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Test: Universal Audio Classic FX Bundle, Effekt Plug-ins

(ID: 157027)

Brigade Chorus

Der zweite Effekt aus dem Universal Audio Classic FX Bundle ist der Brigade Chorus. Er basiert auf dem Boss CE-1 Bodeneffekt, der ebenso wie der Dimension D auf dem Eimerketten-Prinzip beruht.

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Brigade Chorus - Classic FX Bundle

Brigade Chorus – analoger Wohlklang in Eimerketten-Bauweise

Er kann zwischen Chorus und Vibrato umgeschaltet werden. Der Chorus besitzt nur einen Intensitäts-Regler, während der Vibrato-Effekt in der Intensität und der Modulationsgeschwindigkeit separat verändert werden kann. Der Intensitätsregler im Chorus-Modus macht quasi beides gleichzeitig. Je höher die Intensität, desto höher auch die Modulationsgeschwindigkeit. Ansonsten sind es prinzipiell die gleichen Effekte, wobei der Vibrato generell für höhere Modulationsgeschwindigkeiten ausgelegt ist.

Der Brigade Chorus ist nicht so subtil wie der Studio D Chorus. Er eignet sich eher für auffällige Effekte, wie das typische Chorus-Schimmern einer cleanen E-Gitarre, schwebenden Klängen bis hin zum typischen „Eier“-Sound im Vibrato-Modus. Für Stereo-Signale besitzt der Brigade Chorus zwei Arbeitsweisen. Im Dual-Modus wird links und rechts separat bearbeitet, wie in einem True Stereo Effekt, während im Classic Modus links und rechts vorher summiert werden. In beiden Fällen ist das Ausgangssignal aber Stereo. Auf einer Mono-Spur hat der Schalter keine Auswirkung.

Der Klang des Brigade Chorus lässt sich als fett, warm und plakativ bezeichnen, der typische Roland Chorus, wie er ähnlich auch in verschiedenen Synthies und Verstärkern von Roland aus der Zeit zum Einsatz kam.

 

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Galaxy Delay

Dritter im Bunde des Universal Audio Classic FX Bundle ist das Galaxy Delay, die Reinkarnation einer Legende. Es basiert auf dem Roland Space Echo, ein Delay-Effektgerät, das ursprünglich für Gitarristen entwickelt wurde. Die Besonderheit daran ist die Bauweise, denn die Verzögerung wird durch ein analoges Tonband erzeugt. Das einkommende Signal wird dabei zuerst auf dem Tonband aufgezeichnet und dann über weiter hinten liegende Leseköpfe wieder abgegriffen, wodurch die Verzögerung entsteht. Das Galaxy Delay besitzt wie das originale Space Echo drei (virtuelle) Leseköpfe, die in fester Entfernung zueinander stehen.

Der zweite Lesekopf erzeugt dabei in etwa die doppelte und der dritte ca. die dreifache Verzögerung des ersten. Die Verzögerungszeit wird nun mit Hilfe der Bandgeschwindigkeit verändert. Dieser Umstand hat klanglich mehrere Auswirkungen. Das Delay-Signal, also der Klang der gerade von der Tonbandspule abgespielt wird, verändert nämlich seine Tonhöhe. Wird das Band schneller abgespielt, wird das Delay kürzer und die Tonhöhe steigt. Spielt man es langsamer ab, wird das Delay länger und die Tonhöhe niedriger. Auch die Höhenwiedergabe wird beeinflusst.

Mit hohen Feedback-Werten bleibt das Echo quasi in einer sich modulierenden Endlosschleife und kann nun durch die Bandgeschwindigkeit (Echo-Rate-Regler) gepitcht werden. Dadurch lassen sich z.B. die klassischen Ufo Start- und Landungssounds erzeugen. Ungleich dem Original kann beim Galaxy Echo die Delayzeit zum Host-Tempo synchronisiert werden. So lassen sich ohne Kopfrechnen schnell musikalische Werte wie Viertel oder Achtel einstellen. Ebenso nur in der UAD-Emulation zu finden ist die Umschaltbarkeit zwischen verschieden abgenutzten Bandkassetten. In der Plug-in-Emulation kann zwischen drei Stufen ausgewählt werden (neu, gebraucht, alt). Wird ein Band nämlich öfter bespielt, leidet die Höhenwiedergabe und es leiert nach und nach aus, was stärkere Tonhöhenschwankungen zur Folge hat. Je älter das Band, desto stärkere Artefakte werden produziert, Universal Audio lässt uns hier die Wahl.

 

Galaxy Tape Echo - Classic FX Bundle

Galaxy Tape Echo – Reissue des legendären Space Delay von Roland

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    costello RED

    Ich schätze mal, dass die gleiche Software auch im Boss Chorus Ensemble CE-20 werkelt, das ja CE-1 und Dimension D emulieren soll. Das CE-20 ist sehr gut; aber als ich dann ein halbwegs gut erhaltenes CE-1 kaufen konnte, habe ich den Unterschied bemerkt. Ob es wärmer klingt (ist ja bei analog fast ein Klischee); auf alle Fälle verbindet sich der Effekt einfach perfekt mit dem Instrumentenklang. Mein Space-Echo allerdings gewinnt gegen mein Timeline derzeit keinen Blumentopf, weil das Tape dringend gewechselt werden muss. Ein Dimension D wäre schon was – taucht aber so gut wie nie auf dem Gebrauchtmarkt auf.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @costello Ja, so ein echten Hardware Dimension D würde ich auch gerne mal hören, vor allem im Vergleich. Klassische analoge Chorus-Bodentreter kann man ja seit geraumer Zeit wieder käuflich erwerben, aber das Dimension D wird wohl einmalig bleiben. Mit der analogen Wärme ist es tatsächlich so eine Geschichte. Vielleicht liegts ja daran, dass man auf den großen analogen Konsolen im Betrieb auch mal ein Ei braten kann. Ansonsten ist das mit der „Wärme“ eher Marketing.

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        utopia3000

        @r.biernat Analoge Wärme ist kein Marketing sondern ein physikalischer Vorgang. Wenn es zu einer Sättigung kommt wird das Signal mehr oder weniger stark komprimiert und es kommt im Gegensatz zu digitalen Schaltungen zu sanfteren Verzerrungen/Obertönen. Wie sich das beim Space Echo auswirkt kann ich nicht sagen, da ich nie eins besessen habe..

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          r.biernat RED

          @utopia3000 Wenn du analoge Sättigung und demnach nichtlineare Verzerrung meinst, dann mag das vielleicht ein physikalischer Vorgang in der analogen Welt sein. Mit Wärme hat das in der Realität aber nur wenig zu tun. Denn genau wie bei Röhren werden durch die Band-Sättigung Obertöne hinzugefügt. Obertöne machen den Klang aber u.a. heller und in Grenzen frischer und durchsetzungsfähiger. Mit Wärme hat das wenig zu tun. Der Begriff der Wärme ist meinesachtens Marketing und umschreibt den ganzen physikalischen Vorgang nur unzutreffend. Mehr wollte ich damit nicht sagen.

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    jaxson

    Die Plugins sind schon Uralt und haben einfach ein Facelift bekommen, weil der Roland Lizenzvertrag ausgelaufen ist…

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      r.biernat RED

      @jaxson Immerhin sind sie dadurch noch erhältlich. Nicht wenige hatten befürchtet, dass mit Auslaufen des Vertrages auch die Plugins Geschichte sind.

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Ich bin ja gespannt, wann man endlich die ersten grottigen VST Plugins als Emulation käuflich erwerben kann, quasi wie bei Nintendo.
    Oder gibt es das bereits?

  4. Profilbild
    AQ AHU

    Na ja, es mag Produktionen geben bei denen man die alten Sounds imitieren will (oder muss) aber sonst wüsste ich nicht was man mit den Uraltdingern noch anfangen sollte. Mein altes Roland Roland Space Echo war in den 80ern wirklich top, aber wenn Du dann alle Wochen die braunen Tonköpfe vom Bandabrieb befreien musstest hattest Du dann irgendwann mal genug davon. Vom begrenzen Frequenzgang ganz abgesehen. Das Teil muss ich auch emuliert nicht mehr haben … ich hatte das, es war mal gut so, und jetzt ist es halt auch vorbei. Jetzt gibt es soooo viele gute neue Plug-ins.

  5. Profilbild
    Tyrell RED

    Ich bin seit Ewigkeiten auf der Suche nach einer guten Emultion des Roland Space Echos. Bin sogar schon am überlegen mir dafür UA anzulegen oder als Alternative das neue Roland Pedal RE-20 zu kaufen (quasi die va-Version des Originals)

    • Profilbild
      AQ AHU

      @Tyrell Ich benutze inzwischen das UHBIK-D. Gefällt mir tausendmal besser als mein altes Original. So nach dem Motto:
      „Da gibt’s doch was von Ratiofarm“
      – äh nein Tschuldigung „von u-He“ ;-)
      Ist halt ein Plug-in, aber so sind halt die Ansprüche verschieden.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Tyrell Dub Machines von Surreal Machines demnächst auch als VST…

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