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Test: Yamaha, PSR-S650, Arranger Keyboard

(ID: 639)

Maximal zwei Upper-Klangfarben lassen sich für die rechte Hand auswählen. Zusätzlich gibt es noch eine dritte Klangfarbe für die linke Hand. Für die zwei oberen Sounds steht auf Wunsch noch ein Harmony Effekt zur Verfügung. Dieser fügt abhängig vom in der linken Hand gedrückten Akkord Harmonietöne bzw. Effektsounds zur Melodie hinzu. Insgesamt 26 Effekttypen stehen zur Auswahl, darunter auch interessante Programme wie 4-Way-Close, Triller oder Full Chord.

Richtig interessant wird es dann bei Betrachtung der Erweiterungsmöglichkeiten. War dieses Feature bisher nur den größeren Yamaha Modellen vorbehalten, ermöglicht dies der japanische Hersteller nun auch seinen Einsteigern und Fortgeschrittenen. Aktuell sind bereits sieben Expansion Packs verfügbar, die jeweils rund neue 20 Sounds und Styles enthalten. Neben den brasilianischen und chinesischen Erweiterungen gibt es u.a. auch osteuropäische oder orientalische Sound-/Style-Pakete. Kritische Kunden werden anmerken wollen, dass Yamaha so über eine neue Einnahmequelle verfügt, denn prinzipiell könnte man die neuen Sounds auch kostenfrei an die Kunden weitergeben. Allerdings hat Yamaha durchaus ein paar kostenfreie Pakete im Angebot (Best of Europe, Indian, Mexican), so dass es zumindest ein guter Mittelweg ist zwischen kundenorientiertem Support und kostenpflichtigen Zusatzleistungen.

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Voice Sektion mit One Touch Settings, Voice Control und Effekten

Voice Sektion mit One Touch Settings, Voice Control und Effekten

Styles

In der Style-Sektion finden sich 181 Rhythmen, die jeweils über vier Variationen verfügen. Diese bieten mit unterschiedlich dichten Arrangements genug Abwechslung, die durch die jeweils drei Intros und Endings aufgelockert werden. Die Arrangements haben mir gut gefallen und können an vielen Stellen mit einigen kleinen Raffinessen aufwarten. Auch an dieser Stelle spendiert Yamaha seinem neusten Keyboard ab sofort Technologien, die bisher nur den Top-Modellen vorbehalten waren. Denn durch die Entwicklung Guitar NTT verfügen die virtuellen Gitarristen der Begleitautomatik über die Möglichkeit, gezielt Stimmführungen bei Akkordwechseln einzubauen. Die Begleitautomatik wechselt also nicht mehr stupide von C-Dur nach G-Dur, sondern versucht wie ein echter Gitarrist möglichst kleine Intervallsprünge zwischen den Akkorden zu nutzen. Trotz allem sind es meiner Meinung nach vor allem die gitarren- und bläserlastigen Rhythmen, die noch viel Luft nach oben haben. Heutzutage schaffen es zwar die Oberklasse Keyboards, zumindest einigermaßen vernünftige Stile dieser Musikrichtungen wiederzugeben, aber von der Note 1 sind alle immer noch ein gutes Stück entfernt. Gitarren, Bläser oder ähnliche akustische Instrumente sind trotz stetig wachsender Speichermöglichkeiten auch heute noch recht schwer zu reproduzieren. Da fehlt es insgesamt an Realismus, Authentizität und Druck. Bei vielen anderen Stilrichtungen kann das PSR-S650 aber durchaus überzeugen und bietet durch die große Bandbreite an Rhythmen für viele Keyboarder das richtige Material.

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Style Auswahl und Control, Pitch Bend und Volume

Style Auswahl und Control, Pitch Bend und Volume

Praxis

Neben einem möglichst großen Repertoire an Sounds und Styles ist es wichtig, auch schnell und gezielt vorgefertigte Registrierungen aufzurufen. Das PSR-S650 bietet in diesem Bereich maximal 64 Speicherplätze an, die in 8 Bänke zu je 8 Setups eingeordnet werden können. Neben den Klangfarben für Main, Dual und Left Voice (inklusive Volume, Pan, Effekt) werden in den Setups auch die ausgewählten Styles, deren Tempo, Skalen und mögliche Transpositionen gespeichert. Sollten alle Speicherplätze bereits belegt sein, können diese per USB schnell und sicher extern gespeichert werden, um so wieder Platz für neue Setups zu schaffen. Von anderen Yamaha Keyboards bereits bekannt, sind die One Touch Settings, die passend zu jedem Style vier komplette Setups inklusive Voices bieten. So kann man sich recht schnell ein gutes Bild passender Klangfarben machen. Über die internen Registrierungen hinaus geht die Musikdatenbank (MDB). Diese bietet ab Werk bereits 784 Einträge und Setups für bekannte Lieder und Songs.

Registrierungsspeicher und Mixer für Styles. Drehknopf für die Menüs

Registrierungsspeicher und Mixer für Styles. Drehknopf für die Menüs

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Hallo Felix and all mitanand,

    die fehlenden MIDI-Buchsen sind echt eine Unmöglichkeit, früher hatten das selbst die billigsten Kisten. Ich hätte zumindest einen Tip für diejenigen, welche diese Buchsen benötigen, weil sie beim Auftritt nicht ständig einen Rechner dazwischenhängen wollen. Von der Firma Kenton gibt es ein kleines Kästchen mit den fehlenden MIDI-Anschlüssen, welches direkt am Keyboard an den USB-Bus gehängt werden kann:

    http://www.....host.shtml

    Des weiteren ist es mir auch ein Rätsel, weshalb Yamaha dieses Keyboard nicht mit einem Modulationsrad ausstattet oder diese Funktion zumindest über einen Taster realisiert. Gerade Sax- Samples und Solosynths sind so wesentlich lebendiger zu spielen.

    Zur Tastatur möchte ich anmerken, dass Yamaha früher selbst in ihren billigen Keyboards recht ordentliche Tastaturen verbaut hat. Das hat sich mit Erscheinen des ersten Tyros und aller Modelle darunter leider geändert, seither sind die Tastaturen der preiswerteren Keys merklich schwammiger und unpräziser. Gerade bei Yamaha verstehe ich das nicht, da sie insgesamt so viele erstklassige (akustische) Instrumente bauen und ja auch beim Klavier- und Flügelbau zu den ganz Großen gehören.

    Musikalische Grüße

    Onkel Sigi

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Onkel Sigi Das sehe ich auch so. Immer öfter wird MIDI einfach weggelassen, selbst bei Instrumenten, die eindeutig auf das Studio oder professionelle Live-Musiker abzielen. USB ist hier nur eine Krücke, da nicht beliebig viele USB-Ports zur Verfügung stehen und die Größe von Hubs begrenzt ist.

      Unverständlich ist mir in dieser Preisklasse auch die Qualität der Sounds und Styles. Was man hier in den Hörbeispielen hören kann, klingt eher nach 200€ Casio als nach 800€ Yamaha. Das können andere besser. So konnte man bis zum Erscheinen des PA600 das PA500 (Musikant & International) fast überall für unter 900€ kaufen und hat dafür nicht nur erstklassige Styles und Sounds bekommen, sondern gleich noch zwei Sequencer, Songbook, MIDI & USB und: vollen Zugriff auf die Synthese-Engine, so dass das Porti auch für diejenigen interessant wird, die vielleicht damit den Einstieg in eine Band wagen wollen und vielleicht auch mal den einen oder anderen Sound selbst erstellen müssen. Styles können komplett selbst programmiert werden und per SD-Card gesichert. Selbst das kleine PA50/PA60 hatte für rund 600€ schon viele dieser Möglichkeiten mit an Bord.

      Ich glaube, dass sich Yamaha viel auf den Tyros einbildet und deshalb etwas die User der Klasse von 500-1000€ aus dem Blickfeld verloren hat, was interessant ist, denn im Workstation-Sektor hat man gerade mit der günstigen MOX-Serie voll ins Schwarze getroffen.

      Korg lässt immer wieder Features aus seinen Top Workstations in die Portis mit einfließen (z. B. die Sequencer und Synthese-Möglichkeiten). Das ist bei Yamaha längst überfällig. Die Preise sind für das gebotene rund 200-300€ zu hoch. Wer allerdings den Korg-Sound nicht mag, findet nur in Yamaha eine Alternative, da die Kisten von Roland und Casio in ähnlicher Preisklasse zwar gut klingen, aber Defizite in der Style-Gestaltung haben.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo und danke für die ausführliche Review :)

    Könnt Ihr denn einen Tipp geben, was eine gute Alternative ist? Ich suche zur Zeit nach einem schönen Arranger Keyboard in diesem Preissegment.

    Vielleicht könntet Ihr ja mal einen Beitrag machen, der wirklich mal 3 oder 4 Keyboards eines Segments richtig mit einander vergleicht. Muss ja keine „Kauft das, alles andere ist Mist“-Empfehlung sondern einfach „Wenn Ihr gute Synthesiser wollt, holt euch xyz, gehts euch nur um den Klang der Standard-Instrumente alla Piano, Grand Piano, etc dann holt euch abc.

    Ne Beratung wäre wirklich nett… z.Z. gibt es das yamaha psr s650 für ca. 640 Euro zu kaufen… ist ein Roland BK-5 ne Alternative? Oder was gibt es in dem Preissegment von Korg zu kaufen? Auch wenns nicht genau den gleichen Bereich abdeckt, wärs einfach interessant eure Meinungen.

    Vielen Dank fürs Lesen und vielleicht ergibt sich ja ein schöner Bericht daraus.

    Viele Grüße
    *Fuchur*

  3. Profilbild
    Flyer

    Ich besitze dieses Keyboard seit nunmehr einem Jahr und schätze es sehr. Einmal wegen der unkompliziierten Bedienung und zum anderen wegen des ausgezeichneten Sounds. Der kommt allerdings erst zur Geltung wenn man externe Nahmonitore anstatt der eingebauten Lautsprecher verwendet. Wenn einem die Sounds nicht ausreichen, so ist man auf die Expansions Packs angewiesen oder man schliesst einen zusätzlichen Sythesizer wie den MX49 über einen externen Midiadapter an. So wird aus dem Keyboard eine zweimanualige Heimorgel, die den Vergleich mit ähnlichen Geräten nicht zu scheuen braucht. So gesehen ist dieses Keyboard ein Instrument für kreatives Musizieren auf hohem Niveau mit vielen Möglichkeiten.

    • Profilbild
      Flyer

      @Flyer Als Ergänzung zu meinen Ausführungen über die Kombination PSR und MX möchte ich noch einen Effekt erwähnen , der einmalig in dieser Konstellation ist. Da das MX49 sog. Patterns in seinen Performance Styles enthält, kann man diese mit den Styles des PSR-S650 synchronisieren und damit ganz neue und interessante Begleitarrangements erhalten. Zudem lassen sich diese Patterns des MX auch noch händisch variieren sodass neue Kombinationen entstehen. Abgesehen davon gibt es auch fantastische Soundvariationen durch die Verknüpfung der beiden Geräte.
      Allen die daran interessiert sind kann ich nur dieses Arrangement der Geräte nur empfehlen. Wichtig ist aber dabei eine zus. Midischnittstelle (z.B. von Kenton) die beide Geräte midimässig verbindet, da das PSR keine eigene enthält.

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