Ganz und gar nicht gewöhnen muss man sich an das gelungene Shaping des Halsradius, das einen gelungenen Kompromiss zwischen den Flitzefingern-Modellen à la Ibanez RG-Serie und Les Paul Standard bietet: Der Hals lässt sich virtuos bis hinauf zum letzten Bund bespielen und liegt dennoch satt in der Hand. Für das Bespielen der höchsten Lagen bietet der großzügig gefräste Hals/Korpusübergang zudem ideale Bedingungen.
Die an der Kopfplatte angebrachten Grover-Tuner besitzen einen Locking-Mechanismus und sorgen so – neben dem Zerberus-eigenen Rollensattel – für ein möglichst exaktes Halten der Stimmung. Bis zu einem gewissen Punkt taten die Komponenten dies auch während der gesamten Testdauer. Allerdings sollte man auf Floyd-Rose-ähnliche Spielarten wie die berühmt-berüchtigten Dive-bombs o.ä. besser verzichten, da man dies sonst mit einer aus der Stimmung geratenen Gitarre bezahlt. Eigentlich schade bei einem Instrument, das offensichtlich mit seiner Optik die härtere Fraktion unter den Guitarreros anspricht, bei denen wiederum das intensive Nutzen des Vibratosystems ja mehr oder weniger ein Stilmittel darstellt.
Als Bridge dient ein Wilkinson License Vibrato-System, das ebenfalls wie die Tuner von Gotoh gefertigt wird. Da der Body im Bereich der Vibrato-Grundplatte auch ausgefräst wurde, könnte man allerdings erneut in die Versuchung geraten, diese coolen Dive-bombs abzuschiessen. Doch wie weiter oben bereits angeraten, sollte man hier mit Sorgfalt zu Werke gehen. Im „normalen“ Betrieb erwies sich die Kombination aus Wilkinson-Vibrato, dem Zerberus Rollensattel und den Grover Locking-Mechaniken aber als recht zuverlässiges System.
Der Korina-Body besitzt eine 18 mm starke Ahorndecke, auf die ein sehr schönes Quilted Maple-Furnier aufgeleimt wurde, das aber leider beim Testmodell nicht exakt bookmatched erscheint. Die Ahorndecke der Hydra II kommt auch sehr schön beim Binding zur Geltung, da die Ränder des Bodys hier nicht mitlackiert wurden und somit Einblick auf das echte maple-top gewähren.