ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Wes Audio Timbre, Vari Mu Kompressor

(ID: 151655)

Einsatz

Eine Viertelstunde Vorwärmzeit muss man dem Gerät zum Erreichen der optimalen Betriebstemperatur immer gönnen. Da der Timbre aufgrund der Röhrenheizung stellenweise regelrecht heiß wird, wurde die Oberseite des Gehäuses mit Lüftungsschlitzen ausgestattet. Mindestens zwei Zentimeter Platz (eine halbe Höheneinheit) sollten im Rack über dem Gerät frei bleiben.

ANZEIGE

front

Da es sich hier um den Test eines High-End-Rackgeräts handelt, werden im Folgenden elementare Kenntnisse über die Funktionsweise eines Signalkompressors vorausgesetzt.

Die Bedienung ist unkompliziert: Über den großen Eingangsregler steuert man die Eingangsamplitude und damit auch die Kompressionsstärke. Ein Threshold-Regler ist bei diesem Prinzip überflüssig. Mit dem Ausgangsregler kann anschließend der Pegel wieder angepasst werden.

Der Mode-Drehschalter beeinflusst das Regelverhalten des Kompressors. Der Single-Modus bietet eine langsame Attack-Zeit, die sich z.B. für Bässe oder Vocals anbietet. Hier klingt der Sta-Level am ehesten wie ein klassischer Opto-Kompressor à la LA-2A.

In der Double-Einstellung verwaltet eine „intelligente“ Programmsteuerung die Attack- und Release-Zeit, u.a. Stimmen, Gitarren, Subgruppen, Summen und komplexe Signale im Allgemeinen profitieren von diesem Modus.

Der Triple-Mode bietet Programmsteuerung mit minimaler Attack-Zeit, und eignet sich für vorsichtiges Limiting bei minimaler Kompression sowie bei Bedarf auch für härtere Effektkompression.

ANZEIGE

wes-audio-timbre-4

Die Release-Zeit kann zusätzlich in sechs Schritten von links (langsam) bis rechts (schnell) eingestellt werden.

Das Sidechainfilter sorgt dafür, dass tiefe Signale weniger Einfluss auf die Kompression haben, wodurch das charakteristische „Pumpen“ verringert wird – eine sehr sinnvolle Einrichtung.

Comp In schaltet zwischen Kompression und Bypass um. Da es sich um einen „harten“ Bypass handelt, der über Relais geschaltet wird, ist der Signalweg denkbar transparent.

Beim Stereo Link wird die Sidechain beider Kompressoren summiert. Die Geräte sollten dafür identisch eingestellt werden und wie bereits erwähnt über selektierte Röhren verfügen.

Die Eingangsimpedanz beträgt wie bei Vintage-Geräten üblich 600 Ohm. Bei schwachbrüstigen Ausgangsstufen, die z.B. eigentlich auf 10 K Ohm ausgelegt sind, kann dies unter Umständen zu Qualitätseinbußen führen.

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MichBeck

    Schöner ausführlicher Bericht und auch schön, an Feiertagen von euch mit interessanten Produkten versorgt zu werden. Bei den Audiobeispielen – grad bei Kompressoren – würde ich mir immer wünschen, dass die ablenkenden Lautstärkenunterschiede angeglichen werden, sodass man sich wirklich darauf konzentrieren kann, wie das Signal ins Klanggeschehen eingreift.

    • Profilbild
      dilux AHU

      @MichBeck mensch, und ich dachte immer, dass sich das klanggeschehen von kompressoren in lautstärkeunterschieden ausdrücken würde…

      • Profilbild
        Tron24

        @dilux Ein Kompressor schafft mehr „Lautheit“ nicht mehr „Lautstärke“. Das ist ein Unterschied. Deswegen hat MichBeck völlig recht. Die Lautstärke sollte angepasst sein, sonst kann man die Klangbeispiele nur sehr schwer miteinander vergleichen.

        • Profilbild
          dilux AHU

          @Tron24 lol, so ein unfug, ein kompressor verdichtet die lautstärke eines signals, indem signalanteile, die einen bestimmten pegel/threshhold erreichen, leiser geregelt werden, das signal wird also leiser; anschliessend verstärkt man das signal um wieder auf den ausgangspegel zu kommen. da nun leise und laute signalanteile im pegel angeglichen sind hört sich das signal nach der komprimierung „lauter“ an und genau das hört man bei den klangbeispielen!!
          das wort „lautheit“ gibt es übrigens nicht…
          ok, laut duden gibt es es wohl doch – ich persönlich habe es noch nie gehört – es ist jedoch gleichbedeutend zu lautstärke…

          • Profilbild
            MichBeck

            @dilux Richtig. Das der Kompressor die Dynamik verringert und unter anderen den Lautheitspegel erhöhen kann, wissen und nutzen wir ja alle. Mir ist es aber auch wichtig, was mit meinem Signal passiert und suche die bestmögliche Einstellung, um einen guten Sound, mehr Punch, Ausgewogenheit und Druck etc. zu erhalten. Damit mich die Lautstärkeunterschiede nicht in die Irre leiten, gleiche ich sie immer an. Denn wir wissen ja, was lauter ist, klingt erstmal besser.
            Und so möchte ich das auch gerne bei Testberichten haben. Wenn es nur darum gänge, dass ein Kompressor laut macht, warum hat dann jeder von uns mehrere im Rack oder Festplatte. Und warum brauchen wir dann überhaupt noch einen, wenn’s auch Limiter gibt?

            • Profilbild
              dilux AHU

              @MichBeck ein limiter ist auch ein kompressor mit einem regelverhalten(ratio) von unendlich zu 1. du willst auf das klanglich einfärben des signals, dass viele kompressoren aber bei weitem nicht alle bieten, hinaus.
              vielleicht könnte der autor des testberichtes sich ja mal äussern, aber meines erachtens haben die jeweiligen klangbeispiele alle den selben pegel…

              • Profilbild
                g.scherer RED

                @dilux Hallo,

                man kann verschiedene Philosophien verfolgen: Normalisierung, Angleichung auf RMS-Wert, keine Angleichung usw. Einen Königsweg gibt es nicht.

                Ich habe die Spuren grob gelevelt, im Endeffekt sind Färbung und Kompression meist so offensichtlich, dass schnell klar, wird, was der Kompressor hier macht.

                Im Zweifel dreht man während des Abhörens ein wenig am Lautstärkeregler.

          • Profilbild
            A.Vogel AHU

            @dilux Ich seh keinen Unfug in Tron24s Antwort.
            Er hat vollkommen richtig die Wirkungsweise des Kompressors auf die Lautheit dargestellt.
            Lautstärke hat nichts damit zu tun.
            Ebenso wie beim sogenannten und vielzitierten „loudness war“. Da geht es immer nur um die Lautheit, nicht um die Lautstärke.

            • Profilbild
              dilux AHU

              @A.Vogel es steht ja bereits in meinem post: lautheit=lautstärke; du kannst natürlich gerne den duden anzweifeln…

              • Profilbild
                A.Vogel AHU

                @dilux Da hat der Duden nicht viel zu melden.
                Lautstärke und Lautheit sind zwei verschiedene Begriffe in der Akustik/Psychoakustik.
                So wie Licht und Helligkeit, etc..
                Und ein Kompressor nutzt die Verstärkung (=Lautstärkeanhebung) als eine Komponente, aber als Funktion „verdichtet“ er die Pegel, was eine Angleichung der Lautheit bedeutet.
                Das ist das, was Tron24 geschrieben hat, und das ist vollkommen richtig.

                • Profilbild
                  dilux AHU

                  @A.Vogel gregors antwort auf meinen letzten post bestätigt ja meine vermutung.
                  unfug bezog sich übrigens auf die forderung, die klangbeispiele von der lautstärke her anzupassen.

                  • Profilbild
                    Markus Galla RED

                    @dilux Sorry, wenn ich Dir widerspreche. Lautstärke und Lautheit sind zwei unterschiedliche Dinge und werden auch in unterschiedlichen Maßeinheiten dargestellt. Lautstärke wird ausgedrückt als Lautstärkepegel in dB, während die Lautheit in Phon ausgedrückt wird. Lautheit ist aber das, was maßgeblich ist, denn das Empfinden von Lautstärke ist in großem Maße subjektiv und außerdem ist das Gehör nicht linear, was das Empfinden von Lautstärkepegeln angeht (siehe Fletcher-Munson-Kurven bzw. „Kurven gleicher Lautheit“).

                    Damit zusammen hängt, dass Menschen subjektiv ein Signal mit größerer Lautheit als „besser“ empfinden. Was wiederum erklärt, warum der „Loudness War“ (Loudness bedeutet übersetzt übrigens auch Lautheit) nicht sofort zu Protesten geführt hat. Erst mit den brutalen Verzerrungen, die die Wandler erzeugen, kamen Proteste.

                    Möchte man zwei Signale hinsichtlich ihrer klanglichen Güte vergleichen, so müssen diese von gleicher Lautheit sein, da sonst das Gehör automatisch alle anderen Parameter ignoriert und das Signal mit größerer Lautheit als besser einstuft.

                    • Profilbild
                      Markus Galla RED

                      @Markus Galla Übrigens: zwei Signale können den gleichen Lautstärkepegel besitzen und gleich ausgesteuert sein (z. B. auf -6 dB FS), dennoch kann die Lautheit unterschiedlich sein. Ziel des Masterings ist es deshalb, Titel hinsichtlich ihres Pegels einheitlich zu halten, aber auch hinsichtlich der Lautheit. Würde man nur den Pegel angleichen (Verbrechen: Normalisierung), so sind später alle Titel unterschiedlich „laut“. Deshalb benötigt man ein Lautheits-Meter, um die tatsächliche Dynamik und Lautheit festzustellen und anzugleichen.

                      Fazit: möchte man Aufnahmen hinsichtlich ihres Klanges vergleichen, müssen diese die gleiche Lautheit besitzen. Das bedeutet für ein komprimiertes Signal (Kompressoren heben bei passender Einstellung die Lautheit an), dass dieses für den Vergleich einen erheblich geringeren Pegel benötigt als das trockene Signal. Macht man das nicht, blendet das Gehirn alle anderen Parameter aus und bewertet lauter als besser.

  2. Profilbild
    pytrel

    Ich hab jetzt das ende verpasst denn ich bin kurz beim lesen eingeschlafen. Wer hat gewonnen?

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X