Praxis & Sound
Wird der Amp in Betrieb genommen, geht im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf. Dies geschieht in Form des blau leuchtenden Warwick-Schriftzuges auf der Front unter dem Bedienfeld, was gerade in düsteren Proberäumen oder auf dunklen Bühnen einen regelrechten Blickfang darstellt. Ein Betriebsgeräusch ist vorerst nicht zu vernehmen, da der interne Lüfter erst bei intensiverer Nutzung des Verstärkers zum Einsatz kommt. Doch selbst in diesem Fall ist das Surren des Ventilators kaum wahrnehmbar.
Um so auffälliger sind die ersten Töne, die man aus dem Verstärker vernimmt, sobald man einen Bass der Wahl angeschlossen hat. Ob über Box oder Kopfhörer abgenommen, fällt der ansprechende, moderne Grundsound des Verstärkers direkt auf. Generell lässt sich dieser als eher neutral beschreiben, der äußerst trocken und rund, aber gleichermaßen mit einer erheblichen Portion Brillanz, äußerst differenziert daher kommt. So kommen wunderbar kleinste Akzentuierungen zum Vorschein, was gleichermaßen eine saubere Spieltechnik fördert.
Dieser Grundsound lässt sich über die Vierband-Klangregelung im Handumdrehen in andere Gefilde bewegen. Dabei arbeiten die einzelnen Drehregler äußerst effektiv, aber nicht giftig. So lassen sich durch Veränderungen innerhalb der Aktionsradien der einzelnen Potis deutliche Veränderungen im Klangbild erzeugen. Die Bedienung wirkt dabei jedoch eher angenehm träge, sodass durch zufällige, minimale Änderungen der Gesamtsound nicht gleich maßgeblich verfälscht wird.
Der Kompressor bietet zu guter Letzt noch weitere Möglichkeiten, den Klang des Warwick LWA 1000 an die jeweilige Situation oder die persönliche Spielweise anzupassen. Grundsätzlich kann der integrierte Kompressor natürlich nicht mit einem externen Gerät, wie z.B. einer Bodentreterversion mithalten. Allerdings lässt sich trotz der Reduzierung der Funktion auf einen einzigen Drehregler schon einiges bewirken. Von dezent und hintergründig, bis prägnant und knackig, lässt sich so der vorab festgelegte Grundsound abschließend noch maßgeblich modifizieren.
wie funktioniert denn der fußschalter? der hat anscheinend nur 1 mono-out, der amp allerdings je kanal einen input? kann der amp auch wohlklingend anzerren, bei hohem gain?
@klausklaerwerk Hallo Klausklaerwerk,
vielen Dank für dein Kommentar und dein Interesse für den Artikel!
Wie beschrieben wird der Fußschalter zwischen Instrument und Verstärker geschaltet. Dabei spielt es keine Rolle, welchen Kanal-Eingang man wählt.
Über Aktivierung des Schalters lässt sich mit einem Instrument zwischen den beiden Kanälen und den entsprechenden Einstellungen hin und her switchen.
Bei der Nutzung von zwei Instrumenten besteht die Möglichkeit diese gleichzeitig an den beiden Eingängen anzuschließen und differenzierte Einstellungen am EQ vorzunehmen.
Darüber hinaus lassen sich sogar zwei Instrumente gleichzeitig anschließen und betreiben.
Ein tolles Feature, um z.B. bei Konzerten äußerst fix zwischen zwei Instrumenten und Soundeinstellungen wechseln zu können.
Doch ebenso Bass-Lehrer profitieren von dieser Funktion, um mit Ihren Schülern direkt an einem Verstärker mit Box zu unterrichten.
Die persönliche Einstufung von „wohlklingend anzerren“ ist wahrscheinlich von Musiker zu Musiker unterschiedlich.
Jedenfalls empfand ich die Verzerrung bei hohen Gain-Einstellungen äußerst ansprechend.
Ich hoffe dir damit weitergeholfen zu haben.
Viele Grüße