Top Tasten für Virtuosen
Im Sommer hatte der Hersteller Yamaha zwei neue Stage-/Digitalpianos angekündigt. Während das kompakte Modell P-121 eine kleinere Version des P-125 darstellt, repräsentiert ebenfalls das Yamaha P-515 das neue Maß der Dinge – zumindest innerhalb der P-Serie des Herstellers. Denn hier wird das P-515 von nun an als Top-Modell geführt. Mit welchen Features und Sounds Yamaha dies begründet, haben wir uns während des P-515 Tests angeschaut.
Die P-Serie führt Yamaha bereits viele Jahre. Darin vereint der Hersteller alle mobilen Digitalpianos, also alles, was transportabel, gleichzeitig aber auch schicker und edler verarbeitet ist als die robusten Stagepianos wie CP4 oder CP40. Diesem Motto folgt auch das P-515 und präsentiert sich im klassischen Schwarz. Ein Mix aus mattem und glänzendem Kunststoff setzt den Rumpf von den Seitenteilen an. Auf Wunsch und gegen einen Aufpreis von ordentlichen 129,- Euro bietet Yamaha das P-515 auch in der Farbe Weiß an.
Die Bedienoberfläche des mobilen E-Pianos ist einfach und klar gegliedert, hier findet sich jeder schnell zu Recht. Von links nach rechts betrachtet startet die Oberfläche zunächst mit einer Anschlussmöglichkeit für USB-Speichermedien, gefolgt von einem Power-On/Off, Tasten zur Steuerung der Demos/Songs, dem internen Recorder sowie weitere globale Funktionen. Ein LC-Display der Größe 128×64 Pixel dient zum Anzeigen der wichtigsten Informationen. Direkt daneben befinden sich vier Cursor-Tasten, gefolgt von der Soundsektion. Abgeschlossen werden die Bedienelemente mit je einer Taste für Split/Layer, Sound Boost/EQ und Reverb.
Anschlüsse des Yamaha P-515
Neben dem erwähnten USB-Port auf der Vorderseite hat Yamaha auch die zwei Kopfhöreranschlüsse praktisch zugänglich auf der vorderen Seite untergebracht. Der Rest der Anschlüsse befindet sich gewohnt auf der Rückseite. Hierzu zählen ein MIDI-Duo (In/Out), ein Stereoausgang (2x 6,3 mm Klinke) sowie ein Aux-Eingang (3,5 mm Klinke). Eine kompatible Pedaleinheit lässt sich am P-515 betreiben, alternativ lässt sich ein Pedal am Anschluss „Aux Pedal“ anschließen. Ein USB-Port zur Verbindung mit dem Computer sowie ein eingelassener Netzteilanschluss komplettieren die Rückseite. Storm bezieht das P-515 über das mitgelieferte externe Netzteil.
Zum Lieferumfang gehört außerdem ein Sustain-Pedal, ein Notenständer, ein am E-Piano anzubringender Haken für Kopfhörer sowie eine mehrsprachige Bedienungsanleitung.
Tastatur und Verarbeitung des Yamaha P-515
Wie eingangs bereits erwähnt, ist das P-515 das Oberklasse-Modell der P-Serie. Die Optik ist sehr elegant, die Verarbeitung ist für Yamaha typisch hervorragend. Die abgerundeten Kanten lassen das E-Piano modern wirken, dazu ist die Bedienoberfläche leicht zum Spieler hin geneigt.
Bei der Tastatur setzt Yamaha im Falle des P-515 auf eine Kombination aus Holz und Kunststoff. Während die weißen Tasten der Klaviatur aus Holz bestehen, müssen die schwarzen mit Kunststoff auskommen. Yamaha nennt diese Tastatur NWX (Natural Wood X) und setzte diese u. a. auch im Digitalpiano CLP-685 ein.
Aufgrund des Holzes bietet die Tastatur eine angenehme Schwere, was sich äußerst positiv auf das Spielgefühl auswirkt. Der Mix aus Holz und Kunststoff gelingt hier sehr gut und führt dazu, dass das P-515 für mich eine der besten E-Piano Spielgefühle überhaupt bietet, Kompliment an Yamaha. Die Anschlagsstärke kann in fünf Stufen eingestellt werden.
Sounds des Yamaha P-515
Die wichtigsten Sounds des P-515 – nämlich die akustischen Pianos – stammen aus Samples von einem Yamaha CFX sowie einem Bösendorfer Imperial Flügel. Während der Bösendorfer auf herkömmliche Art und Weise gesampelt wurde, kam beim CFX das „binaurale Sampling“ zum Einsatz. Hierbei setzt Yamaha die Mikrofone für die Aufnahme so ein, wie es das menschliche Ohr aufnehmen würde. Der hieraus entstehende Klang soll dadurch natürlicher sein.
Zehn akustische Pianos bietet das P-515 und wie es nicht anders zu erwarten war, überzeugen der CFX- und der Bösendorfer-Sound am meisten. Alternativ stehen, teilweise mit EQ, bearbeitete Alternativen im Stil eines Studio-, Rock, Jazz- oder Warm-Pianos parat. Der Klang des CFX präsentiert sich äußerst angenehm und klar. Die Höhen sind schon brillant, die Mitten klar und der Bassbereich zwar gut vorhanden, aber nicht zu überrepräsentiert. Das bietet der Bösendorfer ein deutlich „dumpferes“ Klangbild mit einem kräftigen Bassanteil und einem insgesamt dunklerem Klangbild. Beide sind hervorragend einsetzbar, egal ob für klassische Musikstücke oder aktuellere Produktionen. Dafür sorgt auch die hohe Polyphonie von 256 Stimmen.
Mit Hilfe der Piano-Room-Funktion lässt sich der Klang der Pianos editieren. Neben der Möglichkeit, den virtuellen Deckel des Flügels in drei Positionen (Close, Half, Full) zu bewegen, lassen sich auch Parameter wie Gehäuse- oder Saitenresonanz, Key-Off-Samples und weitere klangliche Bestandteile verändern.
Neben den akustischen Pianos bietet das P-515 sieben E-Pianos und sechs Orgeln sowie weitere Sounds aus den Bereichen Streicher, Clavinet und Vibes. Insgesamt bringt es das E-Piano auf 40 Sounds plus 18 Drum/SFX-Kits. Weitere 480 XG-Voices befinden sich im großen Pott der Others-Sounds.
Insgesamt ist die Klangqualität sehr gut. Während die mit einzelnen Kategorien versehenen Sounds (Pianos bis Strings) allesamt überaus brauchbar erscheinen, finden sich in der Kategorie Other auch einige Ausreißer nach unten, die eine nette Beigabe sind, mehr aber auch nicht. Das ist allerdings nicht weiter schlimm, denn Hauptfokus eines E-Pianos sind nun mal die A- und E-Pianos sowie weitere als Split oder Layer nutzbare Klänge. Und hier kann das Yamaha P-515 auf ganzer Linie punkten.
Damit wäre auch klar welche Extra Funktionen das P-515 beherrscht. Die Tastatur des Pianos lässt sich entweder im Split-Verfahren mit zwei unterschiedlichen Sounds belegen. Alternativ lassen sich auch zwei Sounds übereinander schichten und gleichzeitig spielen. Auch eine Duo-Funktion ist an Bord. Hiermit lässt sich die Tastatur in zwei gleiche Teile aufteilen, beispielsweise für eine Lehrer-Schüler-Situation.
Hinsichtlich der Effekte besitzt das P-515 einen Master-EQ, der drei feste sowie ein User-Preset bietet. Hinzu kommt noch eine Sound-Boost-Funktion. Zu guter Letzt lässt sich noch der virtuelle Raum bestimmen, in dem das P-515 erklingen soll. Der Reverb-Effekt bietet sechs feste Presets wie Chamber, Plate, Club etc.
Lautsprechersystem des Yamaha P-515
Das Yamaha P-515 ist mit vier Lautsprechern ausgestattet. Diese strahlen alle in Richtung des Spielers und bieten einen wirklich satten Sound. Auch der oftmals zu kurz kommende Bassbereich, mit dem viele E-Pianos konstruktionsbedingt Probleme haben, kommt hier absolut nicht zu kurz, sehr schön. Der Klang ist dabei sehr ausgewogen, hier gibt es keinen Anlass zur Kritik.
Wiedergabe- und Aufnahmefunktion des Yamaha P-515
Das P-515 erlaubt die Aufnahme des eigenen Spiels entweder als Audio- oder MIDI-Datei. Da das Piano selbst keinen eigenen Speicher besitzt, ist hierfür zwingend ein USB-Speichermedium notwendig. Dieser lässt sich wie bereits erwähnt galant auf der Vorderseite einstöpseln. Letztlich ist dann auch der USB-Speicher die maßgebliche Größe für die Anzahl und Länge der Aufnahme-Sessions. Bei 80 Minuten kappt das P-515 allerdings die Audioaufnahme, das sollte für die meisten Spieler aber ausreichend sein. Aufgezeichnet wird im WAV-Format mit 16 Bit und 44,1 kHz.
Alternativ lässt sich das Spiel auch als MIDI-Datei aufzeichnen, um diese beispielsweise am Computer später zu bearbeiten. Hier erlaubt das P-515 insgesamt 250 Songs.
Preisaufschlag 130€?
Sind die noch bei Trost?
Das Gerät hat eh einen hohen Preis.
Interessanterweise ist es bei Autos umgekehrt, die weißen sind günstiger und die schwarzen teurer.
Statistisch gesehen gibt es mit weißen Autos die wenigsten Unfälle.
Über weiße Keyboards gibt leider keine Statistik.
@Coin Dachte rote und gelbe haben die wenigsten?
@Numitron Nein, es sind weiße, weil die am besten gesehen werden.
Gerade im dunkeln:
http://www.farbimpulse.de/Weisse-Autos-fahren-am-sichersten.284.0.html
@Coin Ja, im dunkeln stimmt das.
Danke für den link.
Meine Mutter wollte immer rote Autos, falls Sie noch eins kauft, kann ich ihr ein weißes empfehlen. 8-)
2 Antworten zum Test
1. Other Voices: Yamaha hat Ende der 80er Anfang der 90er die XG Voices als Pendant zu den GM Voices erfunden, und zwar zu dem Zwecke Die Midifiles möglichst mit 16 Spuren zu belegen ohne die damals noch geringe Polyphonie der Keyboards zu sprengen.
Diese XG Voices sind neben den Preset Voices in allen Yamaha Keyboards, und sind nicht wirklich zum spielen auf der Tastatur gedacht!
2. Tasten: Das P515 hat keine echten Holztasten sowie sie von Kawai verbaut werden, mit Wippe und Hämmerchen, sondern von der Technik ganz normale Keyboard/ Synthesizer Tasten mit einem Holzkern gefüllt. Dazu weiß wie scharz mit einerm synthetischen Ivory/Ebony- Touch belegt, lassen sich insgesamt aber gut spielen.
3. Zum Preis : Der hat sich mittlerweile auf 1449 € eingependelt, gleichermaßen für schwarz und weiß