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Test: Zoom R24

(ID: 1681)
Klopfgeist eingebaut: der R24 Drumcomputer

Klopfgeist eingebaut: der R24 Drumcomputer

Extras: I – der Drumcomputer

Über einen der kleinen Taster gelangt man zum hauseigenen R24-Drumcomputer. Vermutlich ein Derivat der kleinen Zoom Drummaschinen, ist er unkompliziert zu bedienen, aber auch etwas eingeschränkt. Man sollte ihn in der Praxis vor allem als Übungshilfe sehen – für Produktionen ist der Sampler vermutlich die bessere Alternative.

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Trotzdem bietet er viel: 10 verschiedene Drumkits stehen zur Auswahl, darunter ein ohne große Effekthaschereien auskommendes „Basic“-Kit, ein rockigeres Studiokit, ein groß klingendes Livekit, ein schnörkelloses Popkit, ein spritziges Funkkit, ein brauchbares „Urban“-Hiphop-Kit und einige Varianten mehr. Jedes Kit bietet acht echte Drumsounds sowie acht weitere Percussionsamples wie Bells, Cabasas oder Bongos; allerdings sind einige der Sounds auf mehrere Kits verteilt. Pro Projekt hat man mehrere Patterns, aber nur ein Tempo (s.u.) und ein Drumkit zur Verfügung, was für uns Musiker aber meist reicht – man hat ja noch den Sampler für weitere Sounds und/oder Loops. On board sind 400 fertige zwei- oder viertaktige Patterns praktisch jeglicher Stilrichtung, von Rock über Fusion zu Rhythm&Blues. Sie sind durchweg wirklich gut, bieten aber nicht unbedingt echtes „Human Feel“. Der R24 bietet hier aber gottseidank noch eine weitere Option: Mit den Pads lassen sich nämlich gut eigene Grooves einspielen.
Unkompliziert: An eine Löschfunktion wurde ebenso gedacht wie an ein (abschaltbares) Metronom und einen Stepsequencer für die eher Frickelfreudigen. Da die Pads anschlagdynamisch sind, lassen sich auch dynamische Passagen wie Flams oder Intros einspielen, sehr schön. Der fertige Groove lässt sich entweder einfach wiederholen oder als Abfolge auf (und zwar als jeweils separat mischbarer Stereomix) auf beliebige Spurpaare routen und mittels EQs, Effekten und einer netten Stereobild-Umschaltung (von Drummerohren auf Zuhörerohren) auch richtig abmischen.
Kleiner Tipp: Die deutsche Firma Soundside  bietet einen recht günstigen PC-basierten Patterneditor an, der das Programmieren erleichtert.

Nummer 2: der Sampler

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Dass man die Einzelsounds nicht direkt separat abmischen kann, ist angesichts der schnörkellos guten Sounds des Drumcomputers schade; aber im R24 hat man ja als Alternative noch einen Loop-Sampler. Im Gegensatz zum Drumcomputer bietet er auch eine 24-Bit Samplerate – logisch, denn er ist einfach als Alternative zum SD-Recording konzipiert und benutzt deshalb auch die 24 Stimmen des R24. In der Praxis lädt man im Track-Menü entweder ein (beliebiges) Sample von einem USB-Stick oder ähnlichem (Vorsicht: es muss sich im Ordner Zoom_R24/Loop befinden) oder verwendet eine eigene Aufnahme aus einem beliebigen Projekt. Setzt man jetzt die Spur auf Loop, kann man entweder per Pad oder dem Stepsequencer ein Sample antriggern. Man kann Samples beliebig loopen oder in gewissen Grenzen auch bearbeiten, zum Beispiel schneiden. In der Praxis funktioniert das Einspielen per Pads gut. Der auch im Track-Menü untergebrachte Stepsequencer ist recht übersichtlich, aber auch etwas fummelig zu bedienen. Trotzdem gilt: Man kann mit dem R24 auch ziemlich unkompliziert rein Loop-basierte Musik machen und dabei die guten Effekte und Mischpultfunktionen des Gerätes nutzen.

Mackie DAW-Controller und USB-Interface: R24 in Cubase

Mackie DAW-Controller und USB-Interface: R24 in Cubase

III: USB und Audiointerface

Im nicht gleichzeitig verwendbaren USB-Modus arbeitet das R24 als 8-in-2 USB-Interface und DAW-Controller. Wählt man als Samplerate 44,1 kHz, werden die Signale mit den integrierten Effekten an den Computer weitergereicht, falls erwünscht. Mit neueren Hosts wie dem mitgelieferten Cubase 5 LE funktioniert das, ältere Hosts wie mein geliebtes Muzys (kennt das noch wer?) mögen den aktuellen Treiber (noch) nicht so. Für die meisten Anwender ist das wohl kaum ein Problem, da sie eh mit moderner DAW-Software arbeiten. Toll ist, dass das R24 als DAW-Controller ganz problemlos arbeitet – es emuliert einfach das Mackie-Protokoll. Einfacher geht es kaum – so hat man auch zusätzlich noch ein feines USB-Interface mit solider Sequencer Fernsteuerung. 

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Fazit

Ein schnörkelloses Gerät für Musiker. Mit 24 Spuren, genügend Eingängen zur Aufnahme der ganzen Band, praxistauglicher Bedienung und zeitgemäß gutem Klang. Eigentlich die Alternative zum Laptop: insgesamt recht robust, aber teilweise etwas fragil, dafür sehr, sehr kompakt und leicht. Und noch etwas günstiger. Richtig gute praktische Feinheiten sind dabei: eine Tempo-Tap-Funktion zum Einklopfen des richtigen Tempos, integriertes Timestretching oder integriertes Fade-In oder -Out für alle Spuren. Das Ganze ist einfach zu bedienen und wird auch anspruchsvollen Aufgaben gerecht. Die Effekte klingen gut, die Mischpultfunktionen sind sehr ordentlich. Fortgeschrittene User können auch einfach zwei R24 miteinander verbinden und haben dann ein 48-Spur-Studio mit 16 Eingängen mit genau 2,6 kg Lebendgewicht.
Und wer von der Konkurrenz bietet mehr? Im Moment eigentlich niemand. Wer sollte da nicht die Höchstnote geben?

Plus

  • sehr praxistauglich
  • vielseitig
  • leicht
  • Funktionsumfang (Sampler, Drumcomputer, USB-Interface, Drumcomputer)
  • Größe und Gewicht
  • recht unkompliziert

Minus

  • manche Bedienelemente und Anschlüsse etwas fragil

Preis

  • UVP: 594,- Euro
  • Straßenpreis: 485,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    XCenter

    Loop-Sampler, Drumdose, Laptopersatz, da stellt sich die Frage nach der Synchronisierbarkeit. Da die MIDI-Buchsen fehlen ist mir schleierhaft, wie ich einen weiteren Hardwaresequenzer mit diesem Gerät nutzen soll um zB Live im Verbund agieren zu können oder sequenztes Equipment einstiegsgenau in mehreren Durchgängen aufnehmen zu können.

    • Profilbild
      monokit

      @XCenter Das finde ich ebenfalls schade. Mit MIDI gibt´s am Markt nur noch das Tascam 2488neo zu kaufen. Das hat dann aber den Sampler nicht an Board und ist recht groß und kostet 300Euro mehr.

      Dann also doch auf Octatrack warten.

  2. Profilbild
    Findus

    Danke für den Test. Super und wohl durchdachtes Gerät! Ich setze es zusammen mit 2 analogen Synths und den Nord Drums u.a. als Mixer, Sample-Player (für lange geloopte Samples), als Multitracker und eben auch als USB-Interface ein – funktioniert alles auf Anhieb. Für den Einstieg sehr hilfreich sind die ausführlichen englischsprachigen Tutorials von topdazzle auf youtube. Der Preis ist ein Witz. Sehr empfehlenswert.

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