Alle diese Komponenten hinterlassen einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Potis haben einen gesunden Widerstand und die Endlosdrehregler rasten satt ein. Auch bei den Schnittstellen wurde nicht wirklich gegeizt. Der Klinkeneingang auf der rechten Gehäuseseite lässt sich für magnetische Tonabnehmer, Piezo-Pickups oder „Flat“ einstellen. Wer seine Gitarre lieber nicht direkt an das Zoom A3 anschließen möchte oder ein Instrument ohne Abnehmersystem besitzt, findet auf der Rückseite einen Mikrofonanschluss für XLR oder Klinke – inklusive Phantomspeisung.
Auf Wunsch lassen sich auch beide Eingänge miteinander kombinieren. Über einen XLR-Anschluss oder zwei Klinkenbuchsen auf der linken Seite verlässt das Signal das Zoom A3 dann wieder in Richtung eines Verstärkers oder direkt zur PA. Natürlich kann man heute nichts mehr ohne USB-Anschluss verkaufen und so hat auch das Zoom A3 einen solchen vorzuweisen. Dieser dient zwar nur der Firmware-Aktualisierung, kann aber auch zur Stromversorgung genutzt werden.
In der Regel liefern dann aber vier AA-Batterien oder das mitgelieferte 9-Volt-Netzteil den Saft für das Zoom A3. Erfreulicherweise ist auch eine echte Rarität mit an Bord: ein Schalter, mit dem sich das A3 einfach ein- und ausschalten lässt, auch ohne den Netzstecker zu ziehen. Gerade bei günstigeren Geräten wird da ja gerne mal drauf verzichtet.
Bei der Verarbeitung und dem Aufbau legt das in China hergestellte Gerät also schon mal einen guten Auftritt hin. Auf den ersten Blick fehlt es an nichts Essenziellem und die Verarbeitung und Qualität kann, vor allem mit dem vergleichsweise geringen Abgabepreis von deutlich unter 200,- Euro im Hinterkopf, begeistern. Bleibt noch die Frage, was sich hinter der hübschen Fassade wohl versteckt.
Sound & Praxis mit dem Zoom A3
Was das Zoom A3 wesentlich von anderen Preamps für die Akustikgitarre unterscheidet, sind die zahlreichen Modelings von bekannten Akustikgitarren sowie die Möglichkeit, das Gerät auf den gespielten Gitarrentyp abzustimmen. Darunter finden sich auch Optimierungsprogramme für Konzertgitarren, Silent-Guitars und sogar für Kontrabässe. Diese Funktion wirkt sich nur auf den Klinkeneingang aus und soll schon vorab die Charakteristika der gewählten Gitarre oder des Body-Typs hervorheben. Unabhängig von den übrigen Effekten lässt sich der Klang dann über den Dreiband-EQ anpassen und es geht weiter in das Reich der digitalen Effekte. Auch wenn nur ein Display vorhanden ist, gibt es hier wie bei dem G3 oder dem B3 drei Effektbänke zur freien Auswahl, über die sich zwei Effekte und eine Gitarrensimulation gleichzeitig betreiben lassen. Simuliert wird so ziemlich alles, was Rang und Namen hat. So finden sich zahlreiche Modelle von Gibson, über Martin und Taylor bis Yamaha, Guild und Ovation in virtueller Form auf dem Zoom A3 wieder, was einen doch recht ansehnlichen Fuhrpark an edlen Akustikgitarren ergibt. Auch an Resonanz- und Nylongitarren versucht sich Zoom und eine Zwölfsaitige darf natürlich unter den 28 Modelings auch nicht fehlen.
Für das Geld super, aber:
Soviele FX Geräte für GItarre und Bass.
Warum sowenig für Synths? Oder Drums ?
Die Modelle klingen ja fürchterlich. Haben die bei Zoom ünerhaupt schon mal eine Resonator-Gitarre gehört? Auch die Nylonsaiten-Modelle sind sehr schlecht. Bleiben unterm Strich nur noch die Effekte…..
@Markus Galla Hallo Amaros,
Ich verstehe die Modelings auch nicht so wirklich – wie gesagt fallen die Unterschiede sehr dürftig aus. Ich glaube auch nicht wirklich daran, dass so etwas einfach so möglich wäre. Immerhin kann man aber gewisse Charakteristika des sounds herausarbeiten, wenn etwas dabei ist was einem gefällt. Beim spielen hat die Nylon- simulation schon Spaß gemacht – dass das nie wie eine Echte Konzertgitarre klingen wird, ist glaube ich auch Zoom vion anfang an klar gewesen. Immerhin ist sieht das A3 gut aus…
Sehr gute Übersicht der Funktionen des Geräts, aber ein ganz wichtiger Punkt sollte betont werden: Bei all den wunderbaren Effekten und Mikrosimulationen darf man sich – zumindest falls nie ein Firmware-Upgrade etwas daran ändert – höchstens ZWEI davon verwenden (zusätzlich zu einem Modelling-Typ, oder auch ohne Verwendung des Modellings)! Ich habe das Gerät seit einigen Tagen und bin davon begeistert, was den Groundsound sowie die Effektqualität betrifft, aber ich empfinde es als Fehlkonzeption, wenn dieses Limit fortbesteht. Wenn man schon mal super Kompressoren an Bord hat, will man sie auch verwenden, und das bei den meisten Presets. Damit ist schon ein Effektplatz aus den zwei verfügbaren belegt. Tja, irgendein Hall muss ja auch her… aber was ist dann mit einem Modulationseffekt wie Chorus? Diese absolut normale 3er Kette kann man mit dem A3 zur Zeit vergessen. Ich schreibe jedenfalls an Zoom in der Hoffnung, dass man den Effektplatz 1 irgendwann freischalten wird für einen „normalen“ Effekt, falls man das Modelling nicht verwenden möchte (was wohl für die meisten Käufer zutreffen wird, egal was die Zoom-Marketing-Abteilung mit dem Bodentreter vorhat).
@SongJoy Hallo SongJoy
Da stimme ich dir voll zu. Ich hätte es auch besser gefunden, wenn man die Modelings ausschalten und dafür Effekte Nutzen könnte wie beim G3 z.B. Wirklich nötig sind dei Simulationen ja nicht – villeicht Reagiert man ja mit einem Firmware-update darauf. Aber man kennt das ja – Geräte in dieser Preiskategorie haben immer irgendwo einen Haken.
@tilmann.seifert Zoom hat auf meine detaillierten Verbesserungsvorschläge sogar geantwortet:
„Thank you for your opinion about the pre-amp & effects for acoustic guitar A3. We will pass your email to the development team, our authorities and supervisor.
We appreciate your cooperation in advance.“
Mit einer Antwort hatte ich gar nicht gerechnet – finde ich super! Und dazu die Absicht, das Input an die Fachabteilung weiterzureichen. Das läßt hoffen.
Angeregt hatte ich vieles.
Vorschläge für ein Firmware-Update:
– User-Freiheit, den Effektplatz 1 auch mit einem „normalen“ Effekt zu belegen (außer Modelling also);
– User-Option, gesetzte Feedbackfilter auf einen Schlag zu löschen, indem man den Feedbackknopf lange druckt (gerade wichtig, wenn man aus Versehen auf den Schalter gekommen ist und damit versehentlich den Sound verbogen hat…und sonst viele Male drücken müßte, um alle Filter erst zu setzen und dann auszuschalten)
– User-Option (Voreinstellung), um den Feedbackschalter ganz außer Kraft zu setzen und stattdessen als „Back“-Schalter zu nutzen, um bei einer festgelegten Effektschleife auch rückwärts gehen zu können (somit könnte man die fehlenden Effektbänke eher verschmerzen)
Sonstige Vorschläge:
– Bei der nächsten Generation die kleinen Drehknöpfe griffiger gestalten, und vielleicht etwas weiter auseinander zu platzieren, da doch sehr eng.
– Ein größeres Schwestermodell anbieten mit Schaltern für richtige Bank-Speicherplätze sowie „vor“ und „zurück“…und mit möglichst mehr als 3 Effekten gleichzeitig (vielleicht 4-6)
– Die Benutzeroberfläche etwas stringenter machen (damit man nicht immer wieder andere Knöpfe betätigen muss, um auszuwählen, ein/auszuschalten usw., denn jetzt „springt“ die Oberfläche etwas von A nach B, und das ist nicht immer intuitiv).
Ich bin gespannt, was davon Zoom letztlich implementiert, wenn überhaupt was. Aber bei meiner Beschwerde über das bei Sonnenlicht kaum lesbare (rote) Display des A2 hat man schon mal zugehört. :-)
@SongJoy Hey SongJoy, ich finde keine Support Email Adresse von Zoom …nur Telefonnummern! Wie hast du Zoom kontaktiert?
@Wilson Habe in Ermangelung einer Support-Adresse einfach an info@zoom.co.jp geschrieben. Die Antwort kam ungefähr 7 Tage später – von derselben Adresse.
Ich hab irgendwo gelesen man könnte das Modelling auch ganz ausschalten! Hat da jemand Infos?
Ich finde das A3 richtig klasse und vor allem robust gebaut. Für das Geld vor allen Dingen!
@Magman Ja, das Abschalten des Modelings ist ganz simpel: Man tastet einfach Effekt Nr. 1 aus (über den Fußschalter, wenn in dem Moment die Anzeige für Effekt 1 sichtbar ist). Dann bleibt Effekt 1 für den Patch aus, egal, was man sonst noch mit Effekt 2 oder 3 anstellt.
Sinnvoller als nur Ausschaltenkönnen wäre Andersbelegenkönnen, und genau das habe ich (u.a.) Zoom nahegelegt. Mal schauen.
Liebe Freunde, ich glaube hier gibt es zum Thema Modelling ein grundsätzliches Missverständnis, das Zoom zaubert nicht aus einer Stahlsaitengitarre plötzlich ein Nylon oder Resonatormodell, sondern wie das Fishman Aura sollte hier ein Modell ausgewählt sein, dass dem tatsaechlich gespieltem zumindest nahekommt! Das heisst, das Modelling versucht all das, was durch Piezo- oder Schalloch-PU vom Sound des Korpus und der Hölzer abhanden gekommen ist, wieder dazu zu zaubern! Nicht mehr und nicht weniger! In wieweit das gelungen ist, kann jeder im Laden mit einer guten Dreadnought etc. selbst ausprobieren…..
Hallo axxl2,
du hast Recht, dass das Zoom über diese Funktion, also die optimierung des Signals vom Piezo- oder Megnetischen Pickup für einen jeweiligen Gitarrentyp verfügt. Das regelt der große Knopf oben Mittig. Auf dem ersten Effektplatz, gibt aber zusätzlich wirkliches Modelling. Laut Bedienungsanleitung und Produktbeschreibungen von Zoom geht es dabei in der Tat um die Simulierung verschiedener Gitarrentypen u.A. auch Nylongitarren. Die Auswahl des Gitarrentyps über den oberen Knopf und das Modelling sind dabei unabhängige Funktionen.
Grüße.
@tilmann.seifert Genau. Der Vorwahlknopf oben soll auf den Gitarrentyp gestellt werden, den man ins Gerät reinschickt. Nur soll kann dann das Modeling gute Ergebnisse bringen, denn das Gerät muss ja vorher „wissen“, ob ein eher basslastiger, heller oder sonst was für einen Sound verbogen werden soll, um am Ende basslastig, hell oder sonst wie zu erklingen.
Da hat Zoom aus dem vorherigen Modell A2 gelernt, denn dort konnte man nur den Ziel-Sound einstellen – mit ziemlich miserablen Ergebnissen, wie ich finde.
Trotzdem verwende ich auch beim A2 das Modeling (noch) nicht, da mir der Grundsound so sehr gefällt. Es wäre sowieso falsch, aus dem Modeling wirklich „echte“ Ergebnisse zu erwarten, denn das Eingangssignal von einem bestimmten Gitarrentyp klingt nicht immer gleich, sondern hängt auch stark vom verwendeten Pickupsystem ab (Piezo, Mikro, Kombi, etc.). Auch Piezos klingen ja alle unterschiedlich, und geben das Frequenzspektrum einer Gitarre anders wieder. Also kann das A3 natürlich nicht zaubern.
Meiner Meinung nach hat sich Zoom mit der „Marketing-Idee Modelling“ angefreundet, um etwas Besonderes anzubieten, schießt aber etwas ans Ziel vorbei, denn das Gerät richtet sich von der Soundqualität her eher an Klangpuristen, die nur wenige Effekte bevorzugen – und eine wohlklingende Gitarre mit gutem Pickup nicht allzu sehr verstellen wollen.