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Test: Yamaha MM6

Yamaha MM6

21. Juni 2007

Yamahas neuer Einsteiger Synthesizer nennt sich MM6 und soll über 70 MB an ausgesuchten ROM-Samples der hochqualitativen Motif-Reihe verfügen. Die AWM2 Klangerzeugung mit 32 Stimmen ist in einem 5 kg leichten Kunststoffgehäuse untergebracht.

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Klangerzeugung

Der MM6 bietet 520 verschiedene Klänge an, die leider ausschließlich über die vier Potentiometer auf dem Gehäuse veränderbar sind. Es handelt sich dabei um die Parameter Cutoff, Resonanz, sowie Attack und Release der Amplituden-Hüllkurve, also die Einschwing- und Ausschwing-Zeiten. Diese vier Regler sind zwar gut gemeint, zur Anpassung eines Klanges an ein Arrangement aber viel zu spärlich. Weiterhin erfolgen die Regelvorgänge nicht „smooth“, sondern mit deutlich hörbaren Klangsprüngen, vor allem bei der Cutoff-Frequenz. Zudem können die Effekte der Presets verändert werden. Insofern würden wir den MM6 nicht als Synthesizer, sondern als Presetplayer betrachten.

Spielt man die ersten Klänge an, so hört man einen deutlichen Klangunterschied zu der bekannten Motiv-Reihe, der jedoch nicht etwa durch die pure Qualität der Grundsamples entsteht, sondern vielmehr durch die Filter und Effekte, welche auf GM-Player Niveau arbeiten. Während der Hall deutlich scheppert und die Filter recht harsch im Vergleich mit der Motiv-Reihe klingen, wird man jedoch milder urteilen, wenn man den Preis von rund 550 Euro gegenüberstellt. Denn für diesen günstigen Preis bekommt man wirklich eine ganze Menge geboten. So können auch Split und Layer-Klänge zusammengestellt werden und ein Arpeggiator samt Gitarren- und Drum-Patterns ist ebenfalls an Bord.

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Hardware

Die Verarbeitung der Hardware ist tadellos und Dank des geringen Gewichts kann der MM6 sicherlich bequem in viele Proberäume oder auf Live-Gigs mitgenommen werden, bei denen es sowieso nicht auf das letzte Quäntchen Klang ankommt. Die anschlagdynamische 5-Oktaven-Tastatur ist von sehr günstiger Qualität, lässt sch aber dennoch sehr gut spielen. Dank des Local-Off Features kann sie auch als Masterkeyboard eingesetzt werden.

Für diese Preisklasse ungewöhnlich thront ein großzügiges, kontrastreiches und grafikfähiges Display in der Mitte, welches umgehend alle Informationen preisgibt.

Auf der Rückseite finden wir neben dem Kopfhörerausgang und dem Stereo-Klinkenausgang auch ein MIDI-Trio, einen Pedal und Fußschalter-Anschluss, sowie eine USB A und ein USB B Buchse. Über die USB Anschlüsse kann der MM6 per USB-MIDI an Computer angeschossen werden und auch USB-Sticks zur Speicherung von Performance Daten annehmen.

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Features

Stuft man den MM6 in die Historie der Yamaha Einsteiger-Synthies ein, so werden umgehend Erinnerungen an den CS1x, CS2x und die beliebte DJX-Reihe wach. Unterstrichen wird dies noch einmal durch die integrierte Begleitautomatik, die viele aktuelle Musikstilistiken (z.B. RnB, HipHop, AcidJazz, Techno ect.) enthält. Wie von Portable-Keyboards bekannt, kann man die Tastatur in einen Akkord- und Melodie-Bereich aufteilen. Es stehen genauso vier Parts und FillIns wie ein Start-Stopp Taster bereit, um sofort eine komplette Begleitung in aktuellem Sound hervor zu zaubern. Vermisst habe ich jedoch eine kleine Sample- oder Scratch-Funktion, wie sie vom DJX her bekannt ist. Auch vier kleine PADs zum Abfeuern von Samples wären toll gewesen. Zusammen mit der USB-Speichermöglichkeit könnte man so praxisgetreues Spaß-Kisten-Feeling aufkommen lassen.

Dafür ist aber eine so genannte Performance Sektion eingebaut, mit der man auf acht Spuren eigene Songs einspielen kann, diese können dann auch ohne Computer auf dem USB-Stick verewigt werden.

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Praxis

Betrachtet man den günstigen Preis, so ist der MM6 für Einsteiger eine Kaufempfehlung wert. Man sollte jedoch beachten, dass man nach ein paar Monaten sehr schnell auf den Trichter kommt, dass der MM6 nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wenn es um die Produktion eines Charttauglichen Titels geht. Betrachtet man die Motif-Reihe, so klingt diese einfach druckvoll und professionell, was man beim MM6 nur mit externen Effekt- und Dynamik-Prozessoren erreichen kann. Auch der interne Equalizer kann ausschließlich in der Stellung „Hard“ nur ein kleines bisschen Druck erzeugen.

Die Presets-Klänge sind allesamt von gutem Durchschnitt, können aber kaum zu neuen Ideen inspirieren. Möchte man hingegen klingen wie „so ähnlich wie der Sound im Intro von PiffPoff-Daddys neuer Scheibe“, so wird man im MM6 sicherlich etwas Geeignetes finden. In Jugendzentren und Kinderzimmern ist der MM6 sicherlich ein Renner. Und ich denke genau für diese Zielgruppe ist der der MM6 konzipiert worden.

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Mitbewerber

So viel sei gesagt, die Korg Geräte (microX oder X50) dieser Preisklasse klingen durch die besseren Filter und Effekte einen Tick besser! Der Roland Juno-D spielt in etwa der gleichen Liga mit Yamaha, bietet aber genau wie die Korgs keine Begleitautomatik an.

Fazit

Als reinrassiges Einsteiger-Keyboard kann der MM6 mit seinen 520 Klängen und der modernen, chartorientiert produzierten Begleitautomatik vor allem bei interessierten Jugendlichen mit kleinem Budget sicher die volle Punktzahl erreichen. Zur professionellen Motiv-Reihe ist er jedoch keine Alternative, wie man den Klangbeispielen unten entnehmen kann. Kombiniert mit der beiliegenden Cubase Software und einem Computer inklusive ASIO-Soundkarte samt Mikrofon liefert Yamaha eine gute Basis für erste Songproduktionen von Einsteigern. Vergessen Sie nicht ordentliche Kopfhörer gleich mit einzuplanen, denn die heimische Stereoanlage oder die Kopfhörer vom MP3-Player sind für Musikinstrumenten-Anwendungen dieser Art vollkommen ungeeignet.

PLUS

+++ günstiges Einsteigergerät

++ große Auswahl an Klängen

++ Eingebaute moderne Styles und Sounds

++ USB Anschlüsse

MINUS

– Klänge kaum editierbar

– Effektqualität

PREIS

UVP: 649 Euro

Straßenpreis: ca. 550 Euro

HERSTELLER

www.yamaha.de

 

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    "So viel sei gesagt, die Korg Geräte (microX oder X50) dieser Preisklasse klingen durch die besseren Filter und Effekte einen Tick besser! Der Roland Juno-D spielt in etwa der gleichen Liga mit Yamaha, bietet aber genau wie die Korgs keine Begleitautomatik an."

    Hier werden wohl Äpfel mit Birnen verglichen. Bei dem Yamaha-Teil handelt es sich um eine reinrassige Preset-Schleuder, die angesprochenen Korg- und Roland-Teile verfügen jedoch um eine komplette subtraktive Synthese-Funktion.
    Die Synthesefunktion des X50/microX ist beispielsweise identisch mit der des Triton.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Danke für das Review in der Einsteigerklasse. Wann kommt das Review zum Motif XS8 ??

    Grüße aus Bangkok

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