Mit dem XVive U35 wird jedes Bühnenmikrofon drahtlos
Kabellose Mikrofone sind bei Konzerten und Veranstaltungen kaum noch wegzudenken. Das XVive U35 verspricht hier eine einfache und zuverlässige Lösung, um dynamische Mikrofone funkfähig zu machen. In diesem Test schauen wir uns genau an, wie gut das System in der Praxis funktioniert, wie leicht es sich bedienen lässt und wie es klanglich abschneidet.
Kurz & knapp
-
- Einfach & zuverlässig: Das XVive U35 überzeugt mit unkomplizierter Einrichtung und stabiler Funkverbindung.
- Vielseitig einsetzbar: Sowohl für dynamische Mikrofone als auch für die drahtlose Verbindung zu aktiven Lautsprechern geeignet.
- Kompaktes Design: Leicht, unauffällig und ideal für mobile Einsätze auf der Bühne.
- Gute Klangqualität: Die digitale Übertragung liefert einen klaren, natürlichen Sound ohne spürbare Latenz.
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Für 219,- Euro eine empfehlenswerte Lösung – auch als Backup-System.


Inhaltsverzeichnis
Der Hersteller XVive
XVive ist ein recht junger Hersteller, der sich in den letzten Jahren einen guten Namen in der Musikbranche erarbeitet hat. Besonders bekannt ist XVive beispielsweise für kabellose Systeme wie In-Ear-Monitoring und Funksysteme für Gitarren. Besonders zu erwähnen ist hier das In-Ear-System XVive U4, das vor allem wegen seiner Kompaktheit überzeugt. Viele Musiker schätzen XVive vor allem für Produkte mit praktischen und alltagsnahen Funktionen, die zu einem vernünftigen Preis angeboten werden.


Ein Blick auf das XVive U35
Das XVive U35 ist ein kompaktes und sehr durchdachtes drahtloses Mikrofonsystem, das speziell für dynamische Mikrofone entwickelt wurde, aber auch für die Übertragung zu aktiven Lautsprechern genutzt werden kann. Es kombiniert eine solide Verarbeitung mit praxisnaher Technik und richtet sich an alle, die sowohl eine sehr einfache Handhabung als auch eine zuverlässige Audioübertragung benötigen. Im nächsten Schritt schauen wir uns zuerst das äußere Design und die Ausstattung genauer an, bevor es dann um die technischen Details und die Leistung geht.

Das System besteht aus einem Aufstecksender für XLR-Ausgänge und einem Empfänger, der direkt in einen XLR-Eingang gesteckt werden kann
Äußeres
Das Gehäuse des XVive U35 besteht aus robustem und dennoch leichtem Kunststoff, was dem System mit Sicherheit eine gute Haltbarkeit verleiht. Der Sender ist etwa 31 × 29 × 98 mm groß und wiegt gerade einmal knapp 93 g. Der Empfänger ist mit ähnlichen Maßen von circa 31 × 29 × 81 mm ebenfalls sehr kompakt und bringt knapp 92 g auf die Waage. Diese Abmessungen machen das System nicht nur sehr handlich, sondern auch optisch recht unauffällig, was vor allem bei Live-Auftritten von großem Vorteil ist.
Sowohl Sender als auch Empfänger kommen mit wenig Knöpfen und Schaltern aus: Beide Geräte besitzen einen kleinen Schalter zum Ein- und Ausschalten und einen etwas größeren Knopf in der Mitte, über den die Frequenz eingestellt werden kann. Der Sender verfügt zusätzlich über einen kleinen Schalter, mit dem eingestellt werden kann, ob ein Mikrofon- oder Line-Signal für Lautsprecher übertragen werden soll.
Für die Stromversorgung beider Bestandteile des Systems sorgt ein integrierter Lithium-Akku, der sich über ein USB-C-Kabel in ungefähr 2,5 Stunden komplett aufladen lässt. Auch beim Ladekabel wurde mitgedacht: Es handelt sich um ein Y-Kabel mit einem USB-A-Anschluss auf der einen Seite und zwei USB-C-Anschlüssen auf der anderen. Mit einer vollen Ladung sind laut Hersteller bis zu fünf Stunden Nutzung möglich.
Technisches
Das XVive U35 überträgt Audio digital mit einer Auflösung von 24 Bit und einer Abtastrate von 48 kHz. Das sorgt für eine sehr klare und detailreiche Klangqualität. Für die Funkverbindung nutzt das System das lizenzfreie 5,8 GHz Band. Unter optimalen Bedingungen liegt die Reichweite bei bis zu 30 m, was für die meisten Einsätze auf kleinen bis mittelgroßen Bühnen oder Veranstaltungen mehr als ausreichend sein sollte. Die Latenz ist mit weniger als 5 ms angegeben und damit recht niedrig, sodass keine spürbare Verzögerung zwischen Mikrofon und Lautsprecher zu hören sein sollte. Insgesamt können sechs voreingestellte Kanäle genutzt werden, die fast selbsterklärend über den oben erwähnten Knopf an Sender und Empfänger ausgewählt werden können.
Das XVive U35 in der Praxis
Nachdem wir das XVive U35 von außen und innen betrachtet haben, geht es jetzt darum, wie es sich im echten Einsatz schlägt. Gerade bei drahtlosen Mikrofonsystemen ist die praktische Erfahrung besonders wichtig, um festzustellen, wie gut und sinnvoll ein System wirklich ist.
Installation und Einrichtung
Die Einrichtung des XVive U35 ist sehr unkompliziert. Sender und Empfänger sind direkt nach dem Einschalten miteinander verbunden – hier funktioniert alles nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Man steckt den Sender einfach an das dynamische Mikrofon und den Empfänger an das Mischpult beziehungsweise an die Stagebox und schon ist man startklar. Praktisch ist hier vor allem die grüne LED-Leuchte am Empfänger, die die erfolgreiche Verbindung beider Geräte anzeigt. Die sechs verschiedenen Kanäle lassen sich schnell wechseln, was in meinem Fall aber gar nicht nötig war.
Auch das Aufladen funktioniert sehr unkompliziert. Dank der USB-C-Anschlüsse muss man nicht erst schauen, wie herum das Kabel eingesteckt werden soll. Insgesamt lässt sich jetzt schon sagen, dass auch Nutzer ohne viel Technik-Erfahrung das System problemlos in Betrieb nehmen können.
Szenario 1: XVive U35 am Gesangsmikrofon
Im ersten Szenario habe ich das XVive U35 mit dem dynamischen Mikrofon Shure SM58 getestet, das als absoluter Klassiker unter den Mikrofonen auf vielen Bühnen zu sehen ist. Die Verbindung zwischen Sender und Empfänger blieb während der gesamten Zeit stabil und zuverlässig, ohne dass es trotz vieler anderer drahtloser Geräte im Raum – wie beispielsweise weiterer Funkmikros, zwei WLAN-Router und diverser Handys – zu Aussetzern oder Störungen kam. Besonders beeindruckt hat mich, wie natürlich und klar die Stimme übertragen wurde. Es gab keine verfälschten oder künstlich klingenden Frequenzen, sondern eine insgesamt sehr authentische Wiedergabe, in der auch kleinste Details der Stimme gut zu hören waren.
Ein weiterer Vorteil war die große Bewegungsfreiheit, die das kabellose System bietet. Man kann sich ohne Einschränkungen auf der Bühne bewegen und muss sich keine Sorgen um störende Kabel machen. Auch die minimale Latenz von unter 5 ms war nicht zu hören, und die angegebene maximale Reichweite von etwa 30 m führte zu keinen Problemen. Insgesamt zeigte sich das XVive U35 in diesem Szenario als ein sehr zuverlässiges und praktisches System.


Szenario 2: XVive U35 am aktiven Lautsprecher
Im zweiten Szenario kam das XVive U35 im Line-Modus zum Einsatz. Dabei wurde ein Mischpult drahtlos mit einem aktiven Lautsprecher verbunden. Auch hier verlief die Einrichtung sehr schnell und unkompliziert. Die Funkverbindung blieb während des gesamten Tests erneut stabil, und es gab keine Störungen oder Aussetzer. Die Audioqualität war auch in diesem Fall überzeugend klar und sehr unverfälscht.
Besonders praktisch bei der Anwendung an einem aktiven Lautsprecher ist, dass hierdurch Stolperfallen in Form von Kabeln reduziert werden können. Strom für den Lautsprecher bekommt man häufig problemloser an eine beliebige Stelle, aber beim Kabel für den Ton kann es schnell kritisch werden. Gerade bei größeren Veranstaltungen oder in Umgebungen, in denen es vor allem auf Flexibilität bei der Positionierung der Lautsprecher ankommt, ist das definitiv ein großer Vorteil. Wer direkt zwei aktive Lautsprecher ansteuern möchte, sollte sich das Bundle mit zwei Sendern und Empfängern anschauen.


Alternative drahtlose Mikrofonsysteme
Sennheiser XSW-D XLR Base Set
Das Sennheiser XSW-D XLR Base Set ist ein hochwertiges digitales Funkmikrofonsystem, das vor allem durch eine einfache Bedienung und ein kompaktes Design auffällt. Es arbeitet im 2,4 GHz Band und erreicht eine Reichweite von bis zu 75 m. Die Latenz liegt hier bei nur 4 ms. Im Vergleich zum XVive U35 bietet das Sennheiser-System also eine deutlich größere Reichweite und eine noch niedrigere Latenz, liegt dabei allerdings im 2,4 GHz Band, das häufig von WLAN- und Bluetooth-Geräten verwendet wird. Der Preis für das Set liegt aktuell mit 249,- Euro etwas höher als der des XVive U35.


the t.bone free2b
Das the t.bone free2b ist ebenfalls ein kompaktes und vor allem günstiges Funkmikrofonsystem. Es nutzt ebenfalls das eher störanfälligere 2,4 GHz Band und verspricht eine Reichweite von bis zu 30 m. Die Latenz beträgt unter 4 ms. Das t.bone free2b ist zudem knapp 120,- Euro günstiger als das XVive U35.


Fun Generation Wireless Plug & Play
Das Fun Generation Wireless Plug & Play fällt vor allem wegen seines kompakten Designs auf. Es arbeitet im Frequenzbereich von 5,7 GHz und hat eine Reichweite von etwa 35 m. Die Latenz liegt bei circa 5,6 ms, und die Akkus halten etwa vier Stunden lang. Im Vergleich zum XVive U35 ist das System von Fun Generation mit 85,- Euro deutlich günstiger, kann allerdings nicht für die Übertragung von Line-Signalen genutzt werden.


Hört sich alles ganz gut an. Wenn die Hersteller es jetzt noch schaffen würden, den Empfänger auch mit Phantomspeisung zu betreiben, wäre es wirklich gut!
@Uwe.S gibt’s da welche dir das können?
kenne mich da kaum aus.
@Numitron Ja, aber (noch) nicht mit den hier verwendeten 5.8 GHz System.
Ist das XVive U3C Microphone Wireless System https://www.thomann.de/de/xvive_u3c_microphone_wireless_system.htm
C für Kondensator Mikros
@TomH nice.
ja, sehr praktisch!
@TomH Wobei ja beim U3C der Sender Phantomspeisung ausgeben kann, der Empfänger aber nicht damit gespeist werden kann. Wenn ich Uwe richtig verstehe, geht es ihm darum, dass der Empfänger am Pult mit Phantomspeisung versorgt werden soll, damit man ihn nicht separat per USB laden muss. Das fände ich nämlich auch sehr praktisch.
@Gereon Gwosdek Das habe ich mir auch gedacht. Es sollte beides möglich sein, da gerade viele kleine analoge Pulte, aber auch Digitalpulte wie das Behringer Flow 8 nicht auf jedem XLR-Kanal Phantomspeisung anbieten.
@Gereon Gwosdek Ich bin nicht sicher ob das geht und ob es jemand umgesetzt hat.
Die IEC-Norm legt fest, dass der verfügbare Nennstrom von P48 7 mA beträgt bei einem Maximum von 10 mA.
Kennt ihr Produkte?
Das Gute bei XVive ist, das sie auch XVive Battery Kit’s anbieten, sollte dann mal der Akku schlapp machen.
https://www.bonedo.de/artikel/xvive-u2-u3-u3c-u4-battery-replacement-kits/
Ich denke das wird hier auch kommem.
Mancher Hersteller sollte sich hier eine Scheibe abschneiden, von dem Gedanken der Nachhaltigkeit. 😉
@TomH stimmt dank Apple fast überall Standard heute, das man den Akku nicht mehr selber tauschen kann. zumindest nicht wie damals beim Nokia Handy 😄
hatte das 7110. ausschalten, Akku Runter.
Akku rauf und wieder ein voller Akku..