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Test: Yamaha BBT 500 H, Bassverstärker

(ID: 4150)

Ein vollparametrischer Equalizer kann hier bedient werden, außerdem werden hier die Centerfrequenzen der Fünfband-Klangregelung justiert. Den vollparametrischen EQ würde ich persönlich nicht unbedingt zur Klangformung heranziehen, er klingt doch etwas steril, wenn man Frequenzen anhebt. Für das Absenken von problematischen Dröhnfrequenzen in schwieriger akustischer Umgebung ist er jedoch sehr gut geeignet.
Hält man den Function-Taster etwas länger gedrückt, gelangt man auf die nächste Bedienebene mit fein parametrisiertem Zugriff auf den Compressor, sowie Regelmöglichkeiten für den Effekt-Return und das Noise-Gate. Wem diese vielfältigen Eingriffsmöglichkeiten zu kompliziert sind, der bleibt einfach im Manual- Modus. Das finde ich schon ziemlich genial!

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Nebenbei erwähnt, gibt es auch noch über den Utility- Taster Zugriff auf den gleichnamigen Modus. MIDI- Funktionen und die Integrierte Frequenzweiche für das beliebte Biamping gilt es hier zu bearbeiten. Leider werden hier im Unterschied zu den beiden Function- Modi die Funktionen der Regler nicht auf der Frontplatte angezeigt. Abgesehen von dem tollen Konzept hat die Bedienung durchaus einige Schwächen. Bedingt durch die kompakten Maße sitzen die Regler doch recht eng beieinander und erfordern eine Bedienung mit spitzen Fingern. Auch ist die Beschriftung der Regler nicht sonderlich gut erkennbar, geschweige denn unter stressigen Livebedingungen mit schummerigem Bühnenlicht. Der Mann am Mischpult hätte jetzt doch gerne mal gehört, wie es ohne Lautsprechersimulation auf dem DI-Out klingt – Oh je, jetzt heißt es auf der Rückseite des Gehäuses den Mini- Schiebeschalter zu lokalisieren und gaaanz vorsichtig zu betätigen. Nicht jedermanns Sache, aber angesichts der Fülle von Funktionen, die hier auf engstem Raum untergebracht werden müssen, ist der ein oder andere Kompromiss wohl unvermeidbar.

Sound

Klanglich zeigt der Yamaha BBT 500 H einen deutlich rockigen Charakter auf. Durch alle elf Verstärkersimulationen hindurch behält er seinen Tiefmittigen, perfekt in einen Bandkontext passend Grundsound bei.
Festgelegt ist man jedoch keineswegs darauf: mit den umfangreichen Eingriffsmöglichkeiten ist es kein Problem z.B. einen cleanen Slapsound einzustellen. Die Klangregelung ist sehr praxisnah ausgelegt und klanglich recht gut, ebenso der Kompressor.

Im Vergleich zu hochwertigen analogen Bassvorstufen muss man allerdings schon ein paar Abstriche machen, die letzten Feinheiten, sowohl vom Frequenzgang als auch von der Dynamik, werden hier nicht vergleichbar gut abgebildet. Allerdings muss man dann auch schon allein für so eine Vorstufe mehr Geld ausgeben als hier für das komplette Topteil. Das Nebengeräuschverhalten variiert zwischen den verschiedenen Verstärkersimulationen, ist aber, vor allem im Zusammenspiel von Noise-Gate und Lautsprechersimulation, als durchaus professionell einzustufen. Die Lautsprechersimulation klingt gut, und über den Line-Out aufgenommen passt der Sound direkt ins Arrangement, so soll es sein!

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Die Klangpalette lässt keine Wünsche offen, es werden sämtliche Stilistiken mit allen nur erdenklichen Klangvariationen bedient, schön auch die verzerrten Sounds. Beim Umschalten zwischen den verschiedenen Patches entsteht leider eine deutliche Pause. Umschalten während eines Songs funktioniert also eigentlich nur dann, wenn ein Break o.ä. dies musikalisch ermöglicht. Obwohl mich bis jetzt noch kein Bassverstärker-Modelling wirklich überzeugt hat, muss ich jetzt doch mal ein Kompliment verteilen: der BBT500H klingt geschmackvoll und professionell, und auch die Dynamik wird ansprechend wiedergegeben, was aus meiner Sicht immer das größte Problem bei modellierten Verstärkern darstellt. Hier setzt Yamaha  wirklich neue Maßstäbe!

Schließt man die passende, mit 1 x 10“ – Zoll Lautsprecher bestückte Box an, stehen zunächst an 4 Ohm 250 Watt Leistung zur Verfügung. Obwohl diese Kombination winzig und extrem transportabel ist, tönt einem hier ein wirklich voller Basssound entgegen, selbst die tiefe H-Saite eines Fünfsaiters wird angemessen übertragen. Mithilfe der Lautsprechersimulation kann man gar den Eindruck erzeugen, es handele sich um eine weitaus größere Anlage und mancher Mitmusiker wird sicher bei der Probe suchend nach dem Bass-„Turm“ Ausschau halten. Für die Probe und den kleinen Gig ist diese Kombination mehr als ausreichend. Bei Anschluss einer weiteren 4-Ohm-Box erhöht sich die Leistung auf 500 Watt, das ist auf jeden Fall dann auch schon mal für größere Bühnen genug.

Außer der oben erwähnten 1 x10″ Box sind von Yamaha noch Modelle mit zwei bzw. vier Lautsprechern erhältlich, alle mit einer Impedanz von 4 Ohm und 250 Watt Leistung. So sind alle Boxen frei kombinierbar und jeder kann ein für sich passendes Set zusammenstellen. Die zum Test vorliegende Kombination aus 1 x 10“ und 2 x 10“ macht schon mal ordentlichen Alarm und klingt dazu noch gut und ausgewogen. Mit diesem Setup kann man sich  getrost auch auf professionellen kleineren bis mittleren Bühnen blicken lassen. Ich schätze, mit der größtmöglichen Variante, bestehend aus zwei 4 x 10er Boxen, ist man auch auf großen Bühnen mit guten Chancen gegen die übliche, meist aus Marshall-Türmen oder ähnlichem bestehende, Gitarren-Beschallung ausgestattet.

Eine positive Überraschung gibt es noch! In der Bedienungsanleitung weist Yamaha auf die Eignung für Kontrabass hin – die Oma angeschlossen, und tatsächlich tönt einem ein ausgewogener, runder Sound entgegen, fernab von dem üblichen Mittengenäsel. Scheinbar passen die von mir beschriebenen Klangeigenschaften (siehe oben) dann wiederum optimal zu Piezokeramischen Tonabnehmern, wie sie meist bei Kontrabässen Verwendung finden. Kein Wunder, dass die deutsche Bassikone Claus Fischer ebendiesen Verstärker für seine letzte Tour verwendet hat, und sich in einem Interview sehr lobend darüber auslässt.

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Fazit

Was Yamaha mit seinem neuen Basstopteil BBT500H anbietet ist wirklich beeindruckend! Unzählige Sounds in hoher Qualität, davon fünf auf Knopfdruck frei programmier- und abrufbar, hohe Leistung, geringes Gewicht, dazu noch zu einem äußerst fairen Preis, das soll erst mal jemand nachmachen! Das hat bis jetzt noch keiner geschafft, deshalb steht Yamaha mit dem Yamaha BBT500H auch noch alleine auf weiter Flur. Kleinere Unannehmlichkeiten bei der Bedienung (siehe Text) und etwas lange Pausen beim Umschalten der Patchprogramme nimmt man da in Kauf, vor allem wenn nach dem Gig mal ausnahmsweise nicht der Rücken zwickt. Die Ausstattung ist nahezu komplett und dass das Ganze beim Kontrabass ähnlich gut funktioniert, ist mehr als ein Zuckerl obendrauf.

Ich persönlich wünschte mir für die Zukunft eine „plus“- Version mit USB-Anschluss, Editier-Software für den Computer und vielleicht noch Hall- und Modulationseffekten. Egal ob Anfänger oder Profi, E- oder Kontrabassist, wer auf der Suche nach einer Bassanlage ist, sollte den Yamaha BBT 500 H unbedingt mal in Ruhe antesten!

Plus

  • Klangvielfalt
  • Klangverhalten, gerade auch bei Kontrabass
  • Bedienkonzept
  • Maße/Gewicht
  • Programmierbar
  • Ausstattung/Features
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • Bedienung (siehe Text)
  • relativ lange Umschaltpausen
  • Sound-Archivierung nur per Midi-Dump
  • kein Digitalausgang

Preis

  • UVP: 660,- Euro
  • Straßenpreis: 569,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo,
    die ersten Wochen nachdem ich meine „kleine Kampfmaschine“ gekauft habe, war ich schon leicht überfprdert was die Bedienung anging. Das gab sich mit der Zeit jedoch.
    Ich holte mir Rat bei einem Bekannten Bassisten und bat diesen mir ein paar seiner Einstellungen zu geben. Gesagt, getan. Schnell zum Verstärker, die Einstellungen übernommen und (TADAA!) genialer Sound!
    Alles in allem ein echt geniales Teil, vorallem die Klangregelung.

    Ich kann ihn nur weiterempfehlen!
    MfG Florian May

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Besitze den Amp nun seit einigen Monaten und kann ihn einfach nur empfehlen. Sehr vielseitig, reichlich Power und durchdachte Bedienung ! Super Sound !

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    hab den amp nun schon eine weile (ca 1 1/2 jahre) und bin bisher recht zufrieden. hab in in kombi mit einer 4 x 10"box und muss sagen, bisher war immer genügend leistung vorhanden. vom klang her bin ich auch sehr zufrieden, obwohl es mir erst nach ziemlich langer zeit gelungen ist, einen relativ cleanen slap-sound zu finden. ich kann diesen amp wirklich nur weiter empfehlen!

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich hab mir vor Kurzem auf einer Skandinavien-Tour genau so einen Amp gekauft.
    ich würd's wieder tun.

    Tom.

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