Das Walross kann auch tremolieren!
Das Walrus Audio Monument Harmonic Tap Tremolo (mit vollem Namen), ist ein analoges Tremolopedal mit einigen sinnvollen Extras. Die Frequenz des LFOs kann über einen zweiten Stompswitch bzw. Taster „getappt“ werden, außerdem stehen neben den zwei meist inkludierten Schwingungsformen eines Tremolos (Sinus, Rechteck) noch drei weitere zur Verfügung. Das Pedal wird in den USA handgefertigt, deshalb ist es auch nicht zum China-Kurs zu erstehen. Das Design ist, wie man es von Produkten des Herstellers Walrus Audio kennt, stets geschmackvoll und individuell.
Facts & Features des Walrus Audio Monument
Das Walrus Audio Monument Tremolopedal besitzt folgende Abmessungen: 120 x 93 x 58 mm und wiegt 380 g. Die Stromversorgung erfolgt erwartungsgemäß über 9-Volt-Netzteil (koaxialer Anschluss – Minuspol innen), das optional zu erwerben wäre, sofern man es benötigt.
Der Stromverbrauch ist vom Hersteller mit 100 mA angegeben.
Die Ein- und Ausgangsbuchsen sind stirnseitig angebracht. Wir finden zwei Fußschalter. Der rechte Schalter aktiviert den Effekt (True-Bypass), der linke Taster ermöglicht das Tappen des Tempos, sodass man immer „in time“ zur gespielten Musik sein kann, wenn dies gewünscht ist. Die Frequenz des LFOs korrespondiert auch mit der Einstellung des Division-Potis (div). Die linke Leuchtdiode blinkt stets im aktuellen Rhythmus.
Walrus Audio Monument Gitarren Tremolopedal
Selbstverständlich ist auch jeweils ein Rate- und ein Depth-Regler an Bord, welche die Geschwindigkeit bzw. die Intensität des Effekts nach Bedarf einstellen lassen. Die schwarzen Knöpfe aus Aluminium sind solide und passen schön zum Design des Pedals.
Der Shape-Regler bietet fünf verschiedene Schwingungsformen an. Sinus, Rechteck, Sägezahn, sogenannte „Lumps“ und den Monument-Modus. Auch ein Volume-Poti ist am Start. Damit lassen sich eventuell entstehende Lautstärkeunterschiede bei aktiviertem Effekt justieren. Je nach gewählter Schwingungsform wird eine minimal unterschiedliche Lautstärke produziert. Befindet sich das Poti auf 12.00 h, sind die Lautstärken bei aktiviertem Effekt ungefähr gleich dem Bypass-Signal (Unity Gain).
Ein interessantes Feature ist der kleine Kippschalter auf der linken Seite des Pedals. Mit Harmonic und Standard gibt es zwei unterschiedliche Effektmodi. Der Standardmodus bietet den vollen Frequenzgang wie beim traditionellen Tremolo. Harmonisch schaltet in einen zweiten Modus, um einen „Fender Brown Face“-Stil mit einem Lo- und Hi-Pass-Splitsignal zu generieren. Der LFO moduliert dann das Eingangssignal um 180 Grad phasenverschoben.
Anschlüsse des Walrus Audio Monument
Zwei Anschlüsse des Pedals sind „nice to have“, aber nur für wenige Einsatzgebiete von Bedeutung. Die Frequenz des LFOs kann auch extern, also mithilfe eines weiteren Fußtasters übernommen werden. Das ist sinnvoll, wenn das Pedal auf einem großen Board platziert ist und man nicht mit dem Fuß an den Tap-Taster des Pedals herankommt. Auch der Anschluss eines Expression-Pedals ist über eine 6,3-mm-Klinkenbuchse möglich. Damit kann die Frequenz des LFOs mit dem Fuß gesteuert werden. Hier können natürlich sehr interessante Effekte erzielt werden, gerade wenn man beispielsweise eine Rechteckschwingung einsetzt und mit der Modulation mit dem Fuß „Stottereffekte“ erzeugt.
Walrus Audio Monument – Handling
Das Handling gestaltet sich intuitiv. Die Frequenz und Effekttiefe wird einfach nach persönlichem Empfinden eingestellt. Dann spielt man ein wenig mit den Schwingungsformen und dem kleinen Kippschalter auf der linken Seite herum. Für meinen Geschmack ist die Achtelnoten-Einstellung des Div-Reglers für die meisten Anwendungen am sinnvollsten, da das Tappen des Tempos dann entspannt in Vierteln erfolgen kann und die Frequenz des LFOs meist schon gut passt.
Hier kann man sehr schön sehen, welche Aufgaben die Komponenten erfüllen.
Sound des Walrus Audio Monument
Der Sound des Effekts ist wirklich hochklassig. Er bietet viel Wärme (was nicht dumpf bedeutet) und Natürlichkeit. Die fünf Schwingungsformen machen das Pedal noch etwas flexibler. Auch die beiden Modi erweitern das Klangspektrum sinnvoll.
Interessant ist natürlich der Klang, der bei der Verwendung der verschiedenen Schwingungsformen entsteht. Hören wir zunächst einen typischen Einsatz mit einer Sinusschwingung:
Gefolgt von einem ähnlichen Beispiel mit Rechteckschwingung:
Hier nun der Sägezahn (Ramp):
Hier die vorletzte Stellung des Wave-Potis (Drehschalters), diese nennt sich „Lumps“, übersetzt „Klumpen“.
Zuletzt die „Monument“ Einstellung:
Wie bei allen analogen Tremolopedalen kann man bei Aktivierung des Effekts eine gewisse „Pumpbewegung“ hören. Diese ist aber eher als zu vernachlässigendes Nebengeräusch zu bezeichnen.
Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:
Stratocaster SSH – Walrus Audio Monument – Peavey Classic 20 Minihead – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall und Delay).