Aber ein Micro/wave/XT ist doch wieder was anderes als ein Q.

      :)

  7. Profilbild
    daslicht

    Das GUI war selbst nach dem 1.5.1 update immer noch super lahm (zumindest die demoversion) unter Windows7 sobald Noten eintreffen. Dieses Verhalten kann jedoch unterdrueckt werden sobald das virtuelle Keyboard nicht mehr sichtbar ist, wenn man es zB aus dem sichtbaren Bereich des Fensters schiebt.
    Scheint so als ob das „redrawing“ des GUIs(der Tastatur) dieses verhalten ausloest.

  8. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Klanglich gesehen nicht schlecht aber es gibt doch viel tollere alternativen… Habe meinen Largo sofort wieder verkauft… Ganz abgesehen davon werd ich auch nie wieder ein elicencer Synth kaufen… Nur probleme… Laut waldorf support liegts an meinem usb port… Mein PC von da-x ist wohl der schuldige ;)

    • Profilbild
      Sabinchen

      Habe meinen Largo sofort wieder verkauft…

      Ich auch das GUI ist super schlecht Programiert entäushend

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