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Test: Yamaha, PSR-S650, Arranger Keyboard

(ID: 639)

Kurz vor Ende des Tests möchte ich noch kurz auf den internen Recorder und die Effektabteilung des PSR-S650 eingehen. Unter der Haube des Keyboards steckt nämlich ein fast vollwertiger 16-Spur-Sequencer. Die Kapazität des Yamahas beträgt rund 30.000 Noten, die sich auf 5 Songs verteilen dürfen. Leider darf man nicht alle 16 Spuren selbst aufnehmen, sondern nur die Spuren 1-3 (für Melodieinstrumente) sowie die Spuren 9-16 (für Begleitakkorde). Dennoch kann man mit Hilfe des Sequencers schnell und einfach musikalische Ideen festhalten und sie später auch als MIDI-File exportieren. Beim Stichpunkt MIDI möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass das PSR-S650 über genau diesen nicht verfügt. Man hat zwar die Möglichkeit, per USB-to-Host und USB-to-Device Verbindungen zu Computer und externen Speichermedien herzustellen und das Keyboard so auch als Masterkeyboard für den Sequenzer zu nutzen. Die Einbindung des S650 in ein bestehendes MIDI-Setup ist aufgrund der fehlenden Anschlüsse allerdings nicht möglich.

Ebenso ärgerlich ist, dass das Keyboard nur einen Ausgang für Main Output bzw. Kopfhörer hat. Dieser ist als Stereoklinkenbuchse ausgelegt, so dass beim Anschluss an eine größere PA zunächst ein Adapter auf zwei Mal Monoklinke notwendig ist. Nur blöd, dass es dann eben keinen Kopfhöreranschluss mehr gibt. Bei einem angepeilten Preis von rund 800,- Euro darf man das meiner Meinung nach aber durchaus erwarten.

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Anschlüsse auf der Rückseite, MIDI und separater Kopfhörer fehlen leider

Anschlüsse auf der Rückseite, MIDI und separater Kopfhörer fehlen leider

Zur Veredelung der Sounds hat das PSR-S650 ein recht ordentliche Effektabteilung an Bord. Neben 35 Reverb- und 44 Chorus-Typen bietet das Yamaha noch 237 Multieffekte und einen Master EQ. Die Qualität der Effekte ist ebenso zufriedenstellend wie die Bedienung. Einfach etwas länger auf den DSP-Button drücken und man gelangt automatisch ins passende Menü, um Effekt, Typ, Preset und weitere Einstellungen auszuwählen und zu editieren.

Die schräge Ansicht von vorne

Die schräge Ansicht von vorne

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Fazit

Mit dem PSR-S650 bringt Yamaha die Technologien der Oberklassemodelle auch in den Einsteiger- und Fortgeschrittenenbereich. Die große Bandbreite der Sounds und Styles kann auf ganzer Linie überzeugen. Die Qualität ist gut, weist aber weiterhin die typischen Schwachstellen wie Gitarren- oder Bläsersounds auf. Mit Guitar NTT und der Erweiterung durch Expansion Packs sind aktuelle Yamaha-Entwicklungen ab sofort auch in Keyboards unter 1.000,- Euro zu haben. Den Anwender wird es freuen. Schade ist, dass Yamaha im PSR-S650 komplett auf MIDI-Anschlüsse verzichtet und wertvoller Display-Platz auf vielen Menüseiten verschenkt wird, wohingegen es auf anderen Menüseiten zu voll erscheint. Ebenfalls Punktabzug gibt es für den nicht vorhandenen separaten Kopfhörerausgang. Dennoch alles in allem gerade noch ein sehr gutes Gesamturteil für das neuste Arranger Keyboard von Yamaha.

Plus

  • große Bandbreite und Qualität der Sounds und Styles
  • Guitar NTT Technologie (Stimmführung bei Begleitautomatik)
  • Erweiterung durch Expansion Packs
  • gute Effektabteilung mit Reverb, Chorus und Multieffekten

Minus

  • kleines Display
  • kein separater Kopfhörerausgang
  • kein MIDI-Anschluss

Preis

  • UVP: 879,- Euro
  • Straßenpreis: 795,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Hallo Felix and all mitanand,

    die fehlenden MIDI-Buchsen sind echt eine Unmöglichkeit, früher hatten das selbst die billigsten Kisten. Ich hätte zumindest einen Tip für diejenigen, welche diese Buchsen benötigen, weil sie beim Auftritt nicht ständig einen Rechner dazwischenhängen wollen. Von der Firma Kenton gibt es ein kleines Kästchen mit den fehlenden MIDI-Anschlüssen, welches direkt am Keyboard an den USB-Bus gehängt werden kann:

    http://www.....host.shtml

    Des weiteren ist es mir auch ein Rätsel, weshalb Yamaha dieses Keyboard nicht mit einem Modulationsrad ausstattet oder diese Funktion zumindest über einen Taster realisiert. Gerade Sax- Samples und Solosynths sind so wesentlich lebendiger zu spielen.

    Zur Tastatur möchte ich anmerken, dass Yamaha früher selbst in ihren billigen Keyboards recht ordentliche Tastaturen verbaut hat. Das hat sich mit Erscheinen des ersten Tyros und aller Modelle darunter leider geändert, seither sind die Tastaturen der preiswerteren Keys merklich schwammiger und unpräziser. Gerade bei Yamaha verstehe ich das nicht, da sie insgesamt so viele erstklassige (akustische) Instrumente bauen und ja auch beim Klavier- und Flügelbau zu den ganz Großen gehören.

    Musikalische Grüße

    Onkel Sigi

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Onkel Sigi Das sehe ich auch so. Immer öfter wird MIDI einfach weggelassen, selbst bei Instrumenten, die eindeutig auf das Studio oder professionelle Live-Musiker abzielen. USB ist hier nur eine Krücke, da nicht beliebig viele USB-Ports zur Verfügung stehen und die Größe von Hubs begrenzt ist.

      Unverständlich ist mir in dieser Preisklasse auch die Qualität der Sounds und Styles. Was man hier in den Hörbeispielen hören kann, klingt eher nach 200€ Casio als nach 800€ Yamaha. Das können andere besser. So konnte man bis zum Erscheinen des PA600 das PA500 (Musikant & International) fast überall für unter 900€ kaufen und hat dafür nicht nur erstklassige Styles und Sounds bekommen, sondern gleich noch zwei Sequencer, Songbook, MIDI & USB und: vollen Zugriff auf die Synthese-Engine, so dass das Porti auch für diejenigen interessant wird, die vielleicht damit den Einstieg in eine Band wagen wollen und vielleicht auch mal den einen oder anderen Sound selbst erstellen müssen. Styles können komplett selbst programmiert werden und per SD-Card gesichert. Selbst das kleine PA50/PA60 hatte für rund 600€ schon viele dieser Möglichkeiten mit an Bord.

      Ich glaube, dass sich Yamaha viel auf den Tyros einbildet und deshalb etwas die User der Klasse von 500-1000€ aus dem Blickfeld verloren hat, was interessant ist, denn im Workstation-Sektor hat man gerade mit der günstigen MOX-Serie voll ins Schwarze getroffen.

      Korg lässt immer wieder Features aus seinen Top Workstations in die Portis mit einfließen (z. B. die Sequencer und Synthese-Möglichkeiten). Das ist bei Yamaha längst überfällig. Die Preise sind für das gebotene rund 200-300€ zu hoch. Wer allerdings den Korg-Sound nicht mag, findet nur in Yamaha eine Alternative, da die Kisten von Roland und Casio in ähnlicher Preisklasse zwar gut klingen, aber Defizite in der Style-Gestaltung haben.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo und danke für die ausführliche Review :)

    Könnt Ihr denn einen Tipp geben, was eine gute Alternative ist? Ich suche zur Zeit nach einem schönen Arranger Keyboard in diesem Preissegment.

    Vielleicht könntet Ihr ja mal einen Beitrag machen, der wirklich mal 3 oder 4 Keyboards eines Segments richtig mit einander vergleicht. Muss ja keine „Kauft das, alles andere ist Mist“-Empfehlung sondern einfach „Wenn Ihr gute Synthesiser wollt, holt euch xyz, gehts euch nur um den Klang der Standard-Instrumente alla Piano, Grand Piano, etc dann holt euch abc.

    Ne Beratung wäre wirklich nett… z.Z. gibt es das yamaha psr s650 für ca. 640 Euro zu kaufen… ist ein Roland BK-5 ne Alternative? Oder was gibt es in dem Preissegment von Korg zu kaufen? Auch wenns nicht genau den gleichen Bereich abdeckt, wärs einfach interessant eure Meinungen.

    Vielen Dank fürs Lesen und vielleicht ergibt sich ja ein schöner Bericht daraus.

    Viele Grüße
    *Fuchur*

  3. Profilbild
    Flyer

    Ich besitze dieses Keyboard seit nunmehr einem Jahr und schätze es sehr. Einmal wegen der unkompliziierten Bedienung und zum anderen wegen des ausgezeichneten Sounds. Der kommt allerdings erst zur Geltung wenn man externe Nahmonitore anstatt der eingebauten Lautsprecher verwendet. Wenn einem die Sounds nicht ausreichen, so ist man auf die Expansions Packs angewiesen oder man schliesst einen zusätzlichen Sythesizer wie den MX49 über einen externen Midiadapter an. So wird aus dem Keyboard eine zweimanualige Heimorgel, die den Vergleich mit ähnlichen Geräten nicht zu scheuen braucht. So gesehen ist dieses Keyboard ein Instrument für kreatives Musizieren auf hohem Niveau mit vielen Möglichkeiten.

    • Profilbild
      Flyer

      @Flyer Als Ergänzung zu meinen Ausführungen über die Kombination PSR und MX möchte ich noch einen Effekt erwähnen , der einmalig in dieser Konstellation ist. Da das MX49 sog. Patterns in seinen Performance Styles enthält, kann man diese mit den Styles des PSR-S650 synchronisieren und damit ganz neue und interessante Begleitarrangements erhalten. Zudem lassen sich diese Patterns des MX auch noch händisch variieren sodass neue Kombinationen entstehen. Abgesehen davon gibt es auch fantastische Soundvariationen durch die Verknüpfung der beiden Geräte.
      Allen die daran interessiert sind kann ich nur dieses Arrangement der Geräte nur empfehlen. Wichtig ist aber dabei eine zus. Midischnittstelle (z.B. von Kenton) die beide Geräte midimässig verbindet, da das PSR keine eigene enthält.

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