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Test: Yamaha MG12 XU, Universal-Mischpult

(ID: 99402)

Die USB-Schnittstelle

Viele Hersteller bauen ja mittlerweile eine kleine, digitale Audioverbindung über USB in ihre Pulte hinein. Das Besondere beim Yamaha MG12 XU ist nun aber die Tatsache, dass es sich hier um eine hochauflösende handelt: Maximal 192 kHz (!) Sample-Rate bei 24 Bit Wortbreite sind möglich, also bestens geeignet, wenn ihr mal wieder Fledermäuse als Kunden habt.

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In meinem Fall wollte ich wissen, wie sich die USB-Schnittstelle mit meinem eigenen Audioprogramm (Motu Digital Performer 8) verträgt und habe dazu ein Projekt mit insgesamt 26 Audiospuren (aufgenommen mit 96 kHz/24 Bit) verwendet. Ohne eine Treiberinstallation wurde der MG 12 XU an meinem iMac sofort als Audiointerface erkannt und alle vorhandenen Zuweisungen automatisch auf den digitalen Stereoausgang des Yamaha geroutet.

Da ich meine eigenen Mischungen logischerweise sehr gut kenne, muss ich dem Yamaha MG12 XU eine sehr hohe Audioqualität der Wandler bescheinigen. Sie rauschen zwar ein wenig mehr als die Wandler meines Motu 828x, man sollte aber den Preis des Yamaha im Kopf behalten und somit auch die Kirche im Dorf. Ich würde die Wandlerqualität der gehobenen Mittelklasse zuordnen, mit der sich ohne Frage eine professionelle Audioqualität realisieren lässt.

Das MG12 XU ist also im „Zweitjob“ auch ein sehr empfehlenswertes Recordingpult, solange man mit der 2 In/2 Out-Ausführung der eingebauten Soundkarte leben kann. Ein aufwendiges Projekt lässt sich eben nur Spur für Spur realisieren, was bei einer Rockband einen elendigen Zeitaufwand benötigt und schlussendlich meist auch den Groove ruiniert. „Einzelheinze“ oder Duos bis Trios haben es hier schon etwas leichter mit der Umsetzung. Man sollte also die Sache schon mit realistischen Augen betrachten, was mit dem MG 12 XU machbar ist und was nicht.

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Was besonders aufgefallen ist

Die Verarbeitung kann man nur als exzellent bezeichnen und wird jeden begeistern, der auf eine solide Verarbeitung auch bei Details Wert legt. Die Mittenrasterung der Potis ist deutlich spürbar, die Fader haben einen angenehmen Widerstand und wirken hochwertig, alle Schalter sind solide ausgeführt und rasten satt. Das Stahlblechgehäuse ist sauber aufgebaut und macht den Mixer sehr standfest.

Wer noch die Vorgängerserie mit ihrem labberigen Kunststoffgehäuse kennt, wird hier eine deutliche Verbesserung der Anfassqualität feststellen können. Die nicht sehr hochwertige Anmutung der Vorgängerserie wurde oft bekrittelt und anscheinend hat Yamaha das ernst genommen. Die jetzige Ausführung kann man nur als durch und durch professionell bezeichnen.

Ein schöner Rücken kann auch entzücken...

Ein schöner Rücken kann auch entzücken

Yamaha dreht bei seinen Pulten die Mute-Funktion quasi um: Die meisten Hersteller verwenden im Einzelkanal eine Mute-Taste, die den Kanal bei Betätigung stummschaltet. Hier ist es genau umgekehrt: Der Kanal ist so lange geschlossen, bis er mit dem großen und beleuchteten „On“-Schalter geöffnet wird. Für mich als langjährigen Anwender der „Mute“-Schalter hat das eine gewisse Eingewöhnungszeit bedeutet, da ich nichts gehört habe, solange nichts im Kanalzug leuchtet. Eigentlich finde ich es aber recht gut, wie es bei Yamaha gemacht ist, besonders für Live-Situationen.
Man weiß durch die großen, gelben Leuchtschalter eindeutig, welcher Kanal gerade „heiß“ ist. Mir hat es schlussendlich gut gefallen, auch die Tatsache, dass wirklich JEDER Kanalzug mit diesem Leuchtschalter ausgestattet ist, also auch Subgruppe, Effekt-Return und die Stereosumme.

Wenn es leuchtet, tönt es.....

Wenn es leuchtet, tönt es

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    jeffvienna

    Danke für den feinen Testbericht! Ich selber nutze den Vorgänger MG124cx und bin damit nach verpatzten Behringerkäufen (billig und dadurch doppelt gekauft) echt happy.

    Einzig der fehlende semiparametrische Mittenband im EQ ist mir ein Dorn im Auge. Dass Yamaha beim Nachfolger hier nicht nachgebessert hat, finde ich schade. In diesem Preissegment würde ich mir das schon erwarten, zumal der Mixer ansonsten eine runde Sache ist. Die Sache mit dem fixed Gain der Stereo Line-Ins ist mir zudem auch unbegreiflich.

    Übrigens eine feine Sache, dass es der Tester auch einmal auf’s Bild geschafft hat ;-)

  2. Profilbild
    WOK

    Aufgrund der fehlen parametrischen Mitten im EQ für den Live-Einsatz faktisch unbrauchbar. Schade.

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @WOK Griass Di WOK!

      Wenn Du Deine Mikrofone einigermaßen vernünftig ausrichtest, kommst Du – zumindest bei kleineren Besetzungen mit moderater Lautstärke – mit dem Mittenband (Centerfrequenz: 2,5 kHz) schon recht gut zurande. Kritisch wird es eher bei Sachen, wo viele Mikrofone gleichzeitig offen sind und eine hohe Lautstärke gefahren wird, also die klassische Rockband. Hier brauchst Du dann aber eh mehr Kanäle und das nächst größere Modell MG 16 XU bietet dann auch die semiparametrischen Mitten.

      Zudem schaukelt sich das Feedback oft auch über den übertrieben erhöhten Tieftonbereich in die Mikrofone. Low Cut-Filter rein und schon ist Entwarnung und diesen bietet ja auch das MG 12 XU.

      Grüße von „Onkel Sigi“

  3. Profilbild
    swellkoerper AHU

    Wie immer, sehr schön und differenziert geschriebener Test. Obwohl ich schon finde, das der Mixer „mit ohne“ Inserts, Direct-Outs und parametrischen Mitten eine sehr in sich geschlossene Investition darstellt – Erweiterung oder flexible Einbindung von weiterem Outboard ausgeschlossen. Deshalb erschliesst sich mir das Anwendungsgebiet, ob Studio oder Live, überhaupt nicht. Aber ich mag den Spruch mit den Fledermäusen!
    Viele Grüsse an den Onkel

  4. Profilbild
    HaikoNahm

    Gibt es eigentlich bald ein paar USB Mixer mit mehrkanaligem (z.B. 16×16) Interface am Horizont? USB 3.0 sollte dies doch möglich machen?

  5. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Griass Di Haiko,

    Du meinst wahrscheinlich ANALOGE Mixer mit USB-Mehrkanal, oder? Denn digital gibt es das ja schon seit einiger Zeit bei Yamaha als 01V96i.

    Soundcraft hat kürzlich eine neue Serie analoger Mixer mit Mehrkanal-USB vorgestellt, ich hoffe, dass ich im Laufe des Jahres einen zum Test ins Studio bekomme.

    Ich denke, dass bestimmt noch andere Hersteller folgen werden, denn die Kombination analoger Mixer mit eingebautem Mehrkanal-Interface ist schon eine feine Sache….

    ….. meint der Onkel Sigi

  6. Profilbild
    Atomicosix

    Ich hatte mir letztes Jahr einen Yamaha MG16XU Mixer für meine Keyboards usw. gekauft. Ein Bekannter von mir hat die Yamaha Mixer wärmstens empfohlen. Am Anfang war ich etwas Skeptisch, aber nach kurzer Zeit möchte ich ihn nicht mehr vermissen. Teilweise ist Yamaha noch total „Old Skool“ – siehe Frequenzbänder und Einschalttasten, aber auf der anderen Seite die Kompressoren in den Einzelkanälen, das SPX Effektgerät und USB-Interface. Laut Internet verbaut Yamaha eigene OP-IC’s. Ich werte das mal sehr positiv – der Sound ist wirklich gut, kein Rauschen, kein metallischer Klang, nicht zu weich, aber auch nicht zu hart. Die EQ’s machen ihren Job, die Subgruppen sind sehr praktisch, die Effekte sind auch im Studio brauchbar. Also ich bin zufrieden. Die „Oneknop“ Kompressoren sind gar nicht so schlecht im Vergleich mit Focusrite und DBX.

    Natürlich hätte ich gerne Symetrische Eingänge und Aussteuerungs LED’s in den Kanälen gehabt, aber es geht auch so. Das Einzigste was mir nicht gefällt sind die beiden abgespeckten Stereo-Kanäle, keine Austeuerung, keine automatische Monoumschaltung, hier gibt es einen Punkteabzug.

    Im Laufe der Zeit hatte ich Mixer von Yamaha, Tascam, Behringer, Mackie, Allen & Heath und Soundtracks. Bis jetzt war die Mackie meine erste Wahl, jetzt kommt wieder Yamaha dazu.

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