Test: Yamaha THR10, Gitarrenverstärker

Sound/Praxis

Wow, einen derartigen Klang dürfte man beim ersten Anspielen dieses unscheinbar wirkenden Kästchens nicht unbedingt erwarten! Der Yamaha THR10 liefert einen Sound, der die Kategorie „Virtuell-Analog“ tatsächlich in eine neue Dimension heben könnte. Die Grundsounds bestechen allesamt durch eine hervorragende Dynamik und lassen fast ein echtes Röhrenamp-Feeling aufkommen. Bestechend gut gelungen sind insbesondere die Highgain-Sounds, die keineswegs zum Matschen neigen, sondern einen sehr authentischen und sauberen, dynamischen Sound liefern. Das Zusammenspiel zwischen dem Gain- und dem Master-Regler eröffnet in jedem Preset des Gerätes eine breite Soundvielfalt: Man kann also den Master-Regler voll aufdrehen – und damit die „virtuelle Endstufe“ voll in die Sättigung fahren – das Signal in der Lautstärke aber problemlos mit dem GUITAR Poti auf ein annehmbares Wohnzimmer-Niveau runterregeln!

Getoppt wird das Ganze eigentlich nur noch durch die Effektsektion, welche durch die Stereo-Signalführung dem Klangbild eine unglaublich breite und räumliche Note verpasst. Highlights kann bzw. darf man hier eigentlich gar nicht hervorheben, denn die Modulationseffekte klingen alle durch die Bank weg atemberaubend gut und können ja mithilfe des Editors je nach Belieben auf die persönlichen Vorlieben schnell und unkompliziert angepasst werden.

Und auch die Lautstärke ist, trotz der nur 8″ großen Speaker, erstaunlich hoch. Sicherlich nicht hoch genug für den Proberaum oder die Bühne, aber dafür wurde dieses kleine „Soundmonster“ ja auch nicht entwickelt. Für Sessions oder Üben kann man aber sicher im Augenblick am Markt nur schwer etwas Besseres finden. Das hier ist Luxus zum Üben pur, ohne Zweifel!

— Der wohl bestklingende Brotkasten der Welt: Yamaha THR10 —