Praxis
OK, machen wir es kurz, worauf achten wir denn nun bei einem Thunderbolt-Interface? Erwartungsgemäß neben dem Grundklang vor allem auf die Latenz der anliegenden Signale. Um es vorweg zu nehmen, die Messwerte sind hervorragend. So hatte ich gerade mal eine Verzögerung von 1,5 ms bei 44,1 kHz Sample Rate in Logic X, was meines Wissens nach mit keinem aktuellen USB-Interface zu erreichen ist. Man hat faktisch keinerlei hörbare Verzögerung auf dem Kopfhörer, was insbesondere bei Gesangsaufnahmen den Wohlfühlfaktor deutlich erhöht.
Klanglich ist das Zoom TAC-2 im Mittelfeld einzuordnen oder anders gesagt, „you get what you pay for“. Es wäre anmaßend, für diesen Abgabepreis im Mikrofonvorverstärker eine hervorragende Feinzeichnung oder aber hoch dynamische Auflösung zu erwarten. Von daher kann man den Klang der oben genannten Eingangsstufe im Bezug auf den Verkaufspreis als angemessen bezeichnen. Wirklich gut ist jedoch die völlige Abstinenz von Nebengeräuschen oder Rauschen im Eingangssignal, so wünscht man sich das.
Durchweg positiv kommen die weniger anspruchsvollen Instrumenten- und Line-Eingänge daher, die linear abgebildet werden und zudem über genügend Headroom in der Verarbeitung verfügen. Meines Erachtens liegen die primären Stärken hier in der Wiedergabe von Signalen, bei dem das Zoom TAC-2 seine Konzeption und Qualität voll ausspielen kann.
Wäre es bitte möglich, die Latenz in einem Reaper Projekt mit einer Stereo Spur in 96Khz 24 Bit anzeigen zu lassen (steht oben rechts in der Ecke, theoretisch müsste da 0.75/0.75 ms stehen, was aber meiner Meinung nach kein Spitzenwert ist. bzw. bei mir mit einem schnöden USB Balance unterschritten wird) 0.6/0,6ms
Praxisnah hilfreich wäre gewesen, auf die aktuelle inkompatibilität des TAC-2 zu OS X 10.10 „Yosemite“ hinzuweisen.
Weitere infos über den stand der dinge bei Zoom.
Interessiert hätte auch die bewertung des 4x-upsamplings bei A/D und D/A konversion. Ebenso die information, ob das upsampling abstellbar sei oder nicht.
„…in Sachen Rechneranbindung eindeutig für den Apple-affinen Anwender konzipiert…“
Weniger blumig: nur Mac-kompatibel.
Stromversorgung via Thunderbolt gehört zum konzept, ist keine TAC-2 exklusivität: Thunderbolt liefert 18V/9.9W (max. 550 mA).
Das mitgelieferte Thunderbolt-kabel ist keine selbstverständlichkeit; einzeln kostet so ein teil 20-30€.
Zu unguter letzt, um beim nächsten Thunderbolt-interface keine unnötigen zeilen zu schinden:
Thunderbolt ist primär eine Intel-entwicklung, basierend auf LightPeak, und ist entsprechend als Trademark nach kurzem Apple-intermezzo bei Intel registriert. Apple hat primär den MiniDisplayPort dazu beigesteuert. Thunderbolt kann sehr vereinfacht als PCIe via MiniDisplayPort erklärt werden. Es genügt, die Leistungsfähigkeit von PCIe zu kennen, um zu begreifen, was eine externe PCIe-schnittstelle bei entsprechender systemunterstützung leisten kann.
Wie ist eigentlich der kopfhörerverstärker? Kräftig oder eher schwach?
Kann man seine lautstärke getrennt von den Monitoren regeln?
Wäre sehr dankbar über jede info
Ich finde den Kopfhörerverstärker gegenüber meiner UA Apollo schwächer, wenn ich beim Zoom voll aufdrehe habe ich bei der Apollo ca. 50%…
Mit den rechtzeitig gelieferten Treiber für OST 10.11 funktioniert das Audio-Interface wie am ersten tag.
Bei einer Sampling-Rate von 44100 und einer Puffergrösse von 128 Samples erreicht das Teil eine Ein/Ausgangs-Latenz von je 2.9ms. Das ist für mich subjektiv ganz ok.