Königsklasse des Delays
Das Mako MK II D1 ist der neueste Spross aus der Mako-Serie von Walrus Audio. Es handelt sich um ein Stereo-Delay Pedal mit Display und vielen neuen Funktionen. Wir haben den Test gemacht!
Inhaltsverzeichnis
Walrus Audio hat mit den Pedalen der Mako-Serie wirklich Aufsehen erregt, das Preamp-Pedal ACS1 hat in der letzten Version einen klasse Auftritt hingelegt! Jetzt ist die komplette Mako MK II Serie erhältlich und wir starten mit dem Walrus Audio Mako MK II D1 Stereo Delay.o8
Walrus Audio Mako MK II D1 Stereo Delay – Facts & Features
Schauen wir mal in den offiziellen Werbetext: „Das D1 MKII ist ein umfangreiches All-in-One-Delay-Pedal mit sechs Algorithmen, aus denen der Spieler wählen kann: Digital, Mod, Vintage, Dual, Reverse und Grain. Das D1 kann inspirierende Delay-Trails erzeugen, die von traumhaft und bizarr über rhythmisch und klar bis hin zu warm und analog klingen.“ Okay, alles gesagt, Test beendet.
Nein, so einfach machen wir uns das nicht. Wir packen das Ding jetzt aus und messen erst mal, ob die Außenmaße auch der europäischen Norm für All-in-One-Delay-Pedale entsprechen. 12,5 × 6,7 × 6,4 cm misst das multifunktionale Delay-Dings und mit seinen 360 g entspricht es in allen Punkten den Idealmaßen der Mako MK II Serie. Mit anderen Worten: Es handelt sich um ein Standardgehäuse, alle Pedale der Serie verwenden das und das spart Kosten.
Die Oberfläche des Walrus Audio Mako MK II D1 ist optisch bzw. funktional etwa gedrittelt. Im unteren Drittel befinden sich die beiden Fußtaster, mit deren Hilfe man das Pedal aus dem dornröschengleichen Bypass-Schlaf erwecken oder das Tempo eintappen kann. Drückt man beide Taster gleichzeitig, steppt man durch drei von neun Presets. Bis zu 128 Presets kann das Pedal speichern, allerdings benötigt man dann eine MIDI-Verbindung oder etwas Geduld, will man auf die Presets 10 bis 128 zugreifen. Die Presets 0–9 sind direkt über das Pedal erreichbar.
Das mittlere Drittel gehört dem neuen Display. Musste man bislang alle Einstellungen per Minischalter vornehmen und hatte kein genaues Feedback über die Parameter, hat man jetzt deutlich mehr und deutlich einfacherer Möglichkeiten, dem Wunschsound näherzukommen. Das Display ist nicht besonders groß, bietet aber Überblick über alle wichtigen Vorgänge im Pedal.
Das obere Drittel gehört den sechs Reglern, von denen die unteren drei mit einer Push-Funktion ausgestattet sind. Die obere Reihe gehört den klassischen Delay-Parameter-Reglern Time, Repeats (Feedback) und Mix. Die zweite Reihe der Regler kümmert sich um die Parameter, die direkt darunter im Display zu sehen sind. Allen drei Reglern ist die Freude vergönnt, eine Push-Funktion zu beinhalten, mit deren Hilfe man die einzelnen Parameter anwählt. Hier können zunächst die Parameter Spread, der die Stereobreite des Effekts regelt, sowie Depth, Rate, Shape, Age und Tone ausgewählt werden, wobei Shape die Schwingungsform einer eventuellen Modulation festlegt, Age hingegen gibt dem Sound das Bandecho-Feeling.
Type wählt einen der sechs Delay-Typen und Divisions legt die Notenwerte im Verhältnis zum eingetappten Tempo fest. Als Divisions stehen Viertel, Vierteltriolen, Achtel, punktierte Achtel und Sechzehntel zur Verfügung. Der mittlere Regler wählt also zwischen den Optionen Digital Delay, Modulation, Vintage, Dual Delay, Reverb und Grain. Der rechte Regler erlaubt den Zugriff auf spezielle Parameter des jeweils eingestellten Delay-Typs. Drückt man die den linken und mittleren Regler gleichzeitig, entert man die Verwaltung der Presets, hier bekommt man Zugriff auf drei Bänke à drei Presets, die direkt anwählbar sind.
Die Modulationen wirken auf die Delay-Trails und sind kein eigenständiger Effekt. Dafür geht’s hier sehr umfangreich zur Sache, sechs verschiedene Schwingungsformen stehen zur Verfügung, die wirklich abgefahrene Trails erlauben: Sine, Square, Triangle, Ramp, Reverse Ramp und Random. Im Dual-Modus können für den rechten und linken Kanal unterschiedliche Divisions ausgegeben werden, was die Möglichkeiten nochmals erhöht.
Der mittlere und rechte Push-Regler zusammen führen ins Einstellungsmenü, hier können Display-Kontrast, Bypass-Typ und MIDI-Settings eingestellt werden. Soweit die Facts, jetzt wollen wir das Mako MK II D1 aber auch mal in die Praxis führen.
Die Außenseiten des Pedals können wir recht schnell abhaken, hier gibt es rechts die beiden Input-Buchsen, links die entsprechend Outputs und den Netzteilanschluss. 9 V mit mindestens 300 mA sollten es sein, ein Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Über die Frontseite findet die Kommunikation mit dem Rechner per USB-C statt, links und rechts von der entsprechenden Buchse sind die beiden MIDI-Anschlüsse im 3,5 mm Klinkenformat.
Eine Möglichkeit, ein externes Expression-Pedal anzuschließen, gibt es leider nicht. Das vermisse ich etwas. Denn auch wenn hier über MIDI so gut nichts unmöglich ist, haben doch viele Gitarristen ein eher einfacheres Setup und verzichten auf MIDI.
Das Mako MK II D1 Delay Pedal in der Praxis
Delay und Reverb sind am besten am Ende der Effektkette aufgehoben, meiner Ansicht nach auch hinter der Vorstufe, also im Einschleifweg eines Amps oder, noch besser, sogar hinter dem Amp. Das ist aber natürlich Geschmacksache und über dieses Thema könnte man Bücher füllen, ohne jemals ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. Erlaubt ist hier grundsätzlich, was gefällt.
Zunächst verbinde ich das Mako MK II D1 per USB mit dem Rechner, um eventuelle Firmware Updates zu laden. Das funktioniert bedauerlicherweise nicht mit allen Browsern, statt meines geliebten Firefox muss ich jetzt also auch Google Chrome nutzen, was mir persönlich total widerstrebt. Aber watt mutt, datt mutt und so stelle ich per Chrome eine Verbindung mit der Website Walrusaudio.io her.
Mein Gerät wird sofort erkannt und die aktuelle Firmware des Gerätes und die neueste Firmware vom Download-Server werden angezeigt. Da gibt es tatsächlich ein kleineres Update. Die Installation erfolgt problemlos, man wird durch alle Schritte geführt und das Gerät startet danach zuverlässig neu.
Um die drei Bänke mit ihren je drei Presets aufzurufen, müssen ja, wie oben beschrieben, die beiden Encoder-Potis in der Mitte und links gleichzeitig gedrückt werden. Dann kann eine der Bänke ausgewählt und per gleichzeitigen Druck auf beide Taster durchgeschaltet werden. Benötige ich mehr als drei Presets für ein Live-Set, muss ich zwischendurch den Boden küssen. Per Fuß ist das nicht machbar. Hier wird Potenzial verschenkt. Denkbar wäre auch hier ein externer Fußtaster, der die Bänke durchschaltet. Oder einfach größere Bänke.
So klingt das Mako MK II D1 Delay Pedal
Um euch einen Eindruck der vielfältigen Möglichkeiten des Mako MK II D1 Delay Pedals zu verschaffen, folgen einige Klangbeispiele. Das Pedal hängt im Stereo-Loop meines Kempers hinter dem Amp, in diesem Fall das Profile eines Engl Fireball Tops im weit aufgerissenen Cleankanal.
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Kann das Pedal per Midi gesynct werden?
@RonDonOne Ja, das geht.
Guck mal hier rein:
https://cdn.shopify.com/s/files/1/0906/8480/files/D1-MKII-DigitalManual.pdf?v=1735676837
@Jan Steiger Ah ja, top. Danke!