Paula gone (Zakk) Wylde!
Freiwillige vor – wer kann mit dem Namen Jeffrey Phillip Wielandt etwas anfangen? Niemand? Nicht schlimm, denn unter diesem bürgerlichen Namen dürften ihn vermutlich nur die eingefleischten Fans kennen. Der Rest allerdings horcht auf, wenn der Name Zakk Wylde fällt. Jener Saitenquäler, der den Job an der Gitarre bei Ozzy Osbourne nach dem Abgang von Jake E Lee aufnahm und dessen Markenzeichen überwiegend die Gibson Les Paul mit der „Bulls Eye“ Grafik war.
Gibson bescherte dem Multiinstrumentalisten, Songwriter und Produzenten bereits ein eigenes Signature Modell, doch von nun an besitzt Zakk Wylde mit Wylde Audio auch seine eigene Gitarrenlinie, die von der Firma Schecter in Korea gefertigt wird. Zurzeit besteht das Line-up aus fünf Gitarrentypen mit unterschiedlichen Ausstattungen und zum Teil in martialischem Design, die aber alle in ihrer Basis irgendwie auch aus der Versuchsabteilung von Gibson stammen könnten.
Für einen genauen Test haben wir uns die Wylde Audio Odin Blackout Bullseye rausgepickt, die sich in Design und Bauart an Fans und Freunde des alten Gibson Klassikers richtet.
Facts & Features
Bei einem Verkaufspreis von knapp 1500,- Euro dürfte man schon ein Case oder zumindest einen ordentlichen Gigbag erwarten, doch weder das eine noch das andere befindet sich im Lieferumfang der Gitarre. Trotz der exponierten Form des Cutaways sollte die Wylde Audio Odin Blackout Bullseye aber dennoch in ein Behältnis passen, in dem auch eine gewöhnliche Les Paul sicher transportiert werden kann. Für den mattschwarz lackierten Korpus verwendet Schecter Mahagoni, die charakteristische „Bulls Eye“ Grafik wurde in Form von hochglanzschwarzen Aufklebern auf der Decke angebracht. Sicherlich ein netter Showeffekt auf gut beleuchteten Bühnen.
Das zackige Cutaway hätte dagegen etwas großzügiger ausfallen dürfen, für einige Spieler dürfte es daher in den oberen Lagen des Halses vermutlich etwas eng zugehen. Dafür aber überrascht die Gitarre insgesamt mit einem recht niedrigen Gewicht, was bei einem Instrument der Les Paul Klasse ja nicht unbedingt üblich ist.
Eine noch kürzere Mensur als bei Gibson?! Dieser toughe Typ muss ja ziemliche filigrane Händchen haben…. ;-)
Preislich kommt man da schon langsam in die Nähe der ESP E-II Eclipse, die für mich die viel interessantere High Gain-Paula wäre. Die über jeden Zweifel erhabene ESP-Verarbeitung aus japanischer Fertigung und mit der EMG-Kombination 57/66 tolle, passende und weit weniger ausgelutsche Pickups als die altbekannten 81/85er…
Da geb ich dir vollkommen recht … und die ESPs/Elite LTDs aus Japan sind noch mal ne Liga drüber, sowohl in der Verarbeitung, als auch im Sound. Wie ich schon im Test geschrieben habe, ist die Wylde keine schlechte Gitarre, nur viel zu teuer …