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Test: Way Huge Swollen Pickle Jumbo Fuzz, Fuzz-Pedal

Swollen and angry - der Way Huge Pickle in Vollendung!

31. März 2020

Test: Way Huge Swollen Pickle MKIII Fuzz Pedal

Eine kleine Fuzz-Büchse mit 70’s-Flair. Gibt’s einige von, doch das Swollen Pickle dürfte vielen ein Begriff sein. Way Huge sind unter der Schirmherrschaft von Dunlop ein verlässlicher Lieferant von Fuzz- und Distortion-Pedalen gewesen – und sind es noch immer. Wer die kleinen, kultigen Treter kennt, weiß, dass sie der beste Freund eines Röhrenamps sein können – das Overrated Special und das Russian Pickle haben so manchem Marshall JVM das fehlende Quentchen an Biss rausgekitzelt. Doch der Swollen Pickle hat sich lange Zeit auf dem Board eines Bandkollegen eines alten Psychedelic Rock-Projekts befunden und wann immer der Treter aktiviert wurde, wackelten die Wände. Was mich stets positiv überraschte: die Transparenz. Das Swollen Pickle blieb stets definiert im Fuzz-Gewitter, das er entfesselte. Jetzt steht das Swollen Pickle MKIII auf der Matte, die vielleicht letzte Iteration des Klassikers.

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Way Huge Swollen Pickle, Fuzz-Pedal – Facts and Features

Ein analoger High Gain Fuzz mit Clipping und Gated Compression – dreckig geht’s hier also zu. Wenn man in einer U2-Coverband die Saiten schwingt, hat die grüne Gurke hier wahrscheinlich nichts auf dem Board zu suchen. Doch einer der Gründe, weshalb der Swollen Pickle vielen im Gedächtnis blieb über die Jahre, war die enorme Flexibilität, trotz des Big Muff-Charakters. Im Grunde befindet sich auch im MKIII der Schaltkreis des klassischen Pickle,  nur eben in einem Pedalboard-freundlicheren Format. Das Pedal kommt mit True Bypass und kleinen Maßen von 104 x 61 x 53 mm daher. Das Pedal wiegt gerade mal ein viertel Kilogramm und hat leider kein Batteriefach für eine 9V-Batterie wie seine Vorgänger. Netzteil? Brauch ich nicht schien der Swollen Pickle MKIIS in die Welt zu schreien. Hatte was: Die Vorstellung, dieses kleine Fuzzmonster ohne Netzteil einfach im Gitarrenkoffer immer mitzuführen. Schade, dass Way Huge beim aktuellen Swollen Pickle auf dieses Feature verzichtet haben. Ging wohl auf Kosten der handlichen Größe.

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Way Huge Swollen Pickle Fuzz MKIII – Panel

Wie auch die Swollen Pickle Iterationen davor finden sich hier drei große Potis, die den Fuzz-Sound formen. Sie bedienen die typischen Fuzz-Parameter, mit denen sich der Sound formen lässt. Die lauten wie folgt:

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  • Loudness: Hier geht es um den allgemeinen Output des Fuzz-Pedals. Den Clipping-Effekt bekommt man in Kombination mit den anderen Reglern.
  • Sustain: Die Intensität des Fuzz – vereinfacht ausgedrückt – wird hier eingestellt. Bissige, brutzelnde Clipping-Sounds können hier rausgekitzelt werden.
  • Filter: Tone und Klangfarbe des Fuzz-Sounds können hier eingestellt werden. Der Sound kann hier dunkel qualmen oder hell ringen – für treibende Riffs und Lead-Sounds.

Im Test: Way Huge Swollen Pickle MKIII Fuzz Pedal

Statt zwei kleine Potis für Crunch und Scoop wie beim MKII gibt es beim MKIII Kippschalter. Wer es besonders doomig braucht, tragenden Feedback-freudigen Sound bei seinem Fuzz-Pedal bevorzugt, ist gut beraten, wenn er die Mitten beibehält. Soll es stattdessen ein bisschen definierter in Sachen Rhythmik zugehen, greift der Mid-Scoop – ein Rausnehmen der mittleren Frequenzen. Der Crunch-Kippschalter bedient das Maß an Kompression, das ihr für euren Sound wollt – gated und erstickt, kaum mehr als ein Röcheln und Knarzen, oder weitläufiger Riffing-Sound. Auch hier hat man das komfortable Mini-Format in Kauf genommen trotz der Tatsache, dass viele Spieler direkte Fußschalter für momentane Kompression und Mid-Scoop bevorzugen. Doch dafür hätte man den Swollen Pickle größer machen müssen, nicht kleiner.

Eine weitere Besonderheit bei sämtlichen Swollen Pickles sind die intern verbauten Regler/Trim Potis für Voice und Clipping. Dafür muss man das gute Stück aufschrauben. Voice wirkt sich auf den Charakter des Scoops aus, während sich der Clipping-Trim-Regler darauf auswirkt, wie heftig die Kompression beim Crunch-Schalter ausfällt. Muss das drinnen verbaut sein? Da kann ich mich ehrlich gesagt nur wundern, wobei es wahrscheinlich auch den altehrwürdigen Bastel-„Spirit“ der Garage- und Fuzz-Szene Rechnung trägt, mit sich Way Huge auf authentische Weise schmücken wollen.

Im Test: Way Huge Swollen Pickle MKIII Fuzz Pedal

Way Huge Swollen Pickle Fuzz Pedal – in der Praxis

Die Qualitäten der Vorgänger bewähren sich auch hier – das Swollen Pickle hat viele Gesichter, und alle eignen sich für die Nomenklatur von dreckigem Fuzz- oder Garagen-Rock. Der Mid Scoop des Kippschalters geht für meinen Geschmack ein Stück zu weit – die reguläre, recht glatte EQ-Einstellung des Swollen Pickle reicht völlig aus, um Riffing zu akzentuieren. Aber für Rhythmik ist Fuzz nicht so entscheidend wie für stehende Gitarrenwände, und da kommt es vor allem auf den Charakter an. Die größte Stärke des Swollen Pickle: Sein Filter- bzw. Tone-Regler. Allem voran ist vor allem die dunkle Einfärbung des Tone sehr eigen beim Swollen Pickle. Während beim Muff da oft nur ein leichtes Brummen rauskommt, wirkt der Swollen Pickle bei dunklem Tone sehr schlagkräftig und transparent, vor allem mit der Fuzz-Intensität nur auf Halbmast. Dabei büßt das Pedal seinen warmen Charakter nie ein, den man in erster Linie eben von Germanium Fuzz Pedalen kennt. Insgesamt ein sehr vielfältiger Fuzz, der die Verfrachtung in ein kompaktes Gehäuse durchaus verdient.

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Fazit

Klein, handlich, bissig – der Swollen Pickle ist und bleibt eine sinnige Alternative zum Big Muff. Er ist, könnte man behaupten, klanglich auch flexibler und stemmt den warmen Crunch besser als der Platzhirsch der Fuzz-Rubrik. Einzig der Scoop ist im Klangbild des Swollen Pickle ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Guter Fuzz, der ruhig zwanzig bis dreißig Euro billiger sein könnte, seinem kultigen Ruf aber alle Mal gerecht wird.

Plus

  • Crunch-Kippschalter sorgt für ordentlich Durchschlagskraft
  • Klanglich sehr flexibel

Minus

  • könnte billiger sein

Preis

  • 179,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Cristian Elena RED

    Oh, er ist wieder da! Tatsächlich könnte er aber wirklich etwas günstiger sein – Kultstatus hin oder her …

  2. Profilbild
    swift AHU

    Schade, dass der Betrieb über einen 9V Block bei vielen neuen Pedalen nicht mehr möglich ist.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Coole Soundbeispiele! Ich werde mir den Treter zulegen, wenn er ein bischen im Preis gesunken ist, momentan liegt das Ding noch über meiner Fuzz-for-Money-Schmerzgrenze.

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