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Test: Wizoo Xphraze

(ID: 3794)

Fortgeschrittene Funktionen
Wer jetzt meint, dass mit diesen Funktionen bereits alle klangformenden Elemente von Xphraze genannt seien, der irrt gewaltig und hat die Advanced-Seite des Instrumentes vergessen. Xphraze bietet nämlich eine weitere Seite, die fortgeschrittene Funktionen, wie Multisample-Import, Vektorsynthese(!), Xmix oder Mastereffekte zur Verfügung stellt.
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Die in Xphraze integrierte Vektorsynthese steuert die Balance der vier Patch-Slots. Mit Hilfe der Vektorhüllkurve kann die Zeit eingestellt werden, mit der die einzelnen Positionen angefahren werden. Die Hüllkurve stellt also den bei Hardware-Synthesizern üblichen Joystick dar. Mit den vier LFOs können Morphing- oder Panoramaeffekte erzeugt werden. Mit den vier Drehreglern unter der Vektorhüllkurve kann das Verhältnis von den vier Slots zu den LFOs geregelt werden.

Xmode und Xmix
Die Xmode-Funktion ermöglicht es, mit den Tasten G,A,B und C die 4 Phrasenpuffer per Keyboard umzuschalten. Die Xmix-Funktion dient als Fernsteuerung. Mit Hilfe dieser Funktion ist es möglich, komplette Songs in Echtzeit zu arrangieren. Hierzu legt man einfach die entsprechenden Soundphrasen auf die 4 Slots und schaltet sie entsprechend mit der Keyboardtastatur an oder aus. Das ganze kann natürlich auch über Midi automatisiert werden, indem die Fernbedienungstasten auf Midi-Spuren aufgenommen werden. Damit wird Xphraze zu einem Live-tauglichen VST-Instrument.

Analoge Klangdimensionen
Eine Besonderheit ist die Funktion ELF (Enhanced Live Feel). Wie alle VST-PlugIn-Instrumente arbeitet auch Xphraze immer samplegenau und stimmstabil. Mit ELF kann man ein organisches, lebendiges Feeling erzeugen. Ein komplexer Algorhythmus variiert dabei das Timing, die Tonhöhe, die Längen und die Modulationsgeschwindigkeiten.

Mastereffekte
Neben dem einen Inserteffekt verfügt Xphraze noch über 4 Mastereffekte, die jeweils an einem der 4 Einzelausgänge ausgegeben werden. Anders als beim Patcheffekt, verfügen die Mastereffekte über bis zu 10 verschiedene Parameter und klingen insgesamt ein wenig hochwertiger. Als Effekte stehen Stereo-Reverb, 2 Delays, Flanger und 2 Chorus, 3-Band EQ, Stereo Phaser, Vinylizer (Crackle, Noise, Hum und Freq.), LoFi und ein guter Stereo-Compressor zur Verfügung.

Eigene Samples
Hat man erst einmal alle Xphraze-Presets durchgehört, kommt schnell der Wunsch nach eigenen Samples auf. Hierfür dient der Multisample-Mapper, mit dem eigene WAV oder AIFF-Dateien importiert werden können. Die Bedienung ist recht simpel: einfach mehrere Samples importieren und per Drag & Drop beliebig auf der Tastatur verteilen. Die Tastaturbereiche können mit der Maus angepasst werden. Befinden sich im Sample gespeicherte Informationen (Root, Stimmung, Tastaturbereich), so werden diese ebenfalls importiert. Außerdem ist es möglich, Audiospuren direkt aus dem Cubase-Arrangement in den Multisample-Mapper mit der Maus zu ziehen. Xphraze kann bis zu 64 User-Multisamples verwalten. Die importierten Samples können in Patches und Combis gespeichert werden. Einzig der Import von Halion-Programmen wäre vielleicht noch wünschenswert. Die Möglichkeit, Velocity-gelayerte Sounds zu erstellen, gibt es nicht.
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CPU-Belastung
Je nach Arbeitsweise verbraucht Xphraze mehr oder weniger CPU-Leistung. Wie schon am Anfang erwähnt, benötigt Xphraze auch für gemutete Slots Leistung. Begrenzt man jedoch die Anzahl der Stimmen und passt die Sound-Qualität entsprechend an, kann Xphraze auch auf älteren Rechnern verwendet werden. Nicht verwendete Patches, Effekte und Filter sollten grundsätzlich ausgeschaltet werden. Hierzu verfügt jedes Modul über einen separaten Ein- und Ausschalter. Beachtet man diese Dinge, kann man allein mit Xphraze auf einem aktuellen Rechner einen kompletten Song produzieren. Auf unserem Referenz-PC (Intel 2.6 GHz, 1 GB RAM, RME-Multiface, 6 ms Latenz) lag die CPU-Auslastung unter Cubase SX 2 für ein Combi mit 4 Patches (alle Filter und Mastereffekte an) bei 20%. Das ist dann aber auch schon Extrem-Phrazing! Im Normalfall verbraucht ein Combi um die 10%. Folgendes sollte man immer im Hinterkopf haben: wenn z.B. ein Pad-Sound aus vier übereinandergelagerten Patches besteht, so muss Xphraze pro gedrückter Taste 4 Stimmen erzeugen. Im Unison-Modus sind es dann 20 Stimmen. Und wenn man jetzt noch kraftvoll in die Tasten greift und einen normalen Akkord spielt, dann summiert sich unser harmloser Pad-Klang auf 60 Stimmen! Hinzu kommt dann noch die Rechenleistung für Filter und Effekte.
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Fazit
Xphraze ist ein geniales und sehr kreatives Instrument und bringt frischen Wind in das VST-Allerlei. Die Bedienung geht nach einer Eingewöhnungsphase leicht von der Hand und auch Ungeübte können durch Variieren einzelner Phrasen erste Erfolge erzielen. Aber auch Fortgeschrittene kommen mit der gebotenen Funktionsvielfalt voll auf ihre Kosten. Wer schon immer einen Synthesizer wie die Wavestation als Software-PlugIn gesucht hat, wird beim Xphraze fündig. Soundschwerpunkte sind analog klingende Stereo-Poly-Patterns, Basslines, glitzernde Arpeggien, verzerrte Chord-Riffs bis hin zu 4-fach gelayerten Drumloops und tempo-synchronen Effekt-Patterns. Die Soundqualität ist Wizoo-gewohnt sehr gut. Während der Testphase habe ich immer wieder Presetsounds für eigene Kompositionen verwendet. Da sich alle Phrasen sofort nach der Cubase-Geschwindigkeit richten, entstehen dichte und abwechslungsreiche Arrangements. Eine wahre Ideenfundgrube. Natürlich bieten auch viele Sampleplayer ähnliche Sounds – aber nur mit Xphraze haben sie die volle Kontrolle über alle Abspielparameter! Für mich eine klare Kaufempfehlung.
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In absehbarer Zeit bietet die Firma Wizoo unter www.wizoosounds.com weitere Sounds in Form von Xpansions an. Schon jetzt gibt es ein kostenloses Bonus-Soundset für alle registrierten User mit rund 400 neuen Sounds und Phrasen!

PLUS
++++ neuartiges VST-Synthesizer-Konzept
+++ sehr gute Presetsounds
+++ nach Eingewöhnungsphase leichte Bedienbarkeit
++ ansprechendes Benutzerinterface
++ sehr gut verständliches Handbuch in deutscher Sprache
++ 4 Einzelausgänge, integrierte Effekte, Sample-Import-Möglichkeit

MINUS
– relativ hoher CPU-Verbrauch, kann aber durch geschickte Programmierung
deutlich verringert werden
– Sample-Import von Fremdformaten und Layering wird nicht unterstützt

Systemvoraussetzungen (PC):
Pentium III, Athlon oder Duron
450 MHz, 256 MB RAM, ab Windows 98SE
Systemvoraussetzungen (MAC): G3 oder besser
256 MB RAM, OS 9.x oder OS 10.2

Hersteller: Steinberg/Wizoo
Getestete Version: 1.0 + 1.10 (Pre Release)
Empfohlener VK: 249,00 Euro
Straßenpreis: 229,00 Euro

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Danke für den informativen Betrag. Was mehr eigentlich nur fehlt ist die Nennung von Alternativen, auch wenn Xphrase vielleicht die Nase vorn hat.

    Gruss! Travis

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Was heißt hier Alternativen?
    Es gibt keine! Und leider geht in dem systembedingten Ständig-was-Neues-auf-den Markt bringen müssen wirklich Hochqualitatives oftmals unter. Xphraze ist so einmalig und genial, dass es schlecht von etwas Besserem verdrängt werden kann!!!
    Anm.: Ich habe mich bisher noch nie und in keinem Forum zu irgendwelchen Synthies geäußert; Xphraze müsste aber ständig abgefeiert und gelobt werden.

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