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Test: Zoom G2X FOUR Multieffekt Gitarren, Effektpedal

Kick Me Baby One More Time!

5. Februar 2023

Test: Zoom G2X FOUR Multieffekt Gitarren, Effektpedal

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Kleiner, besser, gehaltvoller, hübscher und günstiger. Das Rad der Zeit dreht sich unaufhaltsam weiter und produziert immer aufwändigere Geräte in immer kleiner werdendem Gehäusen. Netterweise werden dabei auch oft die Preise kleiner, was uns einerseits natürlich freut, andererseits die Qual der Wahl lässt. Das Zoom G2X FOUR Multieffektpedal ist wieder so ein Gerät, auf das der alte Opel Agila-Slogan „Außen haha, innen aha“ passen könnte. Denn was auf den ersten Blick nicht sofort ersichtlich ist: Es handelt sich um deutlich mehr als nur ein schnödes Multieffektpedal. Der geneigte Käufer erhält für gerade mal 259,- Euro eine große Auswahl Amps, Effekte, einen Looper, ein Audiointerface und eine Rhythmus-Maschine. Doch der Reihe nach, ich muss erst einmal meinen Kopf sortieren.

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Zoom G2X FOUR Guitar Multi-Effect
Zoom G2X FOUR Guitar Multi-Effect
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Das Zoom G2X FOUR Multieffekt – Facts & Features

Gerade mal mit ca. 274 x 150 x 71 mm (L x B x H) ist es klein, das Zoom G2X FOUR. Da das Gehäuse aus stabilem Kunststoff besteht, bringt das Pedal auch gerade mal rund 650 g auf die Waage. Damit qualifiziert es sich direkt für den Transport im Gigbag. Und wer eine platzsparende Gitarre besitzt, die fürs Handgepäck im Flugzeug geeignet ist, kann dem nächsten Gig im Club Aldiana entspannt entgegensehen.

Test: Zoom G2X FOUR Multieffekt Gitarren, Effektpedal

Die Ausstattung mit Anschlüssen ist recht spartanisch, aber eigentlich für so ziemlich alles gerüstet. Für den Bühnenbetrieb stehen an der Frontseite alle nötigen Anschlüsse zur Verfügung, neben der Netzversorgung und dem Power-Switch finden wir hier einen Instrumenten- und einen Aux-Eingang, letzterer dient dem Einspielen etwaiger Playbacks oder sonstiger Audiofiles. Die beiden Ausgänge werden entweder an Aktivboxen, eine Soundkarte oder einen (Mono-) oder zwei (Stereo-) Gitarrenverstärker angeschlossen. Nach dem Einschalten des Gerätes erscheint als erstes ein Auswahlmenü bezüglich des gewählten Setups.

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Boss ME-80
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An der linken Gehäuseseite befindet sich der Kopfhörerausgang sowie die USB-C-Buchse. Hier kann nun mittels geeigneten Adapterkabeln das ZOOM G2X FOUR an einen PC/Mac oder ein iOs/Android-Device angeschlossen werden. Für die Verwendung mit einem iPhone bzw. iPad wird das Camera-Kit benötigt. An den Mac angeschlossen, wird das Gerät sofort als verfügbares Audiointerface angezeigt. Es war mir jedoch nicht möglich, meinem Mac zu sagen, er solle das Zoom G2X FOUR als Eingangsgerät nutzen und meine gewohnte Soundkarte als Ausgangsgerät. Angezeigt wird mir diese Option zwar und mit anderen Geräten war das auch nie ein Problem, hier funktioniert es nicht, der Sound wird ausschließlich über das Zoom ausgegeben. Da hier mal wieder der Verdacht besteht, der Fehler säße vor dem Gerät und nicht hinter dem Bildschirm, will ich an dieser Stelle nicht meckern. Hat man ein Mobile-Device angeschlossen, muss die dazugehörige App geladen werden. Diese nennt sich „Handy Guitar Lab“ und erlaubt das Editieren und Anlegen sowie das Verwalten von Sounds. Warum ich keinen Editor für den Mac/PC bekomme, ist mir ein Rätsel. Ebenso bleibt es mir verborgen, warum der Editor fürs Smartphone nur per USB erreichbar ist und nicht über WLAN, da sind andere Hersteller irgendwie praxisnäher aufgestellt.

Zoom G2X FOUR Front

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Die Bedienung des Zoom Multieffektgeräts

Die Bedienung des Zoom G2X FOUR ist recht logisch aufgebaut. Oben links auf dem Pedal befindet sich ein Block mit vier Gummitastern und einem Switch. Diese „Kreuztasten Navigation“ ist am besten mit einer Maus vergleichbar. Die Tasten „Left“, „Right“, „Up“ und „Down“ navigieren durchs Display, der in der Mitte befindliche Taster entspricht einem Klick mit der Maus. Theoretisch und laut Zoom Homepage ist die Bedienung komplett per Fuß möglich. Im Live-Betrieb schalten die Up- und Down-Buttons jeweils 10 Presets weiter, die Left- und Right-Buttons jeweils ein Preset. Die drei am unteren Ende befindlichen Fußschalter rufen die drei laut Display zur Verfügung stehenden Presets direkt auf. Ein langer Druck auf den „Mausbutton“ öffnet das Menü des Zoom G2 FOUR. Vier Endlosdrehregler erlauben Zugriff auf die globalen Parameter Lo, Mid und Hi sowie die Lautstärke des Pedals. Drückt man eben beschriebenen Mausbutton kurz, öffnen sich die im Preset verwendeten Einzeleffekte. Bis zu 7 Slots können gleichzeitig verwendet werden. Jedes virtuelle Pedal kann über das Menü an jede beliebige Position verschoben werden. Das Pedal, das auf dem Zoom G2X FOUR fest verbaut ist, kann ebenfalls frei konfiguriert werden und entweder Volume- oder Wah-Steuerung übernehmen. Eine Steuerung einzelner Parameter, wie zum Beispiel die Lautstärke des Delays, ist leider nicht möglich, immerhin bietet das Zoom G2X FOUR aber auch Effekte an, die das Pedal nutzen. Rotary und ein Mono-Pitch-Shifter sind dabei. Alles in allem ist die Bedienung über das Gerät selbst zwar logisch, die App-Steuerung scheint mir jedoch wesentlich übersichtlicher und praxisfreundlicher. Der Regelweg des Pedals ist irgendwo bei 1-2 cm angesiedelt, das ist sportlich. Um ein Wah- oder ein Volume Pedal sinnvoll steuern zu können, wäre meines Erachtens ein Zentimeterchen mehr von Vorteil.

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Neural DSP Quad Cortex
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Der Looper und die Rhythm-Machine des Zoom G2X FOUR

Der Looper kann bis maximal 80 Sekunden in M ono aufzeichnen, in Stereo bleiben ihm 40 Sekunden. Er kann mit der mitgelieferten Rhythm-Machine synchronisiert werden. Der Looper kann, wie jeder Effekt, frei in der Signalkette positioniert und über einen der drei Fußtaster bedient werden. Die Bedienung ist intuitiv, allerdings ist das Aktivieren des Loopers innerhalb eines Presets nur über die beiden unteren Tasten des Navigationskreuzes möglich. Mit Socken ist das kein Problem, mit etwas gröberen Schuhen sind Fehlbedienungen vorprogrammiert. Die Rhythm-Machine bietet 68 Beats inklusive 5 verschiedener Metronome und bietet so ziemlich alle Stilrichtungen, allerdings so gut wie alles nur im 4/4 Takt. Ein einziger 12/8 und ein 5/4 stehen neben 5 ¾ Takten zur Verfügung. Der Sound des Drumsets ist in allen Rhythm-Patterns gleich, was schnell sehr ermüdend wird und irgendwie auch merkwürdig klingt, wenn das Set einen Bossa spielt und sich der Sound beim Wechsel zum Punkrock nicht wirklich unterscheidet.

Die Smartphone App – kostenpflichtiges Must-Have

Mittels der Smartphone App Handy Guitar Lab for G2 FOUR kann das Zoom G2X FOUR, wie oben angedeutet, per Smartphone oder Tablet bedient werden. Hier können Sounds editiert, verschoben und organisiert werden. Das erleichtert die Übersicht kolossal. Leider ist die App kostenpflichtig und für ein iOs Device benötigt man das Camera-.Kit. Warum die App nicht kostenfrei angeboten wird, will mir nicht in den Kopf. 1,19 Euro ist zwar zu verschmerzen und allemal besser als eins dieser fürchterlichen Abos, andere Hersteller bieten ihre Remote-Apps allerdings meist kostenfrei an. Mittels der App ist die Programmierung eigener Sounds dann wirklich kein Problem mehr. Leider ist eine eigene Programmierung von Sounds aber unerlässlich, denn wie so oft sind die Werkssounds unbrauchbar bis fürchterlich.

Zoom G2X FOUR Smartphone App

Die Smartphone App erleichtert die Bedienung wesentlich, ist allerdings kostenpflichtig

So klingt das Zoom G2X FOUR

„Die in Form von 250 Presets vorinstallierten Patches wurden entwickelt, um die klangliche Entwicklung des Gitarren-Sounds zu dokumentieren. Jedes Patch lässt den Sound eines legendären Songs aus den 1950ern bis heute auferstehen.“ Soweit das vollmundige Versprechen des Herstellers. Manche Songs kenne ich tatsächlich nicht, aber ein paar sind dazwischen, die mir durchaus bekannt vorkommen. Die meisten Presets setzen auf Highgain oder Clean, im angezerrten Bereich findet man wenig. Und warum das so ist, erklärt sich auch recht schnell von selbst. Einer meiner Lieblingssätze bei digitalen Sounderzeugern ist „Clean und Highgain können sie alle“. Leider ist das oft berechtigt, denn gerade der Grenzbereich zwischen einem leichten Breakup des Amps und ersten harmonischen Verzerrungen ist die Königsklasse der Röhrenamps und digital extrem schwer zum Klingen zu bringen. Die Neural DSP Tone King Imperial MKII Software ist da ganz weit vorne. Nun ist es etwas unfair, ein Gerät, das gerade mal 259,- Euro kostet, mit einer Software zu vergleichen, bei der ein einziges Amp-Modell mit 99,- Euro zu Buche schlägt und nur im Rechner zu benutzen ist. Aber es zeigt, wozu gute Software heute in der Lage ist und so muss sich auch das Zoom G2X FOUR daran messen lassen.

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Boss RC-600 Loop Station
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Der Versuchsaufbau sollte einfach vonstatten gehen, ich schließe das Zoom G2X FOUR als Soundkarte an den Mac und lege los. Doch Moment. ..! Zum Einen taucht jetzt das oben schon genannte Problem auf, dass ich meine externe Soundkarte nicht zur Wiedergabe eines Sounds überreden kann. Hier muss ich also meine Studiomonitore direkt ans Pedal anschliessen, das ist aber gar nicht so sehr das Problem. Nutze ich den USB-Anschluss, um das Zoom als Audiointerface zu nutzen, kann ich mein iPhone nicht mehr anschliessen, um die Sounds zu editieren. Und das ist Mist. Ein Editor am Mac hätte da jetzt klare Vorteile. Oder eine WLAN-Verbindung zum Smartphone. Gibt’s beides nicht, also spiele ich die beiden Ausgänge des Zoom direkt in die Audioeingänge meines Interfaces.

Im Folgenden hört ihr einige Soundbeispiele, alle straight out of the box, also nicht bearbeitet. Die Namen der Soundfiles sind direkt dem Zoom G2X FOUR Pedal entnommen. Einige dieser Files halte ich für recht gelungen, andere weniger. Das Konzept mit den Werkssounds halte ich aber grundsätzlich für sehr gelungen, denn so findet man schnell eine solide Basis für eigene Kreationen.

Zeit, dem Gerät mal etwas auf den Zahn zu fühlen. Die folgenden Sounds sind alle von mir editiert. Mit ein bisschen Geduld kommen auch crunchige Wohlklänge aus den Boxen. Ich bin generell überrascht, wie gut das kleine Kästchen klingen kann, wenn man sich etwas damit beschäftigt.

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Fazit

Für gerade mal 259,- Euro erwartet den geneigten Saitenartisten mit dem Zoom G2X FOUR ein umfangreiches Werkzeug mit vielen Möglichkeiten auf kleinsten Raum. Das Konzept des Gerätes überzeugt mich, obgleich ein paar Kinderkrankheiten auffallen, wie zum Beispiel der extrem kurze Regelweg des Pedals, der fehlende Editor für den Rechner und die recht umkomfortable Bedienung des Navigations-Kreuzes per Fuß. Die cleanen und die hochverzerrten Sounds klingen mehr als akzeptabel, die schwierig zu realisierenden Crunchsounds bedürfen erst einer gewissen Einarbeitungszeit.

Plus

  • Konzept
  • Vielseitigkeit
  • kompakte Bauweise
  • Clean- & Highgain-Werkssounds

Minus

  • Regelweg des Pedals sehr kurz
  • angezerrte Sounds ab Werk
  • kein Editor für PC/Mac
  • Verbindung zu mobilen Geräten nur über USB möglich
  • Bedienbarkeit per Fuß wenig komfortabel
  • Remote-App kostenpflichtig

Preis

  • 259,-
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    Ich habe mir vor Jahren mal das G1Xon zugelegt, das war auch besser mit der Hand als mit dem Fuß zu bedienen. Und die Presets waren durch die Bank allerhöchstens semi… :-)

    Rechner-Anbindung gab es nicht, USB war nur für Firmware-Updates, also quasi ein komplett autarkes Gerät.

    ABER:
    Wenn man sich drauf eingelassen und mit Geduld und Muße daran herumgefrickelt hat, dann hatte man (abgesehen von High-Gain-Geschichten) durchaus das eine oder andere Aha-Erlebnis.
    Dazu war das Ding noch günstiger als eine Marken-Jeans…

    Ich nutze es heute immer noch gerne, Gitte rein, Kopfhörer auf und loslegen. Für’s Studio gibt es viele andere Lösungen, für’s Ideen-Sammeln schon weniger.

    Das G2X-Four geht wohl in eine ähnliche Richtung.
    Der Preis ist kein wirklicher Pappenstiel, und die Konkurrenz schläft nicht.

    Aber aufgrund meiner Erfahrungen mit dem G1Xon würde ich mich (persönlich!) bei Bedarf diesem Teil durchaus einmal widmen…

  2. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    P.S.:

    Die Bemängelung betr. Nebengeräusche (beim T-Man) würde ich vllt. am Betrieb mit Netzteil festmachen. War/ist bei meinem G1Xon auch so.
    Wenn ich es über Akkus (bei mir Enel…ps) betreibe, ist der Sound sehr sauber…

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