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Test: Yamaha NU-1, Digitalpiano

(ID: 70101)

Tastatur

Die Digitalpianos der Einsteiger- und Mittelklasse verfügen meist über einfache bis gute Plastiktastaturen, die zwar im Laufe der Jahre stetig verbessert wurden, aber bei weitem nicht an das eigentliche Spielgefühl einer Holztastatur herankommen. Die Oberklasse-Pianos verfügen dagegen über Holztastaturen, sind aber aufgrund der andersartigen Mechanik ebenfalls nicht mit den akustischen Pendants zu vergleichen. Erst eine entsprechende Mechanik, gepaart mit einer Holztastatur, könnte tatsächlich ein passendes Spielgefühl vermitteln und genau da setzt Yamaha beim NU-1 an. Dieses verfügt über genau die gleiche Mechanik wie die Klaviere von Yamahas B-Serie, wobei die digitale Klangerzeugung über Lichtsensoren gesteuert wird, die den Tastenanschlag und dessen Geschwindigkeit messen und umsetzen. Da wo normalerweise Filzhämmer auf die Saiten des Klaviers schlagen, kommen laut Hersteller Metallstifte zum Einsatz, die dem Gewicht der Hämmer entsprechen und so für ein entsprechendes Spielgefühl sorgen. Für die eigentliche Klangerzeugung sind diese vollkommen unerheblich, sorgen aber dafür, dass das Spielgefühl beim NU-1 so realistisch wie möglich ist.

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Tatsächlich ist der Anschlag des NU-1 extrem gelungen. Man hat in keiner Weise das Gefühl, an einem elektronischen Gerät zu sitzen. Die angeraute Oberfläche der einzelnen Tasten ist auch bei anderen Digitalpianos mittlerweile Standard und sorgt auch beim NU-1 für einen guten Grip und Halt auf der Klaviatur. Besonders in leisen Passagen merkt man sehr deutlich den qualitativen Unterschied zwischen dem NU-1 und anderen Oberklasse-Digitalpianos an. Mir persönlich gefallen die Klaviaturen der anderen N-Modelle allerdings noch einen Tick besser, was aber gerade bei Geräten dieser Preisklasse oftmals nur aufgrund kleinster Nuancen entschieden wird. Insgesamt ist die Tastatur des NU-1 aber wirklich sehr gut.

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Lautsprecher

Neben der Qualität der Tastatur sorgen noch zwei andere Hauptbestandteile eines Digitalpianos für das Spielgefühl und einen entsprechenden Sound. Hinsichtlich des Klanges verfügt das Yamaha NU-1 über insgesamt vier Lautsprecher, die mit 2x 40 Watt Leistung für ordentlichen Druck sorgen. Der Klang des NU-1 ist sehr ausgewogen und voll. Dieser kann vor allem im tieferen Bassbereich für richtig schönes Fundament sorgen. Auch in diesem Bereich setzt Yamaha seine neuesten Entwicklungen ein, so dass neben der Intelligent Acoustic Control auch das Acoustic Optimizer-System zum Einsatz kommt. Die I. A. Control sorgt dafür, dass auch bei leiserem Spiel die dann normalerweise im Klangbild zurücktretenden Frequenzen des Bass- und Höhenbereiches in der Lautstärke angehoben werden, so dass über den gesamten Dynamikbereich des NU-1 ein nahezu gleichbleibendes Frequenzbild bestehen bleibt. Acoustic Optimzer bedeutet bei Yamaha, dass das Gehäuse des Digitalpianos mit solchen Materialien gebaut und ausgestattet ist, die die typischen Resonanzfrequenzen eines akustischen Klaviers fördern und auf diese Art und Weise den Klang des NU-1 mit bestimmen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    Die schamhaft popelig gestalteten Anschlußfelder für aktuelle Peripherie so ungünstig zu verbauen, ist eine Beleidigung.

  2. Profilbild
    Markus Galla RED

    Schöner Testbericht und endlich mal ein vernünftiges Fazit, was die Bewertung von Digitalpianos angeht. In dieser Preisklasse kann man doch eigentlich gar nicht mehr zum Digitalpiano raten. Yamaha selbst bietet seine akustischen Pianos mit Silent Technologie in einer ähnlichen Preisklasse an. Davon abgesehen stört mich noch eine andere Sache:

    Das Instrument will ein Upright Piano sein, es verfügt aber nur über Flügel-Sample. Was soll das denn?

    Und noch ein Kritikpunkt ist, dass bei aller Liebe, die Lautstärke an keinem Instrument vernünftig eingestellt werden kann. Bei allen Herstellern fehlen Markierungen, die es ermöglichen, die Lautstärke so zu kalibrieren, dass sie ungefähr einem akustischen Piano an der Position des Spielers entspricht. Natürlich ist auch bei akustischen Pianos die Lautstärke unterschiedlich und der Raum spielt auch eine große Rolle. Aber irgendeine Bezugsgröße muss es geben, möchte man z. B. als Schüler an dem Instrument üben. Ich bekomme immer wieder von Schülern die Rückmeldung, dass es eine große Umstellung aufgrund der Lautstärke ist, wenn sie im Unterricht an einem akustischen Klavier spielen. Dafür müsste Yamaha z. B. nur mal eine SPL-Messung an einem ihrer akustischen Uprights machen und dann bei gleicher Anschlagstärke und gleichem Raum eine Messung am E-Piano. An der Position, an der dann beide laut Messung ungefähr gleich laut sind, kann man das Poti einrasten lassen oder eine Markierung anbringen. Das ist zwar auch dann niemals genau, aber zumindest für die Schüler ein Anhaltspunkt. Komisch, dass da noch kein Hersteller drauf gekommen ist, oder?

    Zu den Tastaturen kann ich nur sagen, dass diese in jüngster Zeit stark als Verkaufsargument herhalten müssen, weil sich bei den Samples nichts mehr tut. Bereits das alte Technics P50 Stage Piano hatte eine sehr gute Tastatur (ich habe sie mal auseinander bauen müssen und war erstaunt, wie komplex sie ist. Das Gewicht des Instruments erklärte sich dann übrigens auch, weil eine Sperrholz-Platte im Boden eingelassen ist, die die Mechanik beeinflusst). Jetzt kann man natürlich immer durch noch speziellere Konstruktionen den Preis künstlich in die Höhe treiben und das Yamaha Konzertflügel Sample noch x-mal verkaufen. Aber ist das wirklich Sinn der Sache?

    Leute, kauft wieder mehr akustische Instrumente!

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