Test: Yamaha LS9-32

Dass die Technik der digitalen Tonpulte in den letzten Jahren immer weitere und bewundernswerte Fortschritte gemacht hat, dürfte wohl jedem Szeneinterssierten aufgefallen sein. Doch obwohl jedes dieser Pulte auf den ersten Blick eine eindrucksvolle Komplexität darbietet, ist Digitalpult nicht gleich Digitalpult und schützt auch nicht vielversprechende Firmen wie Innova Son davor, mit der Zeit in der Senke zu verschwinden.

Auf der Gewinnerseite findet sich fast unangefochten Yamaha wieder. Die Köpfe, die sich hinter den drei sich kreuzenden Stimmgabeln verbergen, haben nicht zuletzt mit dem 01V für den schmaleren Geldbeutel Maßstäbe und Meilensteine gesetzt. Doch was ist mit der Nische zwischen 01v96, LS9-16 und PM5D? Antwort gibt Yamaha mit dem LS9-32, welches ich in folgendem Test auf sein Platzanrecht zwischen großen und kleinen Pultgeschwistern prüfen werde.

Verarbeitung

Der erste Blick auf das LS9-32 macht auf mich einen äußert soliden Eindruck, das Design ist auf den Punkt. Die Fader lassen sich sauber ziehen, ohne zu weich zu sein, ebenso die Potis beim Drehen. Wie von Yamaha gewohnt. An sich wenig „Überstände“ an Reglern und Potis, allein deshalb wenig Bruchpotential. Bei 19.4 Kg lässt es sich schon mal alleine einfach in Position befördern, in ein Case eingebettet war es jedoch ein wenig umständlich in die Luft zu bekommen, doch das soll an dieser Stelle kein Kritikpunkt sein.

Anschlüsse

Rear panel:
32 XLR MIC/Line Inputs (Eine Buchse für beide)
16 XLR Omniouts,
MIDI In/Out
Koaxialer S/PDif für 2trck in/out
MIDIClock (BNC)
RJ 45 für Ethernet
3 Pol XLR Anschluss für Desklamp

Front panel:
USB
1x Kopfhörer Out

Es sind zwei 2 MY Slots für den Einbau von Mini-YGDAI Karten integriert, mit denen man z.B. mit der MY16AT das Pult pro Slot um 16 ADAT in/out erweitern kann. Baut man also 2 x MY16AT ein, hat man das Pult um 32 In- und Outputs erweitert. Man kann natürlich auch AES-EBU (MY16AE) Interfaces verwenden oder das Pult pro Slot mit der MY4-DA um 4 „analoge“ XLR (je nach Karte In oder Out) ausstatten. Mit der MY16CII lassen sich übrigens auch 2 Pulte kaskadieren.

Das Pult hat ein integriertes Netzteil, welches von 100-240V und 50-60Hz arbeitet, die yamahanischen Konstrukteure gedachten somit dem Toureinsatz. Inzwischen bei Yamahas Digitalpulten schon Standard, aber dennoch Anlass genug für einen kleinen Schulterklopfer auf das Rear Panel.