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Test: Yamaha Tyros 4

(ID: 1671)

DSP-Mischpult

Um den Klängen einen produktionsfertigen Schliff zu geben, ist im Tyros ein einfaches Digitalmischpult integriert. Es bietet pro Kanal immerhin einen halbparametrischen Zweiband-Equalizer und bis zu neun DSP-Effekte plus einen Reverb und einen Chorus. Als Mastereffekte steht ein Kompressor und ein Equalizer zur Verfügung. Interessant ist, dass sich die neun DSP-Effekte quasi automatisch auf die Instrumente verteilen. Die EQ-Settings, Pannings und Lautstärken sind ebenfalls in den Styles gespeichert.
Zusätzlich gibt es einen XLR-Mikrofoneingang (XLR-Kombibuchse, leider ohne Phantomspeisung), der ebenfalls über einen Equalizer, ein Gate, einen Kompressor und einen Effekt verfügt.
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Vocal Harmony 2

Die Tyros-Serie verfügt serienmäßig über zuschaltbare künstlich erzeugte Harmoniestimmen, wie sie den meisten vom Vocalist bekannt sind. Diese mehr oder weniger realistisch klingenden Stimmen  können die Hauptstimme unterstützen, indem sie etwas leiser darunter gemischt werden. Je nach gegriffenem Akkord werden automatisch bis zu drei passende Stimmen erzeugt, was teilweise, je nach ausgewähltem Preset, wirklich gut klingt. Der Tyros 4 bietet eine etwas verbesserte Engine, die zusätzlich auch wirklich amtlich klingende Vocoder-Stimmen bereitstellt! Da ich selber sehr selten auf entsprechenden Veranstaltungen bin, kann mir nur  vorstellen, dass dieses Feature regelmäßig von Alleinunterhaltern genutzt wird, und dezent und korrekt angewendet kann man sicher eine sehr schöne Gesamtperformance erzielen.

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AudioRecorder

Auch der bekannte Audiorecorder wurde überarbeitet. Es ist nun möglich, wie beim Harddiscrecording Overdubs oder Wave-Files auf schnelle Weise zu erstellen und MP3s wiederzugeben. So wurde endlich ein langjähriger Kundenwunsch erfüllt.

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Fazit

Auch wenn Sie bislang keine Berührungspunkte mit einem solchen Gerät hatten: Versuchen Sie es einfach mal! Die echten Stärken eines solch komplexen Keyboards offenbaren sich für den „Unwissenden“ nämlich nicht in den ersten Minuten. Vordergründig erscheint der Tryros als reines Alleinunterhalter-Keyboard, auf den zweiten Blick eröffnet er aber Songwritern und Producern eine schnelle und einfache Möglichkeit, Ideen umzusetzen, auch wenn in diesem Arbeitsschritt Individualität natürlich nicht gegeben ist.
Vor allem die hohe Anzahl und Güte der Klänge ist bei Pop-Produktionen jeglicher Art immer eine Bereicherung, und auch die vielen sehr gut klingenden Begleitungen können als Inspirationsquelle dienen.
Für Auf- oder Umsteiger von älteren Tyros Modellen ist sicher interessant, ob es sich lohnt, ein komplett neues Gerät zu kaufen: Klar ist, dass der Tyros 4 im direkten Vergleich zum Tyros 2 eindeutig bessere Funktionen, Klänge und Styles vorweisen kann. Zwar wird ein Tyros 2 oder 3 dadurch finanziell abgewertet, jedoch werden beide dadurch keinesfalls schlechter klingen.

Daten:
Number of Voices 993 Voices + 30 Organ Flutes + 480 XG Voices + 256 GM2 Voices + 44 Drum/SFX Kits (And GS Voices for GS Song playback) Featured Voices 15 S.Articulation2! Voices (AEM technology), 164 S.Articulation Voices, 43 MegaVoices, 30 Sweet! Voices, 101 Live! Voices, 44Drums (including SFX Kits), 71 Cool! Voices, 30 Presets Organ Flutes, 500 Styles

Plus

  • eindeutig bestes Gerät seiner Klasse
  • erstklassige und große Auswahl an Klängen (vor allem SA+SA2)
  • einzigartige Super Articulation Presets
  • Qualität der Begleitautomatik
  • Vocal Harmony Funktion
  • optionaler Flash-Speicher und eingebaute Harddisk
  • Effekte
  • hoher "Spaßfaktor"

Minus

  • kein Multisample-Import für Fremdformate
  • Möglichkeiten in der Klangprogrammierung
  • Benutzerfreundlichkeit der Voice-Edit Software
  • nur rudimentärer Style-Creator
  • eingeschränkte Möglichkeiten der Individualisierung

Preis

  • UVP: 3999,- Euro
  • Straßenpreis: ~3700,- Euro
  • Weitere Bundles mit Lautsprechersystem und Ständer verfügbar
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Goofy

    Schöner Bricht!
    Ich habe die Tyros-Serie schon einige Male im Rahmen der jährlichen Musikmesse des Musikmarkt Rendsburg gehört. Vorgeführt von Michel Voncken – wer die Gelegenheit hat sollte sich das gern einmal gönnen. Meine Musikrichtung ist das auch nicht, aber … ! Ehrlch – sau gut.
    Ich stimme dem Autor zu, der Tyros ist in vielen Bereichen gut, für den Rest kann ein Motif ergänzend herhalten.
    Auch wenn ich meine heißgeliebten Synthesizer nie verkaufen werde, finde ich es gut auch mal über den Tellerrand zu schauen. Bei mir steht auch noch so ein Uraltteil herum, das nur wegen der Streicher noch eingesetzt wird.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Kann das sein das euer Soundbeispiel „PIANO“ nicht funktioniert oder ist das nur bei mir so? Alle anderen Soundbeispiele funktionieren aber bei mir! MfG

  3. Profilbild
    Hasenpfote

    Danke für den schönen Überblick!
    Die Klangbeispiele sind fantastisch -sehr talentiert!

    Als jemand, der mit Heimorgeln groß geworden ist und dann über Keyboard zu Sampler und Synthesizer gekommen ist, verschwimmen für mich die Grenzen zwischen einzelnen Elektronischen Tasteninstrumenten zusehends. Mittlerweile haben sogar Keyboards der Einstiegsklasse Klänge und Möglichkeiten integriert die früher so nicht denkbar waren bzw. nicht bezahlbar.. Die Richtung geht eindeutig in „Musikinstrumente für die Massen“. Ich hoffe, diese spannende Entwicklung geht noch lange so weiter!

    Ich finde, dass man das Rad nicht ständig neu erfinden muss sondern auch mit „Standardklängen“ locker individuell klingende Produktionen hinbekommt.
    Kommt natürlich stark auf den Musikstil an und wie sehr man sich mit der Materie auseinandersetzt. Am Tyros liegt es aber wohl eher weniger, wenn das Ergebnis nach Musikantenstadl klingt, schon eher an der eigenen begrenzten Vorstellungskraft und an tief verwurzelten Hörgewohnheiten.
    Wenn die Musik wirklich vom Instrument abhängen würde, müssten z.B. alle Klavierstücke gleich nach „Etüde“ klingen ;)

    • Profilbild
      Hasenpfote

      @Hasenpfote Die Multisamples der Tyrosserie jedenfalls sind so komplex gestaltet, dass man sich nicht mehr auf die Unzulänglichkeiten der Tonerzeugung ausreden kann, wenn das Ergebnis schlecht klingt. Vielleicht sogar schon wieder zu gausgefuchst, so dass man durch die unzähligen Schnörksel und Verzierungen der Klänge von der eigentlichen Musik abgelenkt wird. Ich bevorzuge prinzipiell Klänge die ich voll unter Kontrolle habe und die sich reproduzierbar akzentuieren lassen. Ohne Übung wird das Spiel schnell zum Glücksspiel.
      Ich bin aber auch Spielhilfen (z.B. Arpeggiatoren, Harmonizer, Superarticulation…) nicht abgeneigt, diese fördern, richtig angewendet, durchaus meine Kreativität. Auf manche Dinge kommt man nur schwer von alleine.
      Hat man die Charakteristika mit der Spielweise einmal unter Kontrolle ergibt sich durchaus eine (bewußte) Erweiterung des musikalischen Ausdrucks.

      Für mich haben Keyboards/Arranger den selben Stellenwert wie Synthesizer/Workstations und ein gutes akustisches Klavier… Am besten, man hat „sie alle“…. ;)

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