Workflow
Auch beim Workflow hat XLN Audio deutlich nachgebessert. Beispielsweise kann man innerhalb von Addictive Drums 2 einfach einen Groove oder einzelne Elemente selbst einspielen und als WAV-File per Drag & Drop in die Host Software schieben. Addictive Drums 2 schaltet bei den ersten Anschlägen sofort in den Record-Modus und zeichnet alles auf, was gespielt wird. Per Snapshot-Funktion lassen sich vier Einstellungen als temporäres Preset zwischenspeichern und bei Bedarf wieder aufrufen. So kann man schnell mal verschiedenen Einstellungen mit einander vergleichen. Auch XLN Audio setzt ab Version 2 nun auf das globale Arbeiten und stellt jedem Anwender einen Cloud-Speicher zur Verfügung. So kann man entweder von überall auf der Welt auf seine persönlichen Drum-Grooves zu greifen oder aber mit Kollegen teilen.
Sound
Hinsichtlich des Klangs von Addictive Drums 2 muss man eigentlich nicht viel sagen. Dieser war in der ersten Version schon sehr gut und wurde in Version 2 vielleicht nicht extrem verbessert, aber durch die neu hinzugekommenen Funktionen doch deutlich detaillierter. Der Klang jedes Kits bzw. Elements lässt sich jetzt noch detaillierter editieren und so an den eigenen Song anpassen. Alle ADPaks der ersten Version wurden übrigens um die neu hinzugekommenen Funktionen erweitert. Möchte man seine ADPaks erweitern, bietet XLN Audio jetzt die Möglichkeit, die noch nicht gekauften Pakete innerhalb der Software vorzuhören. So bekommt man schnell einen guten Eindruck vom Sound und Klangcharakter. Extra erwähnen möchte ich eigentlich nur das neue Fairfax Set, das im gleichnamigen Studio in Los Angeles aufgenommen wurde und das neue Set „Session Percussion“, mit dem man nun alle erdenklichen Percussion Instrumente spielen kann.
Übrigens lässt sich Addictive Drums 2 auch gut mit E-Drums einsetzen. XLN Audio unterstützt die gängigen Hardware Drums und bietet innerhalb der Software auch unterschiedlichste Anpassungsmöglichkeiten per MIDI-Learn, so dass man beispielsweise einstellen kann, auf dem welche Pad des V-Drums welcher Sound oder ab welcher Anschlagsstärke ein anderes Sample getriggert werden soll.
Ich muss gestehen, dass mich bei Drummodulen, die nicht auf Filtering und FX angelegt sind, die jeweilige Software wenig, Midifiles gar nicht interessieren. Im Zentrum stehen für mich die Kits mit ihren Samples. Danke für die Hinweise auf das Fairfax Kit und auf Session Percussion. Vielleicht sollte man bei der Vorstellung solcher Produkte noch stärker auf die Kits eingehen, die mitgeliefert werden und hinzugekauft werden können. Für Käufer könnte das jeweilige Profil interessant sein, falls die Hersteller eines haben. Je besser die Samples und Grundeinstellungen sind, desto weniger Softwarefunktionen werden benötrigt, zumindest von mir …
… Ich gebe ein Beispiel: Vor Jahren hatte ich mir eine Software nur wegen eines zusätzlich erwerbbaren Vintage-Kits gekauft: der Info nach stammten die Drums aus den 40er Jahre, klangen überaus voll und satt … einfach fantastisch, um in einem kleinen Ensemble mit Gitarre und Bass nicht unterzugehen. Zudem gehörten zu diesem Kit drei Spielmöglichkeiten: Sticks, Brushes, Mallets, die wie drei vollständige und verschiedene Kits separat zu laden sind.
Als Software war mit die Basisvariante vollkommen ausreichend. Das Spannende war, für mich dieses spezielle Kit :-)
Schaut man sich die Herstellerseiten an, kann man den Eindruck erhalten, man wendet sich primär an Nichtmusiker bzw. Anfänger. Ein elendes Gequatsche (Videos). Mit etwas Glück findet man auch einige Soundbeispiele (Soundcloud) …
Ich kann ja verstehen, dass man sich um Neukunden bemüht, doch mich als Musiker schreckt das ganze Tamtam ungemein ab. Es gibt verdammt viele Softwareumgebungen, nicht nur Drumsoftware, sondern auch Sampler. Wenn man als Hersteller schon eine ‚geschlossene‘ Drumsoftware anbietet, die nur eigene Kits laden kann, dann sollte man vielleicht auch einsehen, das nur diese Kits darüber entscheiden können, ob man als Musiker auch die Software benötigt.
@MidiDino Da kann ich nur beipflichten! Meiner Meinung nach kommt man je nach Musikstil an einem menschlichen Drummer sowieso nicht vorbei, wenn es gut klingen soll.
Und dann sind Kits mit einem guten Grundsound wichtiger als Kompressoren, Hall und andere Effekte. Und ob ich jetzt 1.000 oder 10.000 Midifiles habe spielen schlussendlich keine Rolle.
Aber ist halt wie überall. Wenn nicht mindestens 100 Werk-Presets und 50 eigene Presets gespeichert werden können, kannst die Soft- oder Hardware vergessen ;-)