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Test: Waves Platinum Native Bundle Teil 2

Plugins satt /Teil 2

19. August 2009

DeEsser

Auch Waves hat einen DeEsser im Gepäck

Der Waves DeEsser

Der Waves DeEsser

Von den Optionen her zeigt sich der DeEsser recht aufgeräumt und zweckmäßig. Eingestellt werden können die Center-Frequenz des Sidechain-Filters, die Art des Filters, der Threshold und ob das Plug-in im Split- oder Wideband-Modus gefahren werden soll. Über die beiden „Knöpfe“ bei „Monitor“ kann man den Sidechain separat vorhören, um die wirkungsvollste Center-Frequenz für das Filter zu finden. Threshold und Frequenz sollten selbsterklärend sein. Unter Sidechain kann man die Art des Filters einstellen. Zur Verfügung stehen „Hi-Pass“ und „Band-Pass“. „Split“ und „Wideband“ finden wir unter Audio. Ist das Plug-in auf Wideband geschaltet, wird bei auftretenden Zisch- und S-Lauten das gesamte Frequenz-Spektrum gedämpft. Mit Split greift die Dämpfung nur auf das zischelnde Band.
Klanglich spielt der Waves DeEsser vorne mit. Er reduziert Zischlaute wirkungsvoll und ruiniert den Klang dabei zu keiner Zeit. Bei den von mir getesteten Vocals gefiel mir allerdings der SPL-DeEsser etwas besser, er ist unauffälliger als der Waves DeEsser. Da aber Stimmen stark differieren, sollte für jede Stimme der ideale DeEsser gefunden werden.

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Renaissance DeEsser

Auch die Renaissance-Linie bietet einen eigenen DeEsser an.

Renaissance DeEsser

Renaissance DeEsser

Die Parameter sind nahezu identisch mit dem anderen Waves DeEsser. Hier kommt noch der Parameter „Range“ hinzu. Hier kann die Stärke der Absenkung bestimmt werden: bis 48 dB Absenkung sind möglich. Somit sind deutlich subtilere und filigrane Eingriffe in das Audio-Material möglich als bei obigem Kollegen. Die Filter-Frequenz lässt sich von 2 bis 18 kHz einstellen. Als Filter-Typen stehen ebenfalls nur Hi-Pass und Band-Pass zu Verfügung.
Klanglich ist der Renaissance DeEsser am Waves DeEsser sehr stark dran. Er klingt allerdings deutlich unauffälliger. Trotzdem konnte mich im Direktvergleich der Konkurrent SPL mehr überzeugen.

MaxxBass

Tiefer Bass auf PC-Brüllwürfeln? Das verspricht MaxxBass – zumindest vom Prinzip her.

Maxximaler Bass

Maxximaler Bass

MaxxBass nimmt das Bass-Signal und errechnet Bass-Obertöne. Theoretisch wäre es somit möglich, den Original Bass herunterzuziehen und akustisch kein Loch zu hinterlassen. So könnte man zumindest das Handbuch verstehen. Die Idee klingt gut, endlich auf billigen TV oder PC-Boxen einen „vernünftigen“ Bass-Sound.  Werfen wir zunächst einen Blick auf die Oberfläche:
Unterhalb der EQ-typischen Visualisierung kann die Eckfrequenz zwischen 50 und 90 Hz eingestellt werden. In diesem Frequenzband, dessen obere Grenzfrequenz hier festgelegt wird, befinden sich die Bass-Anteile, denen durch dieses Plug-in Obertöne an die Seite gestellt werden. Rechts daneben finden sich drei Regler. Der erste für die Eingangslautstärke, einen Regler für den „Original“-Bass und einer für den durch Maxx-Bass „erfundenen“ Bass. Beide Bassanteile in voller Lautstärke zuzumischen erscheint in der Praxis nicht sinnvoll. Links unten befindet sich eine rudimentäre Dynamik-Sektion, in der die hinzugefügten Obertöne dynamisch bearbeitet werden können. Es stehen Ratio und Response (als Hüllkurvenkomponente) zur Verfügung. Rechts daneben kann die Art des Hochpasses, sowie das „Abklingverhalten“ (Decay) der Obertöne gewählt werden.

Klanglich hat mich das Tool in sofern enttäuscht, dass (erwartungsgemäß) kein Subwoofer ersetzt oder TV-Speaker zum Basswunder gemacht werden kann. Davon abgesehen bietet dieses Tool viele interessante Gestaltungsmöglichkeiten für den Bassbereich! Bässe lassen sich weicher, runder, voluminöser zum Erklingen bringen. Ein wenig Zeit und Experimentierfreude lohnen sich bei diesem Tool.

Renaissance Bass

Renaissance Bass

Renaissance Bass

Auch Renaissance Bass nimmt das Bass-Signal und errechnet Bass-Obertöne. Die Optionen sind sparsamer als bei MaxxBass. Nur die Effektintensität, die Wirkfrequenz und der Output-Pegel stehen als Eingriffsmöglichkeit zur Verfügung. Damit positioniert sich das Plug-in deutlich anders als MaxxBass. Renaissance Bass will nur den Bassbereich färben und optimieren, nicht ersetzen oder komplett neu formen.
Auch dieses Plug-in wird nicht mein Favorit. Sicher kann man hier gut und kreativ Einfluss auf den Bassbereich nehmen, allerdings habe ich mit einem guten EQ ein besseres Gefühl. MaxxBass ist diesem Plug-in überlegen.

MV2

Das Handbuch nennt den MV2 einen Dynamik-Prozessor für Low-Level und High-Level-Kompression.

MV2

MV2

Unter „High-Level-Compression“ versteht Waves das, was allgemein Kompressoren machen: AB einem gewissen Threshold den Pegel in einem festen Verhältnis zu begrenzen und per Makeup-Gain die eingebüßte Lautstärke wieder aufzuholen. Die Low-Level-Compression macht das Gleiche, aber „von unten“: Der Pegel wird UNTERHALB eines gewissen Thresholds angehoben, anders als das ein Expander macht, der absenken würde. Der MV2 ist somit ein gezielter „Lautmacher“.
Als Parameter stehen nur „Low Level“ und „High Level“ sowie die Wahl des Output-Level zur Verfügung.  Alle drei Regler haben einen Regelbereich von 48 dB. Über Ratio oder Hüllkurven-Werte schweigt sich das Handbuch leider aus.

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Klanglich macht dieses Plug-in genau das, was drauf steht und das sehr gut. Die Dynamik kann mit diesem Tool erheblich eingeschränkt werden, somit entpuppt sich der MV2 als wahrer Lautmacher. Allerdings liegt hier auch die Gefahr des Übertreibens.

MaxxVolume

Waves beschreibt dieses Plug-in als „All-In-One“ Dynamikeffekt. Im Prinzip stimmt das so! Hier sind ein Gate, ein Leveler, ein Low-Level-Compressor, wie wir ihn aus dem MV2 bereits kennen, und ein „traditioneller“ Kompressor an Board.

Maxximale Lautstärke?

Maxximale Lautstärke?

Mit diesem Tool lässt sich eine Spur oder ein ganzes Stück „satt und sauber“ machen. Gemeint ist, dass sich mit diesem Tool die Nebengeräusche (mit dem Gate) ausblenden lassen, der Rest kann getrost als „Lautmacher“ betrachtet werden.
Als erstes schauen wir uns die „Low-Level-Compression“ an. Diese funktioniert genau so wie beim MV2. Mit Threshold lässt sich auch hier der Schwellwert einstellen. Die kleine gelbe „LED“ fungiert hier als Ein/Aus-Schalter für das Modul „Low-Level-Compression“. Der Threshold lässt sich von 0 dB bis -96dB regeln. Mit Gain wird die Aufholverstärkung des Low-Level-Kompressors geregelt. (0-48 dB). Daneben befindet sich das „Gain Meter“, das anzeigt, wie viel an Verstärkung „herausgeholt“ wurde. Das Gate ist hier sehr spartanisch, es gibt nur einen Threshold-Regler, der von 0 bis -96dB regelt. Die gelbe „LED“ fungiert auch hier als Ein/Aus-Schalter. Mit dem Soft/Loud-Button oben wird die Release-Zeit geregelt. Auch hier kommt Waves ARC-Technologie zum Einsatz, wobei „Loud“ die Release-Zeit kurz hält und „Soft“ längere Release-Zeiten im Programm stehen hat. Der große orangene Balken in der Mitte ist das „Energy-Meter“. Dieses Meter zeigt den Pegel nach dem Leveler, aber vor der High-Level-Compression an. Der Leveler bietet auch nur einen Parameter. Hier sind gleich zwei Werte die gesteuert werden: Der Leveler-Threshold und der Ziel-Pegel auf den der Leveler regeln soll. Um den so erzeugten Pegelverlust zu kompensieren verweist das Handbuch schlicht auf den nachgeschalteten Kompressor. Auch hier ist der Ein/Aus-Schalter in den Regler integriert, der von 0 bis -48 dB geht. „Die High-Level-Compression“-Abteilung funktioniert genauso wie die „Low-Level“-Sektion.
Klanglich macht das Plug-in, was drauf steht. Der Sinn erschließt sich mir nur teilweise. Das Gate ist stark „kastriert“ und somit kaum vernünftig nutzbar! Der Leveler ist auch sehr spartanisch. Der Rest entspricht dem MV2. Wir nutzen in der Musik- und Audio-Produktion viel zu viel Kompression. Gerade bei solchen Tools ist das Abschneiden und „Vernichten“ von Transienten wahrscheinlich. Das kann nicht im Sinne des Producers sein. Friedemann Tischmeyer versucht mit seiner „Pleasurize Music Foundation“ den Gegentrend einzuläuten.

L1 und L1+

Der Klassiker unter den Lautmachern! Der L1 Ultramaximizer ist der „Lautmacher“ schlechthin.

Der L1

Der L1

Dabei ist der L1 kein reiner Limiter, sondern eine Kombination aus „Peak-Limiter“ und „Level-Maximizer“. Damit wird die Dynamik des Materials gezielt eingeschränkt und verdichtet. Hierfür hat der L1 drei Parameter zur Verfügung: Threshold, Out Ceiling und Release.
Im Prinzip bedient Threshold die komplette Peak-Limiting-Einheit. Je weiter dieser Wert nach unten geregelt wird, um so stärker wird das Material zusammengestaucht. Allerdings erhöht sich nicht der Ausgangspegel dabei. Das hat den positiven Effekt, dass man hier immer in gleichbleibender Lautheit abhören kann. Damit bleibt das bearbeitete und das unbearbeitete Material (wenn man zum vergleichen den Bypass bemüht) auf gleichem „gefühlten“ Pegel (gleicher Lautheit). Um den Pegel dann wieder zu normalisieren und auf das Maximum auszuholen ist der „Out Ceiling“-Wert zu bemühen. Die Release-Zeit beeinflusst das Abklingverhalten des L1. „Atten“ steht für „Attenuation“ und zeigt an, wie viel Dynamik der L1 vom Programmmaterial wegnimmt. Der L1+ bringt den IDR-Dither mit dem Ultramaximizer in einem Plug-in. IDR hat mich als Dither noch nie 100%ig überzeugt. Mir gefiel die Lösung von Apogee  stets besser.

L1+

L1+

L2

Die logische Konsequenz des L1:

Der L2

Der L2

Optisch ist kaum ein Unterschied zum L1+ zu finden, auch hier ist der IDR als Dither gleich mit dabei. Als Parameter ist, im Vergleich zum L1, noch „ARC“ hinzugekommen. Die Funktion von „Auto-Release Control“ habe ich weiter oben schon genauer beleuchtet. An dieser Stelle sei nur gesagt, dass es sich um Anpassung der Release-Zeit an das Programmmaterial handelt.
Vereinfacht gesagt, ist der L2 eine Weiterentwicklung des L1.

L3 Ultramaximizer

Der L3 Ultramaximizer ist eine vereinfachte Version des L3 Multimaximizers.

Der L3

Der L3

Klanglich ist er noch eine Generation weiter als der L2. Je nach akustischem Material ist es durchaus ratsam, auch den L1, den L2 oder ganz andere Maximizer zu verwenden. Bitte beachtet auch die Klangbeispiele. Von den Parametern her entspricht der L3 dem L1+.

L3LL

Parametrisch ist der L3LL identisch mit dem L3.

Der Low Latency L3

Der Low Latency L3

Die wichtigste Neuerung zum L3 ist eine besonders geringe Latenz, um den Maximizer auch auf Einzelspuren als Dynamikeffekt nutzbar zu machen. In diesem Zusammenhang irritiert mich der eingebaute Dither doch ein wenig. Ich persönlich würde mir den Einsatz eines solchen Effektes auf Einzelspuren jedoch sehr gut überlegen, da man hier sehr leicht Klangcharakter und Lebendigkeit auf dem Altar der Lautheit opfert.

Zwischen-Fazit zur L-Serie:

Klanglich sollte der Maximizer möglichst nicht hörbar sein. Mit extremen Parametern beginnen sich diese Plug-ins durch Verzerrungen und Übersteuerungsartefakte akustisch bemerkbar zu machen. Welcher Threshold das bei den einzelnen Modellen ist, ist stark Materialabhäng und kann nicht pauschal beantwortet werden. Am lautesten macht sicher der L3, dann der L2 und auf einem knappen letzten Platz steht der L1.

MetaFlanger

Auch Waves hat einen Flanger im Gepäck.
Und dazu noch einen mit recht vielen Features. Speziell die Möglichkeit die Phase im Mix/Direkt-Signalweg und im Feedback zu drehen, eröffnet noch ein wenig mehr Spielraum als bei manchem Mitbewerber. Ein Filter ist zuschaltbar. Wählbar ist der Filtertyp (Hochpass/Tiefpass) und die Grenzfrequenz (bis zu 20 kHz).

Metaflanger

Metaflanger

Der eigentliche Flanging-Effekt wird mit der Delay-Sektion generiert. Das Delay lässt sich zwischen 0 und 20 ms in 01.ms Schritten regeln.  Mit dem „Tape“-Button lässt sich das Direktsignal mit dem gleichen Wert verzögern wie das Effekt-Signal. Somit erzeugt nur die Modulation des Delays den Flanging-Effekt. Mit „Rate“ (von 0Hz bis 20 Hz in 0,1-Schritten) wird die Modulation des Effekt-Signals eingestellt, mit „Depth“ regelt die Modulationsstärke in Prozent. Mit „Link“ lässt sich die Ratio zwischen „Rate“ und „Depth“ fest einstellen. Mit „Sync“ lässt sich die Rate nicht mehr in Hertz einstellen, sondern in Taktschlägen. Somit lässt sich dieser Effekt auch musikalisch einsetzen.
Unter „Waveform“ lässt sich die Wellenform der Delay-Modulation einstellen. Die Anzeige darunter zeigt die Modulation an. Diese lässt sich mit dem „Stop“-Knopf quasi „einfrieren“.
Mit Stereo lässt sich das Flanger-Signal in die Breite ziehen. Werte zwischen 0° und 180° sind möglich.
Mit Gain lässt sich die Pegeländerung, die durch diesen Effekt erzeugt wird, wieder ausgleichen.

Klanglich haben wir hier einen ganz normalen Flanger vor uns. Nichts Herausragendes in jeder Hinsicht. Schade, denn mit neuen Filter und Modulations-Optionen (wie sie auch in TCs Filteroid zur Verfügung stehen) wäre ein gutes Plug-in erst richtig herausragend geworden.

MondoMod

Ein Plug-in, das Tremolo (Lautstärkenmodulation), Vibrato (Frequenzmodulation) sowie Rotation (Positions-Modulation) kombiniert.

MondoMod

MondoMod

Auf den ersten Blick scheint dieses Plug-in nur für Rotary und Tremolo-Effekte zu taugen, allerdings ist hier einiges mehr möglich, doch der Reihe nach.

Wie bei einem Tempo-sensitiven Effekt sinnvoll, lässt sich auch dieser an das Tempo der DAW koppeln (Tempo Sync). Manuell kann man hier zwischen den Einheiten Hz und BPM wählen. Mit Waveform wird die Wellenform des LFO festgelegt. Wählbar sind: Rechteck, Sägezahn abwärts und aufwärts, Sinus und Dreieck.
Die erste Sektion befasst sich mit der Amplitudenmodulation (Tremolo). Eine Art „Meter“ zeigt die „Bewegung“ an. Mit dem On/Off-Button, der in allen drei Sektionen vorhanden ist, lässt sich der Effekt gezielt zu- und abschalten. Daneben findet sich die Möglichkeit, die Phasenlage des Signals zu verändern. Der große Fader in dieser Sektion erlaubt ein Zufahren des Effekts in Prozent.
Die FM-Sektion (Frequenzmodulation/Vibrato) bietet die gleichen Parameter mit den gleichen Funktionen.
Die Sektion „Rotation“ müssen wir uns ein wenig genauer ansehen. Auch hier gibt es den obligatorischen „On/Off“-Schalter. Mit „Rotation“ halten wir einen sehr mächtigen Auto-Panner in Händen. Mit „Range“ legen wir fest, in welcher Breite sich ein Signal bewegen soll. Wenn „Range“ zum Beispiel 180° beträgt, dann wandert das Signal zwischen -90° (ganz links) und +90° (ganz rechts) hin und her. Was wäre, wenn ich nun das Signal „hinter“ mich bekommen möchte? Auch das geht, Range reicht bis 360°. Wenn nun das Signal zwischen -70° und +100° wandern soll? Dafür wurde der Parameter „Center“ bereitgestellt. Der Range-Parameter bezieht sich stets auf Center. Bsp: ist Center bei -20°, und Range bei 120°, wandert das Signal zwischen -80° und +40°.

Dieser Effekt macht, was draufsteht. Die Gefahr ist in meinen Augen, sich in den Details zu verlieren oder schlicht „zu viel“ davon in den Mix einzubauen. Dieses Tool kann wertvolle Dienste leisten. Der Satz, „die Dosis macht das Gift“, gilt hier in verstärkter Form.

Doubler

Ein Effekt, der Musiker oder Sänger doppeln soll. Den Doubler gibt es in zwei Versionen. Einmal zweistimmig und einmal vierstimmig.

Doubler 2

Doubler 2

Soll nun der Lead-Sänger voller klingen oder die Solo-Gitarre noch fetter, kommt man mit dem Waves Doubler schnell und komfortabel zum Ziel. Aber der Reihe nach.
Dass Doubler zum Doppeln von Solostimmen gedacht ist, haben wir schon geklärt. Bis zu vier zusätzliche Signale lassen sich mit dem Tool erzeugen. Die oberen drei Felder dienen dabei der Visualisierung und der Veränderung der Parameter im gleichen Maße. Nehmen wir die vierstimmige Variante des Plug-ins genauer unter die Lupe:

 

Zunächst haben wir das Direktsignal. Mit „Gain“ wird der Pegel, mit Pan die Panoramaposition des Direktsignals festgelegt. Mit „Align“ kann das Direktsignal aus dem Mix genommen werden.
Die Parameter der einzelnen Stimmen sind identisch. Zunächst lässt sich jede Stimme einfach ausschalten, in dem man das vordere farbige Quadrat anklickt. Mit Gain und Pan wird auch hier die Lautstärke und Position im Mix bestimmt. Mit „Delay“ lässt sich die hinzugewonnene Stimme mit bis zu 100ms verzögern. „Feedback“ ist von 0-100% regelbar. Hier ist allerdings bei höheren Werten (das Handbuch spricht von 25%) die übliche Vorsicht für Gehör und Lautsprecher geboten. Hinter „Oct“ verbirgt sich ein Octaver. Damit lässt sich per Knopfdruck die Stimme eine Oktave nach unten verschieben.  Eine sehr interessante Möglichkeit, um Vocals anzudicken. Mit Detune kann (in Cent-Schritten) die Stimme 100 Cent nach oben und unten verstimmt werden. „Depth“ und „Rate“ ermöglichen eine Modulation der Stimme. Das lässt das Ergebnis lebendiger und echter klingen! „Depth“ lässt den Ton zwischen -200 Cent und +200 Cent wandern. Als Rate sind Werte zwischen 0.1 und 200 Herz möglich.

Doubler 4

Doubler 4

„FB“ regelt die Feedback-Frequenz des HiPass-Filters. Um die Latenz möglichst gering zu halten, lässt sich mit „Range“ der untere Frequenzbereich auf 80 Hz beschränken. Für die meisten Anwendungen dürften 80 Hz reichen. Für den Rest lässt sich der Wert auf 20 Hz nach unten korrigieren.
„Modulation Reset“ lässt die LFOs neu loslaufen.
Mit dem Equalizer rechts oben lässt sich das Signal noch klanglich an den Mix anpassen.

Der Doubler „erschlägt“ das Thema „Stimmdopplung“ geradezu. Mit fällt nichts Wichtiges für eine Feature-Wunschliste ein, was dieses Tool nicht mit Bravur erledigt. Der Klang kann sich auch hören lassen. Kurz: intuitives Konzept und guter Klang gepaart mit Übersichtlichkeit – was will man mehr?

Doppler

Wer kennt es nicht? Das Martinshorn, das die Tonhöhe ändert, wenn das Einsatzfahrzeug an einem vorbeifährt. Dieses akustische Phänomen nennt sich Doppler-Effekt. Dieser Effekt ist nach dem Physiker Christian Doppler benannt.

Der Doppler-Effekt

Der Doppler-Effekt

Dieses Plug-in lässt jedes anliegende Signal am Hörer unter Berücksichtigung des Doppler-Effektes vorbeifahren.
Zunächst kann der Weg, den das Signal nehmen soll, mittels drei Wegpunkten und dem Richtungspfeil („Direction“) festgelegt werden. Das Plug-in errechnet sofort eine Visualisierung dieses Weges (orangene Linie). Mit der „Track Time“ kann die Dauer der Bewegung angegeben werden. Die Hälfte des Weges wird per Default nach der halben Zeit erreicht, lässt sich aber bei Center-Time feinjustieren. Mit „Mode“ ist es möglich, eine Bewegung von A nach B zu simulieren oder eine Kreisbewegung akustisch darzustellen. Mit „Trigger“ lässt sich der Dopplereffekt automatisch oder manuell per Maus-Click starten.
Mit „Gain“ wird der Pegel des Effekts festgelegt. Mit „Pan“ wird nicht etwa das Panorama geregelt, sondern die Basisbreite des Effekts. Mittels „Pitch“ lässt sich der Effekt der Tonhöhenänderung verstärken (bis 200%) oder verringern bis zur Beseitigung (0%). „Air Damp“ dient dazu, den Höhenverlust einer weiter entfernten Klangquelle zu simulieren Auch hier geht die Skala von nicht vorhanden (0%) bis zur starken Übertreibung (200%). „Reverb“ sollte selbsterklärend sein. Der Raumklang lässt sich mit „Reverb-Time“ und „Bright“ an die eigenen Klangvorstellungen anpassen.
Der Dopplereffekt, den dieses Plug-in reproduziert, ist ohne Zweifel amtlich! Sounddesigner für Film, Fernsehen und Hörspiel werden ihre helle Freude damit haben. Für die Musikproduktion sehe ich wenig Einsatz. Ob dieses Tool ein „Must Have“ ist, darf getrost bezweifelt werden

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Preis

  • ca. 1.700 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    DocM

    Ihr solltet vielleicht euer Punktesystem überarbeiten.
    Zwischen 2 = ungenügend, und 3 = gut.
    Sollte befriedigend rein, und dabei gleich die Skala bis 6 erweitern….

    Weil mehr als ein befriedigend kann ich Algorithmen, die teilweise zwischen 5 und 10 Jahre alt sind, nicht abgewinnen.

    Vom WUP und sonstigen lustigen Geldvermehrungsideen abgesehen, hat sich bei diesen PlugIns, die letzten Jahre nicht viel getan.

    Da hat die Konkurrenz mächtig nachgezogen und Waves teilweise überholt.

    Ich glaube der Tester sieht das ähnlich.. ;)

  2. Profilbild
    4damind

    Die Mühe das ganze Bundle durchzunehmen sollte man eigentlich mit einem Bienchen oder einem Freibier oder was auch immer belohnen ;)

    Die meisten Plug-ins aus dem Platinum haben sicherlich heute etwas den Reiz verloren. Es gibt einfach bessere Alternativen. Verwundert jetzt auch nicht so sonderlich, immerhin sind die Wave Plug-ins ja doch schon etwas betagt.

    Das soll aber nicht heissen das die Sachen keiner mehr nutzt. Wenn man sich mit Produzenten unterhält oder einfach mal guckt was bekannte Größen der Branche so nutzen, taucht da schön öfter mal ein älteres Waves Plug-in auf. Der Renaissance Compressor ist sicherlich nur einer dieser Vertreter. MaxxBass hat ebenfalls noch viele Freunde, scheint bei einigen sogar beim Mastern genutzt zu werden.
    Ein paar der Plug-ins wie der Doubler dürften aber auch heute noch wenig Konkurrenz haben. Andere wie das Supertap haben zwar Nachahmer (PSP) die aber nicht mit der guten Bedienung mithalten können.

    Wie auch immer… Das komplette Bundle muss man sich sicherlich heute nicht mehr antun, auch wenn einzelne Plug-ins durchaus noch ihre Berechtigung haben. Teilweise findet man einige der Plug-ins ja auch in anderen Waves Bundles wie dem Musician2 oder kann sie einzeln kaufen (aber bitte nicht direkt bei Waves, da zahlt man Apothekerpreise). Bei Waves sollte man halt genau gucken, dass man nicht zuviel Luft mitkauft ;)

    Btw… WUP… Einige scheinen etwas den Blick zu sehr eingeschränkt zu haben was Versionsupdates auch bei anderen Herstellern angeht. Eine Art Updateplan oder sogar der zeitlich beschränkte Kauf der Lizenz (siehe Kaspersky) ist durchaus nichts ungewöhnliches.
    Ob der Hersteller Minor Updates kostenfrei macht oder Majorupdates sich bezahlen lässt oder ober er sich gleich einen Beitrag für 1 Jahr Updates bezahlen lässt, ist im Grunde jetzt nicht so unterschiedlich, lediglich eine andere Betrachtungsweise.

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