Xotic Guitars XSC-1 RW FR – Sound & Praxis
Sie sieht aus wie eine Strat, spielt sich wie eine und klingt auch fast genauso. Ich würde sogar behaupten, sie tut es noch ein bisschen besser, denn sowohl der akustische Grundsound als auch der verstärkte Klang bieten spürbar mehr Fundament, als es bei einer gewöhnlichen Strat oft der Fall ist. Ansonsten aber bietet sich auch die Xotic Guitars XSC-1 RW FR wie das berühmte Original für alles an, was auch nur im Entferntesten mit Rock ’n’ Roll zu tun hat und geizt dabei keineswegs mit einem eigenen Charakter, der äußerst heiß, drahtig und bissig ist. Das merkt man spätestens dann, wenn man die Overdrive-Sounds des Amps aktiviert, doch auch dort sollte man dann mit der Zerrung aufpassen, denn die drei Singlecoils sind erwartungsgemäß nicht ganz frei von Nebengeräuschen.
Die sind aber gut unter Kontrolle zu halten, zur Not kann man das Volume der Gitarre etwas absenken, ohne dabei irgendwelche Verluste im Klang oder der Dynamik hinnehmen zu müssen. Das ermöglicht eine sehr gute Interaktion mit dem angeschlossenen Verstärker, wenn doch bloß das etwas schwergängige Volume-Poti nicht wäre. Aber das hatten wir ja schon weiter vorne im Text.
Für die verzerrten Klangbeispiele habe ich die XSC-1 RW FR zusammen mit der UAD-Emulation eines Marshall PLEXI-Amps benutzt, die Cleansounds wurden direkt über den Hi-Z-Input des UAD Apollo Twins aufgenommen. Die Sounds wurden dann ohne weitere Bearbeitung direkt in Logic aufgenommen, lediglich die Pegel wurden angeglichen.
Fangen wir an mit den Cleansounds, zunächst in Klangbeispiel 1 der Klang der beiden Singlecoils am Hals und in der Mittenposition – Schalterstellung 2. Typisch Strat, sollte man meinen, wenn auch mit etwas mehr Fülle insgesamt, ich bleibe dabei.
Wie sauber und klar die Pickups klingen können, zeigt das nächste Beispiel. Benutzt wurden hier der Singlecoil am Steg und der in der Mitte, der Klang ist fast schon zu sauber für eine „echte“ Strat!
Nun wechseln wir zu den Overdrive-Sounds, in Klangbeispiel 3 hören wir nun die XSC-1 RW FR zusammen mit der UAD PLEXI-Emulation und gewähltem Front-Singlecoil.
Jetzt reißen wir den Schalter komplett zurück auf den Steg-Singlecoil. Erfreulicherweise ist vom berühmt-berüchtigten „Glasschneiden“ nicht viel zu hören, somit eignet sich der Steg-Singlecoil durchaus auch mal für härtere Riffs.
Abschließend noch ein Beispiel mit einem Crunchsound und dem mittleren Pickup im Alleinbetrieb. Abgesehen vom erstaunlich niedrigen Brummfaktor zeigt sich der Sound auch hier sehr sauber und differenziert, ja fast schon zu differenziert.
Yep! Den Klangbeispielen nach zu urteilen, klingen die auch im Mitten- und Höhenbereich kräftig, fett, satt, präsent, ausgewogen, nie beißend. Da würde mich auch mal die HSS Variante interessieren.
Aber egal, eh unleistbar und zermackt, äh, geaged, schade.
Für eine Strat fehlt mir da das glockige im Klang. Das „Aging“ (wer auf sowas steht) ist nicht gut ausgeführt, sieht künstlich gemacht aus. Das bekommt man selber mit der Zeit besser hin. :)
Für den Preis? Frage mich, wer sowas kauft.
Es klingt halt nun mal nur fast nach Strat, Unterschiede sind schon auszumachen und ich glaube genau aus diesem Grund wird es auch Käufer dafür geben. Und der Hals ist halt echt ma PORNO!
@Stephan Güte „Es klingt halt nun mal nur fast nach Strat, Unterschiede sind schon auszumachen und ich glaube genau aus diesem Grund wird es auch Käufer dafür geben. Und der Hals ist halt echt ma PORNO!“
Dann müsste man ggf. mal die Überschrift ändern. Auxotisch statt erentisch, oder so…. ;-) In Anbetracht des Pornohalses ginge natürlich auch: erotisch statt anämisch
Toller Bericht… vielen Dank dafür….