Der großer Bruder kann noch mehr
Vor nicht all zu langer Zeit haben wir auf Amazona.de das Yamaha P-45 vorgestellt. Heute widmen wir uns dem nächst größeren Bruder, dem Yamaha P-115. Lohnt sich der Aufpreis von rund 180,- Euro oder reichen die Funktionen des kleinen Bruders aus? Und wie sieht es klanglich aus? Gleicher Klangfundus oder nächst höhere Qualitätsstufe? Diese Fragen und noch viel mehr beantworten wir im Test des Yamaha P-115.
Outfit und Tastatur
Das portable Piano P-115 wird von Yamaha als perfektes Piano für Auf- und Wiedereinsteiger beworben, also all diejenigen, die die ersten Schritte am Klavier gemeistert haben und sich spielerisch und klanglich weiterentwickeln möchten. Dafür bedarf es natürlich einer guten Tastatur, aber auch entsprechenden Samples, mit denen man durch unterschiedliche Spielweisen mehr herausholen kann als nur laut und leise.
Zumindest in Sachen Tastatur gibt es zwischen dem P-115 und dem P-45 keinen Unterschied, denn beide verfügen über die gleiche Tastatur. Diese hat mir beim P-45 schon sehr gut gefallen, da diese einen guten Anschlag mit relativ großem Dynamikbereich ermöglicht. Wie bereits beim P-45 angemerkt, könnten die einzelnen Tasten etwas schneller in die Null-Position zurückfedern, aber das spielt sich hier alles in einem wirklich guten Rahmen ab. Die Verarbeitung ist gut, die Tasten sitzen bombenfest im Gehäuse, da rutscht nichts hin und her, sehr schön.
Optisch ist das P-115 etwas eleganter als das P-45. Die seitlichen Kanten sind etwas abgewinkelt, die Bedienoberfläche am hinteren Ende leicht nach oben gezogen, das wirkt insgesamt etwas schicker als beim kleinen Bruder. Auch der etwas anders gestaltete Notenständer und der rote Filz am oberen Ende des Tastatur sorgt zusätzlich für ein hochwertigeres Äußeres. Hinsichtlich der Farbe ist das P-115 sowohl in Schwarz als auch in Weiß verfügbar. Optional erhältlich ist ein Holzunterbau, der das P-115 zum echten Digitalpiano mutieren lässt. Dieser bietet sich vor allem für diejenigen an, die das P-115 meistens zu Hause nutzen und hat sogar den Vorteil, dass es eine integrierte 3-fach Pedaleinheit bietet. Die gibt es beim P-45 nämlich leider nicht.
Ich selbst habe das P-95 und habe das P-115 2015 in Frankfurt auf der Messe gespielt. Ich habe jetzt gegenüber dem P-95 keinen Quantensprung festgestellt.
Ich nutze das P-95 jetzt nur noch als Masterkey für die Pianosounds meines Kurzweil PC361 (über die Studio-Aktivmonitore). Die Tastatur macht allerdings immer noch einen guten Job.
Noch mal ein Nachtrag zu diesem Test bzw. zum Thema Digitalpianos für Einsteiger:
Wieso hat jedes DP außer Klavier noch zusätzliche Sounds an Bord? Meistens sind diese zumindest „fragwürdig“. Ich kennen niemanden, der diese bei einem Einsteiger-DP wirklich nutzt.
Diesen Speicherplatz sollte man nur einem – aber dann entsprechend hochwertigen – Klaviersound vorbehalten.
In der Stagepiano-Klasse ist das natürlich anders.