Die Verarbeitung ist trotz der kleinen Abmessungen und des geringen Gewichts erstaunlich gut. Prinzipiell kann man das Mikro natürlich in jede Hosentasche stecken, aber eine kleine Tasche bietet sich da auf alle Fälle eher an. Schade, dass eine solche nicht zum Lieferumfang gehört. Das Mikrofon rastet gut am iPhone ein, schön ist die Möglichkeit, den Abstand zwischen Mikrofon und Handy einzustellen, um so beispielsweise den Höhenunterschied durch eine Handy-Hülle auszugleichen. Zum Lieferumfang des iQ6 gehört ein passender Windschutz aus Schaumstoff sowie eine mehrsprachige kurze Bedienungsanleitung, darunter auch eine deutsche Version.
Praxis
Die Bedienung des iQ6 ist denkbar einfach. Mikrofon oben auf das iPhone aufsetzen, so dass es hörbar einrastet. Die Lightning-Schnittstelle ist mit Sicherheit nicht die Hochwertigste in der Musikinstrumenten- bzw. Recording-Historie, aber das Mikrofon sitzt fest auf dem Handy auf und letztendlich müssen die Hersteller des Equipments sich (leider) an die Apple Vorgaben und Entwicklungen halten. Dem Hersteller Zoom kann man da schlecht etwas ankreiden. Nun gut, das Mikrofon sitzt und endlich kann die Aufnahme losgehen. Hierfür stehen auf der Vorderseite ein Stellrad sowie eine kleine LED-Anzeige zur Verdeutlichung des Pegels zur Verfügung. Das Stellrad lässt sich gut erreichen und bequem bedienen, könnten aber etwas mehr Drehwiderstand aufweisen. Seitlich lässt sich ein 3,5 mm Stereo-Kopfhörer zum direkten Abhören anschließen, denn der eigentliche Kopfhöreranschluss wird ja durch das iQ6 verdeckt. Auf der Rückseite des Mikrofons hat Zoom schlauerweise zwei kleine Gumminoppen angebracht, so dass man das Handy samt iQ6 ohne Weiteres ablegen kann.
Das iQ6 arbeitet mit jeder gängigen App zusammen, allerdings bietet Zoom mit der App HandyRecorder auch gleich ein passendes Werkzeug. Diese lässt sich kostenfrei aus dem AppStore herunterladen. Die App ist einfach und funktional gestaltet, die Bedienung deshalb kinderleicht. Die App an sich ermöglicht WAV-Aufnahmen mit bis zu 48 kHz/16 Bit, auf Wunsch kann man auch auf das AAC-Format umschalten. Hier liegt die Obergrenze bei 160 KBPS. Schön ist die Tatsache, dass die App auch gleich eine Wellenform des aufgenommenen Signals anzeigt, auch fürs Einpegeln ist das sehr nützlich. Die Aufnahme kann entweder manuell oder per AutoRec-Funktion gestartet werden. Dann startet die Aufnahmen ab einem bestimmten Mindestpegel.
Die Klangqualität der Aufnahmen ist durch die Bank weg sehr gut. Nutzt man den Gain voll aus, liegen die Rauschwerte in einem guten Bereich. Schön ist, dass auch leise Signale gut rüberkommen bzw. sehr laute Signale wie beispielsweise Schlagzeugaufnahmen durch das Stellrad leicht und unkompliziert herunter gepegelt werden können. Nach der Aufnahme kann man innerhalb der App HandyRecorder netterweise auch gleich ein paar rudimentäre Schnitte machen, die Aufnahme mit Effekten versehen oder alles einfach normalisieren. Nervig ist dagegen dass man seine Audiodateien über die App nur einzeln per Email versenden bzw. auf Soundcloud hochladen kann.
Was hast Du bloss gegen den Lightning Anschluss? Der Seitenhieb gegen Apple erstaunt mich. Man kann bei Apple ja schon Kritik üben, aber was das mit dem Zubehörteil von Zoom zu tun hat versteh ich nicht. Willst Du etwa den alten iPod Stecker aus dem letzten Jahrhundert zurück oder gar einen so scheusslichen mini USB-Stecker an den Geräten?
Gruss Andy