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Test: Wes Audio Timbre, Vari Mu Kompressor

(ID: 151655)

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Klang

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Die Vari-Mu-Technik eignet sich sehr gut, um ein schwankendes Signal gleichmäßiger und kompakter zu machen, etwas knackiger, griffiger, präsenter, runder und „fertiger“, ohne gleich auffällig nach Bearbeitung zu klingen. Auch explosive Effektkompression ist möglich, allerdings klingt sie deutlich anders als bei FET- oder VCA-Kompressoren.

Der Timbre spielt seine Fähigkeiten als Verdichter und Verbesserer bei einer Vielzahl von Signalen aus. Eine Klangfärbung ist immer vorhanden und je nach Einstellung und Material sind Verzerrungen unüberhörbar und Teil des „Sounds“. Die Vari-Mu-Kompression schafft, was sonst nur eine gute Studio-Bandmaschine hinbekommt – nämlich Transienten wegzunehmen und gleichzeitig das Signal trotzdem druckvoller und lebendiger klingen zu lassen. Das gilt allerdings nur für Signale ohne signifikanten Bass-Anteil, stärkere Kompression klingt z.B. bei Kickdrums oft deutlich übersteuert.

Die vom Hersteller angegebenen 1% THD + N werden nach meinen Messungen übrigens auch schon ohne Kompression immer erreicht. Der Rauschabstand ist ebenfalls eher vintage und bewegt sich bei normalen Einstellungen auf dem Niveau einer Bandmaschine mit aktivierter Rauschunterdrückung.

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Die Kompressionsleistung von bis zu 40 dB ermöglicht, gepaart mit den Einstelloptionen, die Anpassung an ein breites Spektrum zu bearbeitenden Klangmaterials. Der Sweet Spot ist groß – was bei anderen Geräten oder Plug-ins längst negativ als Überkompression auffiele, klingt in vielen Fällen einfach cool und interessant. Auch ohne Dynamikbearbeitung kann eine Reise durch den Timbre ein Signal aufwerten. Es erhält eine gewisse Textur, eine smoothe Färbung, die sich über den Klang legt und ihn mit Patina veredelt.

Wegen der maximalen Verstärkungsleistung von 45 dB ist auch der Einsatz als Vorverstärker für beispielsweise Synthesizer oder Mikrofonsignale nach einem Preamp denkbar, allerdings wegen der niedrigen Eingangsimpedanz und dem höheren Grundrauschen eines Vorverstärkers nur mit Einschränkungen bzw. Anpassungen.

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Fazit

Die „Königsklasse“ der Kompressoren war selten für so wenig Geld zu haben. Egal ob feinfühlige Akustikgitarren, röhrige Lead-Vocals, Beatles-mäßiges Vintage-Schlagzeug oder Dre-ähnliche Hip Hop Loops, der Wes Audio Timbre kann fast überall gewinnbringend und veredelnd eingesetzt werden. Ein rundum gelungenes Gerät mit hervorragendem Vibe, das auch fertigungstechnisch in der High-End Liga mitspielt.

Plus

  • Klangqualität
  • Verarbeitung
  • Preis

Minus

  • keine gedruckte Anleitung

Preis

  • Ladenpreis: 1.599,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MichBeck

    Schöner ausführlicher Bericht und auch schön, an Feiertagen von euch mit interessanten Produkten versorgt zu werden. Bei den Audiobeispielen – grad bei Kompressoren – würde ich mir immer wünschen, dass die ablenkenden Lautstärkenunterschiede angeglichen werden, sodass man sich wirklich darauf konzentrieren kann, wie das Signal ins Klanggeschehen eingreift.

    • Profilbild
      dilux AHU

      @MichBeck mensch, und ich dachte immer, dass sich das klanggeschehen von kompressoren in lautstärkeunterschieden ausdrücken würde…

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        Tron24

        @dilux Ein Kompressor schafft mehr „Lautheit“ nicht mehr „Lautstärke“. Das ist ein Unterschied. Deswegen hat MichBeck völlig recht. Die Lautstärke sollte angepasst sein, sonst kann man die Klangbeispiele nur sehr schwer miteinander vergleichen.

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          dilux AHU

          @Tron24 lol, so ein unfug, ein kompressor verdichtet die lautstärke eines signals, indem signalanteile, die einen bestimmten pegel/threshhold erreichen, leiser geregelt werden, das signal wird also leiser; anschliessend verstärkt man das signal um wieder auf den ausgangspegel zu kommen. da nun leise und laute signalanteile im pegel angeglichen sind hört sich das signal nach der komprimierung „lauter“ an und genau das hört man bei den klangbeispielen!!
          das wort „lautheit“ gibt es übrigens nicht…
          ok, laut duden gibt es es wohl doch – ich persönlich habe es noch nie gehört – es ist jedoch gleichbedeutend zu lautstärke…

          • Profilbild
            MichBeck

            @dilux Richtig. Das der Kompressor die Dynamik verringert und unter anderen den Lautheitspegel erhöhen kann, wissen und nutzen wir ja alle. Mir ist es aber auch wichtig, was mit meinem Signal passiert und suche die bestmögliche Einstellung, um einen guten Sound, mehr Punch, Ausgewogenheit und Druck etc. zu erhalten. Damit mich die Lautstärkeunterschiede nicht in die Irre leiten, gleiche ich sie immer an. Denn wir wissen ja, was lauter ist, klingt erstmal besser.
            Und so möchte ich das auch gerne bei Testberichten haben. Wenn es nur darum gänge, dass ein Kompressor laut macht, warum hat dann jeder von uns mehrere im Rack oder Festplatte. Und warum brauchen wir dann überhaupt noch einen, wenn’s auch Limiter gibt?

            • Profilbild
              dilux AHU

              @MichBeck ein limiter ist auch ein kompressor mit einem regelverhalten(ratio) von unendlich zu 1. du willst auf das klanglich einfärben des signals, dass viele kompressoren aber bei weitem nicht alle bieten, hinaus.
              vielleicht könnte der autor des testberichtes sich ja mal äussern, aber meines erachtens haben die jeweiligen klangbeispiele alle den selben pegel…

              • Profilbild
                g.scherer RED

                @dilux Hallo,

                man kann verschiedene Philosophien verfolgen: Normalisierung, Angleichung auf RMS-Wert, keine Angleichung usw. Einen Königsweg gibt es nicht.

                Ich habe die Spuren grob gelevelt, im Endeffekt sind Färbung und Kompression meist so offensichtlich, dass schnell klar, wird, was der Kompressor hier macht.

                Im Zweifel dreht man während des Abhörens ein wenig am Lautstärkeregler.

          • Profilbild
            A.Vogel AHU

            @dilux Ich seh keinen Unfug in Tron24s Antwort.
            Er hat vollkommen richtig die Wirkungsweise des Kompressors auf die Lautheit dargestellt.
            Lautstärke hat nichts damit zu tun.
            Ebenso wie beim sogenannten und vielzitierten „loudness war“. Da geht es immer nur um die Lautheit, nicht um die Lautstärke.

            • Profilbild
              dilux AHU

              @A.Vogel es steht ja bereits in meinem post: lautheit=lautstärke; du kannst natürlich gerne den duden anzweifeln…

              • Profilbild
                A.Vogel AHU

                @dilux Da hat der Duden nicht viel zu melden.
                Lautstärke und Lautheit sind zwei verschiedene Begriffe in der Akustik/Psychoakustik.
                So wie Licht und Helligkeit, etc..
                Und ein Kompressor nutzt die Verstärkung (=Lautstärkeanhebung) als eine Komponente, aber als Funktion „verdichtet“ er die Pegel, was eine Angleichung der Lautheit bedeutet.
                Das ist das, was Tron24 geschrieben hat, und das ist vollkommen richtig.

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                  dilux AHU

                  @A.Vogel gregors antwort auf meinen letzten post bestätigt ja meine vermutung.
                  unfug bezog sich übrigens auf die forderung, die klangbeispiele von der lautstärke her anzupassen.

                  • Profilbild
                    Markus Galla RED

                    @dilux Sorry, wenn ich Dir widerspreche. Lautstärke und Lautheit sind zwei unterschiedliche Dinge und werden auch in unterschiedlichen Maßeinheiten dargestellt. Lautstärke wird ausgedrückt als Lautstärkepegel in dB, während die Lautheit in Phon ausgedrückt wird. Lautheit ist aber das, was maßgeblich ist, denn das Empfinden von Lautstärke ist in großem Maße subjektiv und außerdem ist das Gehör nicht linear, was das Empfinden von Lautstärkepegeln angeht (siehe Fletcher-Munson-Kurven bzw. „Kurven gleicher Lautheit“).

                    Damit zusammen hängt, dass Menschen subjektiv ein Signal mit größerer Lautheit als „besser“ empfinden. Was wiederum erklärt, warum der „Loudness War“ (Loudness bedeutet übersetzt übrigens auch Lautheit) nicht sofort zu Protesten geführt hat. Erst mit den brutalen Verzerrungen, die die Wandler erzeugen, kamen Proteste.

                    Möchte man zwei Signale hinsichtlich ihrer klanglichen Güte vergleichen, so müssen diese von gleicher Lautheit sein, da sonst das Gehör automatisch alle anderen Parameter ignoriert und das Signal mit größerer Lautheit als besser einstuft.

                    • Profilbild
                      Markus Galla RED

                      @Markus Galla Übrigens: zwei Signale können den gleichen Lautstärkepegel besitzen und gleich ausgesteuert sein (z. B. auf -6 dB FS), dennoch kann die Lautheit unterschiedlich sein. Ziel des Masterings ist es deshalb, Titel hinsichtlich ihres Pegels einheitlich zu halten, aber auch hinsichtlich der Lautheit. Würde man nur den Pegel angleichen (Verbrechen: Normalisierung), so sind später alle Titel unterschiedlich „laut“. Deshalb benötigt man ein Lautheits-Meter, um die tatsächliche Dynamik und Lautheit festzustellen und anzugleichen.

                      Fazit: möchte man Aufnahmen hinsichtlich ihres Klanges vergleichen, müssen diese die gleiche Lautheit besitzen. Das bedeutet für ein komprimiertes Signal (Kompressoren heben bei passender Einstellung die Lautheit an), dass dieses für den Vergleich einen erheblich geringeren Pegel benötigt als das trockene Signal. Macht man das nicht, blendet das Gehirn alle anderen Parameter aus und bewertet lauter als besser.

  2. Profilbild
    pytrel

    Ich hab jetzt das ende verpasst denn ich bin kurz beim lesen eingeschlafen. Wer hat gewonnen?

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