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Test: Zoom H3-VR, 360 Grad Audiorecorder

(ID: 258929)

Der Zoom H3 VR im Detail

Zoom H3-VR und H2n

Während der H2n an einen Rasierer oder Studiomikrofon mit seinem Drahtkorb erinnert, sieht der Zoom H3-VR fast so aus, wie seinerzeit der Airfresh Lufti in den 80ern, ein pilzförmiger Raumerfrischer mit Flüssigduft. Wenn Airfresh diesen heute auf den Markt bringen würde, wäre eine Kooperation mit Zoom sicher denkbar, wie Rundum-Sound mit Rundum-Duft. Spaß beiseite, aber irgendwie ulkig sieht das Gerät schon aus. Grundsätzlich ist der kegelförmige Zoom H3-VR robust und solide konstruiert, wie man das vom japanischen Hersteller gewohnt ist. Die vier Kleinmembrankapseln sind in soliden Metallfassungen eingelassen, diese werden von einem Metallbügel vor Beschädigungen bewahrt.

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Bombenfest sitzen sie nicht und haben etwas Spiel. Das schwarze Kunststoffgehäuse ist konisch nach unten zulaufend, dadurch kann Schall von unterhalb gut eingefangen werden. Er ist rund 12,3 cm hoch und misst im Durchmesser etwa 8 cm und wiegt rund 120 g. Die maximale Laufzeit mit Batterien oder Akkus gibt Zoom mit rund 11,5 Stunden an, ein durchaus ordentlicher Wert. Zum Lieferumfang gehören zwei AA-Batterien, ein Schaumstoffwindschutz, eine Kurzanleitung und ein Stativgewindeadapter. Das ist für Zoom relativ üppig, zumal ein Zubehörpaket derzeit nicht in Sicht ist. Neben dem Netzteil AD-17E wird als Zubehör der Bluetooth-Adapter BTA-1 empfohlen.

Die dafür vorgesehene Gummiabdeckung auf der Rückseite sitzt leider nicht sehr fest, so dass sie mitunter auch verloren gehen kann. Der BTA-1 wird hier eingeschoben und schließt bündig mit dem Gehäuse ab. Er wird auch für den LifeTrak L-20 und den ARQ AR-48 angeboten, was das universelle Äußere erklärt.

Eigentlich hätte man Bluetooth ruhig integrieren können, vermutlich steigt allerdings dadurch der Energieverbrauch etwas an. Der Zoom H3-VR erkennt den eingeschobenen Adapter und bietet nach dem Einschalten das Pairing nebst zugehörigem Code an, die H3-App verbindet sich mit dem Recorder und die PIN wird anschließend nicht mehr benötigt. Konsequenterweise hat man dafür die Fernbedienungsbuchse weggelassen.

Zoom H3-VR Unterseite

Das Stativgewinde aus Kunststoff sitzt mittig auf der Gehäuseunterseite, Gerätefüße sorgen für einen sicheren Stand. Die Bodenplatte lässt sich vollständig abnehmen, hier finden die AA-Batterien oder LR6-Akkus Platz und versprechen eine lange Laufzeit. Weiterhin wird hier auch die Speicherkarte untergebracht, große microSDXC-Karten mit genügend Platz können ebenfalls eingesetzt werden. Der beiliegende Stativarm mit 10 cm Gewindeabstand erlaubt die Nutzung mit einer 360°-Kamera. Dazu wird die eine Seite an eine Kamerahalterung geschraubt, auf der anderen Seite finden sich gegenüberliegend zwei 1/4″-Gewinde aus Metall. Der Zoom H3-VR zeigt nach unten, der integrierte Gyrosensor dreht praktischerweise auch das Display um, die Kamera wird oben befestigt, eine Rändelschraube erleichtert die Montage.

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Zoom H3-VR linke Seite

Linksseitig am Zoom H3-VR befindet sich die Kopfhörerbuchse nebst zwei Lautstärketasten

Es ist zwar hell, löst gut auf und kann auch bei Tageslicht gut abgelesen werden, zeitgemäß ist das allerdings nicht. Eine OLED- oder wenigstens TFT-Anzeige könnte man zu diesem Preis schon erwarten. Über dem Display befindet sich jeweils vorne und hinten eine rote LED zur Anzeige des Betriebszustandes und für Übersteuerungen. Im Gegensatz zum Zoom H2n werden diese nicht vom Windschutz verdeckt und man sieht auch von der Rückseite, dass das Gerät aufzeichnet. Die Aufnahmetaste befindet sich unter dem Display und ist sehr weich gefedert, so dass man sie kaum hört. Fünf runde, ins Gehäuse bündig eingelassene Druckknöpfe dienen als Transport- und Menüsteuerung, darunter findet sich der Schiebeschalter zum Einschalten und für die Hold-Funktion. Auch der Zoom H3-VR bietet wie der H1n ein deutsches Menü, ein Einrichtungsassistent fragt Sprache, Datum und Uhrzeit ab. Weggefallen ist neben einem Audioeingang auch der interne Lautsprecher.

Zoom H3-VR rechte Seite

Rechts finden wir den Line-Ausgang, darüber die Micro-USB-Buchse und das mechanische Aussteuerrad. Das ist im Gegensatz zum Zoom H2n nur ein leichtgängiges Rändelrädchen, das sich immerhin optisch in das Gesamtbild besser einfügt. Da es bündig abschließt, sollte versehentliches Verdrehen ausbleiben. Vorne befindet sich das transflektive LC-Display, das ebenfalls an den Zoom H2n erinnert.

Der Zoom H3-VR in der Praxis

Zoom H3-VR am Stativ

Wie eingangs erwähnt, sind Ähnlichkeiten zum Zoom H1n auch klanglich vorhanden. Aufgrund der empfindlichen Kapseln ist der beigelegte Windschutz daher obligatorisch, aus der Hand heraus sind störungsfreie Aufnahmen vor Allem bei Bewegungen schwierig. Ein Eigenrauschen der Kapseln hört man in ruhigen Umgebungen. Vergleicht man den Zoom H3-VR jedoch mit dem H2n, klingt er etwas heller und dadurch auch detailreicher. Das Menü ist verständlich und einfach aufgebaut, die Aufnahmemodi können leider nicht über Direktzugriffe eingestellt werden. Das informative Display zeigt nicht nur zwei oder je nach Aufnahmemodus vier Pegelzustände mit Peak-Funktion, sondern stellt auch die Ausrichtung des Sechs-Achsen-Gyrosensors dar. Das erspart die Wasserwaage und ist nicht nur in Verbindung mit einer Kamera sehr hilfreich.

Zwar fehlen Metronom und Tuner, was aufgrund des Einsatzbereiches zu verschmerzen ist, dafür hat man Die Zusatzausstattungen deutlich aufgebohrt. Das Lowcut-Filter ist nun ein regelbares Hochpassfilter von 10 bis 240 Hz, das sich in 10Hz-Schritten einstellen lässt. Der Limiter bietet nun getrennte Parameter für Threshold, Attack- und Release-Zeit, das könnte Einsteiger allerdings auch überfordern. Der Gyrosensor ist nicht nur bei Ambisonics-Aufnahmen zur Ausrichtung wichtig, sondern korrigiert die Aufnahmen auch in den anderen Betriebsmodi. Im Stereomodus kann man beispielsweise das Gerät nach Hinten oder auf die Seite kippen, die Aufnahme gelingt immer. Will man das nicht, beispielsweise, wenn man es von vorne besprechen möchte, kann man diese Automatik abschalten. Man hätte dem Zoom H3-VR einige Makrotasten spendieren können, auf die man die bevorzugten Einstellungen ablegt, so muss man für jede Aufnahmesituation alles entsprechend im Menü anpassen. Blind gelingt dies leider nur mit viel Übung, da könnte Zoom ja noch etwas an der Geräte-Software arbeiten oder man nutzt einfach die H3-App.

zoom h3-vr

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Ich hatte mal von Zoom so ein Handheld, H1 hieß der (glaube ich). Alles, was nicht im Abstand von einem Meter um die Kapseln herum aufgestellt war, verlor komplett an Ortungsschärfe und wurde geradezu „mono“ in der Wirkung. Selbiges befürchte ich bei diesem Gerätchen hier auch, es sei denn, die Entwickler haben die Kapseln grundlegend weiterentwickelt.
    .

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @iggy_pop Der H1 war seinerzeit ein günstiges Einstiegsgerät und sehr kompromissbehaftet. Zoom konnte es damals schon besser und der H3-VR ist damit nicht vergleichbar. Wenn schon, dann mit dem H1n, der klanglich dem H1 auch überlegen ist und sich dem H4n sehr nähert.

  2. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Das Marketing hat hier wieder einmal zuviel getan.
    Ein Ambisonic Mikrofon ist ein Ambisonic Mikrofon. Punkt.
    Es gibt nur dann eine hörbare Bewegung wenn auch das Mikrofon bewegt wurde!
    Stereo oder Kunstkopf kann gar nicht gleichwertig funktionieren.
    Ambisonic ist ein freies Audioobjekte-Format und die Software zu großen Teilen Freeware.
    Im Gegensatz zur spurenbasierten Tonaufzeichnung werden hier Audioobjekte aufgezeichnet. Erst via Software werden diese Audioobjekte richtungs- und zeit bezogen oder auch frei im Raum verteilt. Das ist meist bei großen Filmproduktionen wie z.Bsp. IMAX der Fall. So sind im Kino/Heimkino 13 oder mehr Lautsprecher für die Wiedergabe im Einsatz. Damit lassen sich extreme Richtungsklänge nachbilden wie z.Bsp. ein Flugzeug über dem Kopf (Voice-of-God-Speaker sei dank).

  3. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Für Facebook Audio gibt es die kostenlose »Facebook FB360-SpatialWorkstation« zur Bearbeitung des Ambisonic-Formates.
    Wer mehr zu dem Format wissen will, findet Vorträge zum Ambisonic-Format auf der Seite des «Schoeps« Kanals bei »YT«.
    Wozu man dafür unterwegs eine App und Bluetooth braucht, erschliesst sich mir nicht.
    Der Bauform des Mikrofons (das gilt auch für das Sennheiser Ambeo, RØDE – NT-SF1 etc.) ist ein Apfelsinen großer Sweetspot geschuldet.
    Mir scheint der »ZOOM H3-VR Ambisonic Recorder« das bessere und flexiblere Gesamtpaket zu einen moderateren Preis zu sein.
    Mich nervt an dem Recorder die schlechte Entkopplung der Mikrofone vom Recorder, das Steinzeit-Display und das Plastik-Stativgewinde. Der ZOOM WSU-1 Windschutz ist Pflicht.
    Zum Transport eignet sich ein Objektivköcher.
    Warum hat man das Ambisonic Mikrofon nicht als steckbare Mikrofonkapsel zum ZOOM H6 konzipiert? Da wäre das Display besser und der ZOOM F8 hat auch das volle Ambisonic Format an Bord.
    PS.: Für den H2n gibt es das kostenlose 3D »Jump« Audioformat als Erweiterung.

  4. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Noch eine Anmerkung zum Test. Den Photos nach zu urteilen wurde die Mischung in einer Stereoumgebung gemacht. Bei 3D-Sound wohl nicht artgerecht.
    Natürlich hat nicht jedes Tonstudio eine 3D-Suite, aber das verfälscht doch die Bewertung.
    Mittlerweile scheint auch die Hardware der Software (Datenträger) weit enteilt. Was bei der Mischung alles passieren kann, hört man/frau im Zweifelsfalle (es fehlt an 3D!) nicht.
    Eine gute Informationsquelle zu diesem Problem liefert GrobiTV auf »YT«. So gab es in 2018 nur wenige überzeugene Filme und Musikwerke, wo 3D-Sound sehr gut eingesetzt wurde.
    »Jim Knopf« und das Kraftwerk 3D-Projekt von Tom Ammermann sei hier genannt.
    Ein interressanter Einstieg in 3D ist immer noch Kunstkopf. Das »Roland CS-10EM« Kunstkopf-Mikrofon ist preislich sehr interessant und es braucht auch keine Software.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Franz Walsch @Frank Walsch: Der H6 besitzt meines Wissens nicht die Möglichkeit, den Preamp-Gain global/kanalgekoppelt zu regeln, was die eigentlich schöne Idee eines aufsteckbaren Kapsels obsolet macht. Dieses Feature besitzt der F8 glücklicherweise.

      • Profilbild
        Franz Walsch AHU

        Danke für den Hinweis.
        Selbstverständlich wäre eine Kapsel nur mit einem entsprechenden Firmware Update realisierbar.
        Beim ZOOM F8 (und »n«) werden bei Verwendung des Sennheiser AMBEO die Kanäle mithilfe eines Rauschgenerators z.Bsp. »Monacor CTG-1NOISE« einzeln eingepegelt.
        Das zeigt Sennheiser sogar in Schulungsvideos so.
        Wie das beim »RØDE – NT-SF1« gelöst ist, weiß ich nicht.

  5. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    ZOOM hat gerade eine Wechsel-Mikrofonkapsel für den ZOOM H6 & H8 Recorder für Ambisonic vorgestellt »AMBISONIC MIC VRH-8«

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