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Test: Yamaha MG166CX

(ID: 2113)

Bewertung, Ausstattung und Klang

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16 Kanäle, zwei Subgruppen, zwölf Micpreamps, drei Auxwege (einschließlich „Effect“-Bus), sechs einfache Kompressoren, acht Kanäle mit semiparametrischen Mitten und ein interner Multieffekt mit SPX-Algorithmen für rund 400 Euro – bei eben erwähnter hoher Verarbeitungsqualität – gar nicht schlecht, Herr Specht. Es fehlt lediglich ein eigener, unabhängiger Lautstärkeregler für den Kopfhörer-Ausgang – sein Pegel ist abhängig von der Monitorlautstärke  – aber ansonsten gibt es nichts zu meckern.

Die Preamps sind angesichts des Preises hochwertig – ihr Eigenklang warm und livegerecht druckvoll. Die internen Kompressoren holen Vocals ordentlich nach vorn und kompensieren erfolgreich Schwankungen beim Mikrofonabstand. Aufgrund der automatischen Regelzeiten sollte man sie nur bei trägen Signalen einsetzen, wo eine allgemeine Verdichtung gefragt ist, die sich wenig aufregend auf den Lautstärkeverlauf des Signals auswirken soll. Dementsprechend sind sie auch für Finger-Bass geeignet, jedoch weniger für perkussive Instrumente wie Slap-Bass, Drums oder Perkussion. Bei Letzteren muss der Zufall mitentscheiden, ob die Regelzeiten gerade passen oder nicht. Leider wird die Pegelabsenkung durch den Kompressor automatisch und viel zu stark wieder aufgeholt, sodass sich das komprimierte Signal aufgrund der Lautstärke-Blendwirkung nur schwer mit dem unkomprimierten vergleichen lässt.

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Die Kanal-Equalizer klingen sehr gut – und zwar auch bei Boosts. Eine Höhenanhebung addiert tatsächlich Brillanz, eine Bassanhebung Druck und auch die Mitten erzeugen die von ihnen erwartete Definition und Sprachverständlichkeit. Der Sound des EQs kann klanglich durchaus mit so mancher beliebter externer Hardware mithalten – ohne jetzt Namen nennen zu wollen. Ein Edel-Equalizer von Crane Song oder Manley für zigtausend Euro lässt sich freilich nicht durch einen 400-Euro-Pult-Kanalzug ersetzen.

Normalerweise kann man Einbau-Effekte in kleinen preiswerten Pulten direkt in die Tonne treten. Nicht aber bei Yamaha. Selbst der Hall klingt wirklich gut. Zur Verfügung stehen die Algorithmen Room, Hall, Plate, Stage und Ambience, die allesamt überzeugende Räumlichkeiten schaffen und den meisten nativen Software-Hall-PlugIns die Hacken zeigen. Noch überzeugender klingen Chorus, Flanger und Phaser. Modulationseffekte hat Yamaha einfach drauf.

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Fazit

Yamaha hat mit dem MG166CX gut klingendes, Vertrauen erweckendes Pult für rund 400 Euro auf dem Markt, mit dem es dank der guten internen Effekte und Dynamics durchaus möglich ist, sogar kleine Bands oder A-cappella-Ensembles im Alleingang zu mischen. Wird ein Schlagzeug abgenommen, hat das Pult immerhin acht Inserts zum Einschleifen zusätzlicher Gates am Start. Echte Minimalisten können den Musikern mit den beiden Prefader-Auxwegen sogar noch zwei voneinander unabhängige Monitormischungen auf die Ohren geben.

Daher eignet sich das MG166CX nicht nur für Festinstallationen in größere Kirchen, Vortragssälen mit mehreren Rednerpulten und Konferenzsälen, sondern sogar für kleine Musik- und Theater-Bühnen. Auch als üppig ausgestatteter Submixer macht die Mini-Konsole eine sehr gute Figur.

Wer mit dem Yamaha als preiswerten16-Kanal-Summierer im Studio liebäugelt, sollte sich vergegenwärtigen, dass sämtliche Equalizer und Dynamikstufen der voll ausgestatteten Kanalzüge von den Eingangssignalen durchlaufen werden, wodurch Signal-Verfärbungen entstehen können, die im Studio-Summierbetrieb unerwünscht sind. Weder die Equalizer noch die Kompressoren verfügen über Bypässe. Andererseits klingen vor allem die Höhenbänder der Equalizer so gut, dass sie auch im Studio bei der Summierung eine Klangverbesserung herbeiführen können.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Ausstattung
  • sechs analoge Kompressoren
  • Verarbeitung
  • guter Equalizer
  • gute Effekte
  • gute Bedienungsanleitung auf Englisch und Deutsch

Minus

  • Kopfhörerpegel abhängig von Monitorlautstärke
  • Pegelreduktions-Kompensation des Kompressors viel zu laut
  • EQs und Dynamics ohne Bypass
  • keine Tap-Taste für Delay-Tempo
  • Rackohren lassen sich nicht abnehmen

Preis

  • Straßenpreis rund 400,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo,

    das Thema „MG166cx“ ist ja schon etwas älter, trotzdem habe ich solch ein Pult gebraucht für unsere Freizeit-Band gekauft, für Auftritte ein ideales Gerät.

    Zuhause im heimischen Studio würde ich gerne auch über dieses Pult abmischen und nicht nur über Logic Pro X, zum einen wegen der Haptik. (Regler bewegen statt mit der Maus klicken) zum anderen sind im Rack unter dem Pult ’ne Reihe externer Hardwareeffekte die ich einbinden will, unter anderem ein SPL Charisma.

    Bei der Suche nach der idealen Verbindung zwischen dem MG166cx und meinem Audiointerface RME Fireface UC bin ich beim Lesen des Testberichts MG166cx über folgenden Text gestolpert:

    Kanalzüge
    …handelt es sich um voll ausgestattete Mono-Strips. Beginnen wir ganz oben mit dem XLR-Mikrofon-Eingang. Auf ihn folgen ein symmetrischer Line-Eingang sowie eine Insert-Buchse, die als Stereo-Klinke ausgelegt ist und gleichzeitig als unsymmetrischer Ein- und Ausgang fungiert. Für alle, die noch nicht darauf gekommen sind – DIE INSERT-AUSGÄNGE LASSEN SICH AUCH ALS DUFTE DIRECT-OUTS MISSBRAUCHEN.

    Ist das so zu verstehen das man die Inserts dazu verwenden kann die Kanäle einzeln in Logic zu
    übertragen und nicht nur als Stereosumme ?
    Das Ganze läuft auf dem Mac OS X Mojave 10.14.3

    Danke im Voraus jedem erhellenden Kommentar.

    Freundliche Grüße

    ngc294

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