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Test: WMD Fracture, TRSHMSTR, Eurorack-Module

(ID: 224747)

WMD TRSHMSTR

Der WMD TRSHMSTR entstand bei WMD aus einer Zusammenarbeit mit den Electro-Dance Schwergewichten MSTRKRFT. Fügt man die fehlenden Vokale dem Wort TRSHMSTR zu, erhalten wir den TRASHMASTER. Trash darf hier allerdings nicht wörtlich genommen werden. Denn der Grad der „Vermüllung“ lässt sich hier fein und exakt wählen. Also los geht es, das zweite Modul ausgepackt, einmal an die Erde gefasst zum ESD Ausgleich und ins Eurorack verbaut.

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WMD TRSHMSTR ist eine Kombination aus schaltbarem HP-Filter (FLTR), Drive (DRV) mit verschiedenen Flavors und einer intelligent gelösten CV-Steuerung, CTRL genannt. Der Signalweg ist in Dual-Mono oder Stereo gehalten. Alle 3,5 mm Klinkenbuchsen sind mit der Frontplatte verschraubt.

Als Zuspieler dient wieder das System-1m samt SQ1 und Oberkorn, hier haben wir ohne Plug-out einen neutralen Klang, der uns eine Beurteilung des TRSHMSTR erlauben sollte. Also auf, frisch ans Werk.

Der manuelle Weg geht ohne große Probleme vonstatten, die gummierten Regler erlauben eine exakte Steuerung. Der „Stundenzeiger“ in Weiß zeigt uns die Position. Während der dreistufige Kippschalter uns die drei Geschmacksrichtungen vorgibt.

Die Flavors für das Filter sind:

  • Schalter oben: Tiefe Frequenzen werden durchgelassen. Hohe Empfindlichkeit, ab 12 h Resonanz
  • Schalter mittig: Tiefe Frequenzen werden abgeschnitten, Mitten und Obertöne werden verstärkt
  • Schalter unten: Tiefe Frequenzen werden teilweise abgeschnitten, das Ergbnis bleibt fett und klobig

Anders gesagt bestimmen wir mit dem Schalter Flavor die Kennlinie des Bandpasses und das Feedback-Verhalten des Filters, mit dem wir dann das Filter in die Sättigung fahren können. In Verbindung und Kombination erhalten wir hier dann ein Kuhschwanz-, Glocken- oder Nadelfilter.

Als CVs können wir hier Frequenz, Key In und Resonanz anliefern und damit bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Über FREQ CV stellen wir die Mittenfrequenz des Filters ein. KEY IN ist unser Filtertracking und Resonanz, ist klar. Hier können wir zusammen für den DRV Part in der Sektion CTRLR die Empfindlichkeit einstellen, mit der auf eine CV reagiert wird. Praktisch hat das den Charme, dass wir unterschiedliche Pegel verschiedener Hersteller somit kompensieren können.

Oder aber auch verschiedenen Quellen ansteuern können, hier liefert der LFO die FREQ CV, während abwechselnd Oberkorn und SQ1 die CV für KEY IN Liefern und RES CV.

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DRV

Hier wird es jetzt etwas komplexer, denn während FLTR zum Abschmecken der Verzerrungssuppe dient, ist DRV der Diodentreiber. Und kommt auch wieder mit „Geschmack“ daher, weil zwei Schalter mit neun Kombinationen im Spiel sind.

HPF:

  • Schalter unten: asymmetrische Dioden-Verzerrung und LED-Clipping*
  • Schalter mittig: sperrt Clipping und übersteuert das eingehende Signal mit Feedback-Resonanz
  • Schalter oben: mittlere Resonanz und Verzerrung mit Z-Dioden-Charakteristik

*Die LEDs sind hier Teil der Verzerrerschaltung.

DRV Flavor:

  • Schalter unten: symmetrische Dioden-Zerrung mit warmem Drive und verzerrter Eingangsempfindlichkeit
  • Schalter mittig: mehr knackige Verzerrung mit den LED as als Clipper
  • Schalter oben: asymmetrische Dioden-Zerrung mit sehr vielen Obertönen

Die Parameter GAIN und TONE können per CV gesteuert werden.

CTRL

Ist beim WMD TRSHMSTR unsere Steuerzentrale mit den Audioein- und -ausgängen sowie den CVs.

TRSHMSTR ist nicht einfach nur eine Zerre fürs Rack, hier können wir entweder händisch aus Rohmaterial mit dem Diodenhammer den Schall raushauen. Von warmer, satter Zerrung bis zum heftigen Clipping reicht hier das Spektrum. Der HPF/BP hilft uns hierbei und lässt nur das durch, was benötigt wird.

 

All together now?

Ist es sinnvoll, den WMD Fracture und TRSHMSTR zu kombinieren? JA! Clap und Snare gewinnen auf jeden Fall, eine kontrollierte Verzerrung und Filterung kann ein Signal satter und wärmer machen. Oder eben einfach nur lauter. Auch in Zusammenarbeit überzeugen beide Module. Praktisch haben wir ja zwei, wenn auch nicht unabhängige, Signalwege. Somit ideal für eine modulare Rhythmussektion, bestehend aus Bass, Kick, Clap/Snare, was sicher ein typischen Electro Dance Setup ist.

Zwischenfazit

Sie sind nicht die schönsten, gehören aber zu den originelleren Modulen, hier hat man sich in beiden Fällen Gedanken gemacht und mit TRSHMSTR und FRACTURE zwei sehr sinnvolle Module an den Start gebracht, die – richtig eingesetzt – eine Aufwertung im Setup sind. Der Preis und die Verarbeitung sind angemessen.

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Fazit

In einer Welt, in der es anscheinend alles gibt, lohnt es, sich in die Auslage zu bücken. Hier finden wir optisch eher unscheibar, aber klanglich umso eindrucksvollere Module wie den WMD TRSHMSTR und den WMD FRACTURE. Während TRSHMSTR die Abteilung „Zerre“ bedient und dies sehr gut, ist FRACTURE für die Percussion- und Schlagabteilung zuständig.

Die Kombination für einen Test überrascht erst einmal, aber genauso spannend sind die Möglichkeiten, die sich hier durch Einzelbetrieb und Kombination beider Module ergeben.

Plus

  • TRSHMSTR: Verzerrung und Filter sehr schön via CV steuerbar, Filter sehr effektiv
  • FRACTURE: Percussion von Outer Space

Minus

  • Beschriftung der Busplatine für Buskabel könnte eindeutiger sein

Preis

  • Ladenpreise:
  • TRSHMSTR: 239,- Euro
  • FRACTURE: 269,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    swellkoerper AHU

    Hallo Toby,
    darf man fragen, hast Du Dir die Einstiegsdrogen selber gekauft und dann getestet oder musstest Du die Teile wieder zurückschicken? Und kann man die Lochstreifen in dem Case hin- und herbewegen oder sitzt die auch bombenfest? Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Module nicht gepasst haben sollen, die haben doch horizontale Langlöcher – das müsste doch für jegliche Intoleranzen reichen. LG

    • Profilbild
      TobyB RED

      @swellkoerper Hallo Swellkoerper,

      Einstiegsdroge ist gut. Es war ein Test. Die Module sind wieder retour. Ich denke das die Module so spack festsitzen, liegt daran das die Platinen nicht aus dem metrischen System kommen von den Massen, das gibt dann immer Rundungsfehler und sitzt entweder zu lose oder muss hier vorsichtig verkantet eingesetzt werden. Sitzt und passt. Wenn das Rack voll ist könnte das nicht so spassig werden. Ist aber ok. Die Langlöcher sind schon okay. Ich denke ich habe falsche Schrauben erwischt. LG ToB

      • Profilbild
        Son of MooG AHU

        @TobyB Beim Synthrotek Passive Multiple und dem Analogue Systems RS-95E VCO passen die Öffnungen nicht zu einem Doepfer LC3 mit durchgehenden Gewinde-Köpfen. Ich bin sicher, dass es noch mehr davon gibt. Mit einem Doepfer MiniCase oder Moog Eurorack Case hat man da keine Probleme, da hier die Gewinde-Köpfe frei verschiebbar sind, desgleichen beim Dreadbox Case.
        Das WMD Fracture gefällt mir; könnte eine gute Ergänzung zu RhythmWolf, TR-09 und Pico Drums sein…
        Wozu dient die Buchse „INF“ – steht das für Infinity?

  2. Profilbild
    Thomsen

    Nach dem superguten „on-the-booth-showcase“ vom WMD Stand auf der Superbooth 2018 (Nasty Nachos) habe ich mir FRACTURE zusammen mit CHIMERA (hihat Schwester) direkt bestellt. Super eigen klingende und durch die vielen CV ins sehr abwechslungsreiche Module mit einem hohen Groove-Potenzial. Beim Einbau gab es bei mir kleinerlei Probleme.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Thomsen Hallo Thomsen,

      was für ein Eurorackcase hast du am Start? Fracture macht auf jeden Fall die knalligste Snare die ich seit einiger Zeit gehört habe, da gibts mal nichts.

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