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Test: Yamaha MG10XUF und MG12XUK, Kompaktmixer

(ID: 241531)

Jetzt wird’s digital

Das Yamaha MG10XUF und MG12XUK verfügen über ein integriertes USB-Interface. Es handelt sich hierbei um ein einfaches 2/2-Interface, also mit zwei Eingängen und zwei Ausgängen. Zwar liegen deshalb nicht alle Eingangskanäle separat am USB-Port des Rechners an, doch für das Homerecording oder Podcasts/YouTube Videos reicht das locker aus.

Das Routing erschließt sich Einsteigern ins Recording nicht sofort und das Lesen der sehr guten Bedienungsanleitung empfiehlt sich. Der Kanal 9/10 (MG10XUF) respektive 11/12 (MG12XUK) führt wahlweise das an seinen Klinkenbuchsen anliegende Line-Signal (Schalterstellung LINE) oder den Rückweg des Computers (Schalterstellung USB). Im selben Kanalzug gibt es neben dem Kanalfader bzw. dem Lautstärkeregler einen roten Schalter, der mit „To Mon“ und „To ST“ beschriftet ist. Ist dieser Schalter gedrückt, leitet das Mischpult das an diesem Kanal anliegende Signal auf den Monitor-Bus und den Kopfhörerausgang. Ist der Schalter gelöst, landet das Signal auf dem Stereo-Bus. Hier liegt für Einsteiger eine böse Falle, denn der Computer zeichnet immer das Signal vom Stereo-Bus auf. Hört man also gleichzeitig das Signal ab, das man aufnimmt und schickt es wieder auf den Stereo-Bus, der wiederum aufgezeichnet wird, entsteht eine fiese Rückkopplung, die im Zweifelsfall auch Hochtöner oder Gehör zerschießt. Hinzu kommt noch eine weitere mögliche Fehlerquelle: Über dem Master-Fader/Master-Lautstärkeregler gibt es einen Drehregler, der die Lautstärke des Monitor/Kopfhörer-Weges bestimmt. Neben diesem Regler befindet sich ein unscheinbarer mit „Stereo Mute“ beschrifteter grauer Schalter. Ist dieser gedrückt, landen keine Signale des Stereo-Busses mehr auf dem Monitor/Kopfhörer-Weg. Leider fehlt hier eine Status-LED, um zu signalisieren, was gerade passiert.

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Glücklicherweise erklärt die Bedienungsanleitung genau, in welchem Fall welcher Schalter gedrückt oder nicht gedrückt werden sollte, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Mit etwas Einarbeitung gelingt das dann auch. Dennoch werden sich Einsteiger zu Beginn schnell die Haare raufen, weil sie nicht das hören, was sie gerne hören möchten, nur weil ein Schalter falsch steht. Doch haben wir nicht alle mal so angefangen? Ab geht es in die Praxis, das Yamaha MG10XUF darf mit zu einer Trauung.

Yamaha MG10XUF

Yamaha MG10XUF im Live-Einsatz bei einer Trauung

Wie klingt es nun?

Die neuen Vorverstärker klingen sauber, nichts rauscht, alles ist prima. Das Mischpult tut, was es soll und ist eine Bereicherung für kleine Homerecording Studios und Video Blogger. Insbesondere das kleinere Yamaha MG10XUF punktet durch die Fader und die schönen großen beleuchteten ON-Schalter.

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Die One Knob-Kompressoren verrichten ihren Dienst und ermöglichen es, schnell mal eben die Dynamik eines Mikrofonsignals etwas einzuengen oder die angeschlossene Akustikgitarre etwas zu zähmen. Die Effekte sind brauchbar. Natürlich können sie mit spezialisierten Effektgeräten oder Plugins, die bereits mehr kosten als beide Mischpulte zusammen, nicht mithalten. Doch das müssen sie ja auch gar nicht. Mal eben etwas Hall auf die Stimme oder die Gitarre? Ein Dreh am Regler und wir stehen in der Kirche, der großen Halle oder im Badezimmer. Bei längeren Hallfahnen sind leise Flatterechos zu vernehmen. Auf Modulationseffekte hätte ich gut verzichten können, weil diese selten auf allen Signalen landen und es keine Multieffekte gibt, um gleichzeitig die Stimme zu verhallen und der Gitarre etwas Chorus zu gönnen. Doch sei’s drum, sie sind da und damit hat es sich. Immerhin kann man so den einen oder anderen Effekt gleich mit aufnehmen, der sonst erst später per Plugin hinzugefügt werden müsste. Das hat doch was.

Yamaha MG10XUF

Yamaha MG10XUF: Platz ist in der kleinsten Hütte

Bei der Trauung stellte sich das kleine Format des Yamaha MG10XUF, das trotz der zusätzlich Fader immer noch sehr kompakt ist, als vorteilhaft heraus. Es wurde einfach neben dem Subwoofer positioniert und fiel nicht weiter unangenehm auf. Schließlich muss hier auch die Optik stimmen.

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Fazit

Die beiden neuen Mischpulte Yamaha MG10XUF und MG12XUK sind willkommene Neuzugänge in der MG-Serie. Wer schon immer gerne ein MG10XU mit Fadern oder ein MG12XU mit Drehreglern gehabt hätte, wird nun fündig. Schade ist, dass dafür auf den alternativen 1-2 Bus verzichtet werden muss und der einzige Aux-Weg, den die beiden Urväter haben, dem Rotstift zum Opfer gefallen ist. Dies ist vielleicht im Zeitalter, in dem die Musiker/der Entertainer wieder vor den Boxen (der Säule) stehen und keinen eigenen Monitor mehr nutzen, nicht so wichtig. Im Homerecording Studio braucht den auch keiner und die Vorgänger bleiben offensichtlich im Programm. So hat jeder selbst die Qual der Wahl.

Plus

  • Verarbeitungsqualität
  • sehr gute Bedienungsanleitung
  • Klang
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • Flatterechos bei langen Hallfahnen

Preis

  • Ladenpreis: 255,- Euro (Yamaha MG10XUF)
  • Ladenpreis: 298,- Euro (Yamaha MG12XUK)
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Forum
  1. Profilbild
    costello RED

    Ich habe noch ein MG 124 cx als Keyboardmischer, das früher im Probenraum auch für die Gesangsanlage gute Dienste geleistet hat. Ich kann nur bestätigen, dass die Yamaha-Pulte sauber verarbeitet sind und gut klingen. Gerade auch der 1-Knopf-Kompressor ist ein willkommenes Feature, das viele Konkurrenzpulte in dieser Preisklasse nicht bieten.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Mich stört an einem Pult, wenn die Ein- und Ausgänge an der Oberseite sind. Auch Audiokabel unterliegen den Gesetzen der Schwerkraft und so ist ein Kabelbruch in Steckernähe deutlich wahrscheinlicher als bei rückseitigen Anschlüssen.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      Ja, das ist in der Tat ein Problem. Problematisch sind rückseitige Anschlüsse aber, wenn man das Mischpult in ein Rack einbauen möchte. Mackie ist damals mit dem Rotopod den einzigen vernünftigen Weg bei seiner 1604-Serie gegangen. Da war man flexibel. Andere würden vielleicht wieder argumentieren, dass man so die Anschlüsse wenigstens sehen kann, wenn man etwas ein- und ausstecken möchte. Man kann es ohnehin nur falsch machen :-)

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        TobyB RED

        @Markus Galla Hallo Markus,

        wie wäre es mit einer gut beschrifteten Patchbay ;-) Jetzt könnte man argumentieren, das sei übertrieben. Nur ich find halb und normalisierte Patchbay schon praktisch. Musst nicht immer ans Pult zum umstecken, kannst schnell den Signalfluss ändern usw. Und dann gibts es ja noch abgewinkelte Stecker. Muss nicht immer Sommerkabel sein, aber gerne robuster.

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          AMAZONA Archiv

          @TobyB TobyB: „wie wäre es mit einer gut beschrifteten Patchbay“
          So ist es.

          „Jetzt könnte man argumentieren, das sei übertrieben.“
          Ich habe ein Rack mit zwei 48er Neutrik-Patchbays. Eine, an der alle meine Instrumente hängen und bei bedarf von der zweiten Patchbay abgegriffen werden. Die zweite leitet die Signale an ein 16er Audio-Interface und ein 24er Pult weiter. Ist das übertrieben? Vielleicht, aber mir vereinfacht es die Arbeit ungemein.

          • Profilbild
            TobyB RED

            Hallo Ted,

            ich betrachte das ja aus einem praktischen Gesichtspunkt. Ich habe auch 2 Neutrik Patchbays. Zum einem musst nicht immer am Mischer und Racksummierer rummachen und du bist wahnsinnig flexibel mit so einer Patchbay. Deswegen finde ich das auch nicht übertrieben. Und für mich macht es das produzieren auch ungemein einfacher..

        • Profilbild
          Markus Galla RED

          @TobyB Ja, natürlich. Eine Patchbay ist eine prima Lösung. Es stellt sich aber auch die Frage, ob die Zielgruppe das alles braucht. Da sind wahrscheinlich die oben angelegten Anschlüsse genau richtig und auch im Studio wird dann eher nur das kleine Yamaha-Pult stehen und nicht noch eine Tonne an Outboard, Synthies usw. Da bleibt dann wahrscheinlich auch alles ohnehin fest verkabelt. Und bei einem so kleinen Live-Pult ist oben drauf auch praktisch, weil das Verkabeln erheblich schneller geht.

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            AMAZONA Archiv

            @Markus Galla Markus Galla: „Es stellt sich aber auch die Frage, ob die Zielgruppe das alles braucht.“
            Da hast Du natürlich recht. Wer ein Kompaktpult braucht, wird es in der Regel nicht an eine Patchbay hängen. Ich habe als Probe- und Bühnen-Mixer einen 12-Kanäler und käme nicht im Traum auf die Idee, eine Patchbay vorzuschalten.

            Dass die Verkabelung schneller geht, wenn die Anschlüsse oben sind, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Gerade bei kleinen Pulten ist es ja ziemlich egal, ob man die Stecker in das liegende Pult steckt oder das Pult zum Verkabeln kurz anhebt, um gut an die hinteren Anschlüsse zu kommen. Der genannte Zeitvorteil besteht m. E. nur bei großen Pulten, um die man bei rückseitigen Anschlüssen herumgehen muss.

            Was ich noch zum Rackeinbau eines Pultes sagen wollte: Wenn die Anschlüsse vorne, vertikal über den Potis und Fadern sind, werden die Kabel bei der Bedienung zwangsläufig im Weg sein.

            Einigen wir uns darauf, dass alle Varianten ihre Vor- und Nachteile haben. Ich ziehe die eine aus den genannten Gründen vor.

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        AMAZONA Archiv

        @Markus Galla Markus Galla: „wenn man das Mischpult in ein Rack einbauen möchte“
        Da bin ich konservativ. Ein Pult ist ein Pult und ein Rack-Gerät ist ein Rack-Gerät. Und gerade im Rack möchte ich die Anschlüsse nicht auf der Front.

        „argumentieren, dass man so die Anschlüsse wenigstens sehen kann“
        Diese Argumentation käme bestimmt von einigen – einigen, die beim Mischen auf die Anschlüsse schauen, statt auf die Fader. Gibt es sicherlich alles.

    • Profilbild
      Numitron AHU

      Ist sicher auch eine preisfrage. Wenn alles auf einer seite ist, ist die Produktion billiger. Siehe volcas und behringer model d und neutron.

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      AMAZONA Archiv

      Ist denn die Wahrscheinlichkeit bei dir schon mal zur Tatsache geworden? Soweit ich mich zurück erinnern kann, hatte ich bis jetzt nur Pulte mit obenliegender Nocken.. ähh Buchsen. :-)
      Ich hatte bis jetzt noch keinen Kabelbruch am Steckerende, höchstens im Stecker. Bei Kabeldicken von min. 5mm mit Isolierung seh ich kein Problem. Zumal durch den 180° Bogen nach unten die Zugentlastung eher entlastet wird, als bei einem Kabel das direkt mit 90° nach unten hängt.
      Den letzten Defekt hatte ich in Form einer abgebrochenen Lötöse im Stecker. So’n Schrott. :-/
      Weil symmetrisch, dachte ich die Endstufe wäre kaputt.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        wolftarkin: Auch wenn Du mich nicht direkt ansprichst, da Du weder meinen Namen nennst, noch auf „Antworten“ bei meinem kommentar geklickt hast, bilde ich mir ein, dass folgende Frage an mich gerichtet ist.

        „ist denn die Wahrscheinlichkeit bei dir schon mal zur Tatsache geworden? “
        Darauf ein klares Ja. Ich hatte bereits mehrmals Kabelbrüche, trotz hochwertiger Kabel mit extra langer Zugentlastung. Und dass die Zugentlastung bei 180° weniger beansprucht wird als bei 90° ist ein Irrtum, es ist umgekehrt.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      Also für meinen Sub-Mix auf der Bühne NUR Mixer mit obenliegenden Anschlüssen. Da sehe ich sofort wo was hingeht und Kabelbrüche hatte ich auch in den letzten 15 Jahren noch niemals deswegen. Also „Daumen hoch“ für die Yamahas von meiner Seite.

      Aber sicher wer’s nicht mag… :)

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