Praxis U-24
Los geht es mit dem U-24. Der Anschluss an mein Macbook klappt wie versprochen ohne Probleme. Einstecken, Logic X starten, Zoom U-24 Treiber anwählen, fertig. Das war einfach, mein Mac erfüllt mit Betriebssystem 10.11.5. die Vorgaben. Aber wie sieht es an einem alten Rechner aus? Dafür nehme ich mein weißes Macbook, das noch mit OSX 10.6.8. arbeitet. Hier ist ein ebenso altes Logic 9 drauf. Auch hier dasselbe Ergebnis, das Zoom wird sofort erkannt und kann benutzt werden. Ich möchte das jetzt nicht verallgemeinern, aber anscheinend eignet sich das Interface auch für ältere Systeme.
Nun werden Monitorboxen, Kopfhörer und für den ersten Test ein dynamisches Mikro angesteckt. Hatte ich vorher noch die Betriebssicherheit durch die flachen Potikappen gelobt, so sieht das nun deutlich anders aus, alle Stecker ragen nach oben, sind somit gefährdet und erschweren den Zugang zu den Bedienelementen. Aber mit etwas Umsicht sollte das kein allzu großes Problem sein.
Nun aber zum Klang. Mein Sennheiser Profipower klingt hier recht druckvoll, allerdings etwas belegt in den Höhen. Das Rauschverhalten ist bis zu 8,5 auf der 10er Skala gut, dieses Level wird mit meinem Mikro aber auch schon beinahe erreicht. Ich überprüfe anhand der Spezifikationen den Wertebereich des Input Gains, er geht von 0 – 43 dB. Das ist nicht gerade überragend, die meisten Mitkonkurrenten bieten hier mindestens 50 dB an.
Da nehme ich doch gleich einen zweiten Test vor, Aufnahme mit einem phantomgespeisten Großmembraner. Diesmal ein SPL Nugget, im Grunde ein umgelabeltes Audio Technica AT4040. Damit lässt sich die Klangcharakteristik besser beurteilen. Durchsetzungsfähige Tiefmitten, ordentliche obere Mitten, der Höhenbereich etwas belegt zeigt der Soundcheck. Die Bässe sind recht schlank, was mir ganz gut gefällt, da am Interface auch kein LowCut zur Verfügung steht. Insgesamt kann man mit dem Sound wirklich zufrieden sein, klar gibt es Interfaces, die offener und dreidimensionaler klingen, wir befinden uns hier aber in der 150,- Euro Klasse und dafür ist es gut.
Das Gain ist hier für Gesangsaufnahmen natürlich kein Problem, ich hatte aber zum Test auch eine Sprecherin eingeladen, für die ich Mikro und Interface suche. Da bietet das U-24 bei normaler Sprechstimme zu wenig.
Nun sind die Line-Eingänge dran. Verbunden mit meinem NordLead sind hier keine Auffälligkeiten zu verzeichnen. Dabei lässt sich auch gut die Aussteuerungsanzeige überprüfen. Sie geht ziemlich genau bei 0 dB in den roten Bereich. Hier ist also eine genaue Beurteilung möglich.
Das Interface bietet auf Eingang 1 auch noch einen Hi-Z Eingang. Den probiere ich mit zwei Gitarren aus, einer Breedlove Akustik mit aktivem Pickup und einer Ibanez Semiakustik mit passivem Piezo. Mit beiden Gitarren kommt das U-24 hier wunderbar zurecht.
Zu einer gelungenen Aufnahme gehört auch eine gute Abhörmöglichkeit. Hier kann das Zoom punkten. Der Kopfhörerverstärker ist ordentlich laut und durch den Mix aus Direct Monitoring und Playback aus zwei Output-Paaren sehr flexibel. Das Direct Monitoring ist übrigens sehr zu empfehlen, schon bei niedrigster Latenz in Logic X ist die Verzögerung schon deutlich wahrnehmbar. Praktisch ist übrigens auch, dass das Zoom ohne Software-Mixer auskommt, gerade bei Arbeiten mit Laptop will man nicht immer noch einen weiteren Mischer auf dem Bildschirm haben.
Fast wären wir damit durch, kurz noch MIDI In und Out gecheckt, spielt, abgehakt.
Finde ich auch einen guten Ansatz. Theoretisch kann ich mit dem iPhone, einem Micro und dem Interface zu einem Alphornbläser fahren, diesen zwei Tracks tuten lassen und die daheim in die DAW integrieren.
Ich glaube ClassCompliant wird grundsätzlich von jedem OSX unterstützt, das ist ja der Vorteil. Treiber werden irgendwann nicht mehr weiter entwickelt dann kannste die Kiste einsalzen.
@Tai Tja, manche kriegen´s hin, manche nicht.
Du weisst ja, mein altes MoTu 828, erste Generation spielt immer noch, auch unter 10.11.6
Hallo Armin,
ich hab für die Superbooth noch ein U 24 ergattern können, für einen sehr schmalen Taler. Da bin ich mal gespannt ob das Ding noch tauch hat. Momentan kommt es mir so vor das es kaum noch mobile Audiointerfaces gibt, die sowohl Line Signale als auch Mikro können und wenn dann so Dinger wie 1 Kanal. Was eigentlich ein Witz ist. Und ein Tascam DR 70 so gut wie es auch sein mag, muss halt unter die DSLR, was dann wieder ein Stativ nachsichzieht, weil die ganze Mimik lastig wird.
@TobyB Hi Toby,
das Zoom F1 würde mir noch einfallen, ist durch die Kapseln der H-Serie entsprechend flexibel.
Grüße Armin
Im Gegensatz zur Herstellerangabe arbeiten das Zoom 44 auch einwandfrei mit „Reason 10“ unter Windows zusammen.