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Tim Commerford, Audioslave: Seine Bässe, seine Musik

(ID: 1738)

Geheimnisvoller Soundtüftler

Zeig mir dein Equipment, und ich sage dir, wer du bist. Das Wesen Commerfords spiegelt sich nicht nur in der Art und Weise seines Bassspiels wider, sondern vor allem auch in der Wahl der Ausrüstung. Ebenso wie er selbst ist er bezüglich seines Gear ständig in Bewegung, aber dennoch folgt dies einer überzeugten Grundhaltung, an deren Philosophie er unwiderruflich festhält. Während er zu Zeiten des selbstbetitelten Debüts noch mit einem MusicMan Stingray anzutreffen ist, geht er schon bald eine monogame Beziehung mit dem Fender Jazz Bass ein. Seit „Evil Empire“ bis heute hat sich daran auch nichts mehr geändert.

“I believe in Jazz basses.” Tim Commerford

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Am Klassiker J-Bass schätzt er Komfort und Passform sowie die Tatsache, dass man den Sound enorm durch das Mischverhältnis der beiden Abnehmer formen kann. Er findet seinen Sweetspot bei voll aufgedrehtem Bridge-Pickup und zurückgenommenen Halsabnehmer. Doch hier gibt es noch einige interessante Details mehr, denn seine Instrumente sind alles andere als Standardausführungen. Zunächst tauscht er stets den Hals gegen einen Precision Neck aus, was seiner physischen Spielweise ebenso entgegenkommt wie die hohe Saitenlage. In den letzten Jahren scheint er hier aber vermehrt zum schlankeren Jazz Bass zu tendieren – ein nimmer endender Prozess. Commerford bastelt und experimentiert ständig und feilt ständig an dem Geheimrezept zu seinem ganz individuellen Ton, der sich trotz Verzerrung und mächtigem Growl bester Definition erfreut.

-- Naturholz, Esche, Ahornhals - dieser J-Bass dürfte Commerfords Geschmack treffen --

— Naturholz, Esche, Ahornhals – dieser J-Bass dürfte Commerfords Geschmack treffen —

Bei der Wahl des Bodys bevorzugt er schweres Eschenholz, um einen strammeren Ton im tiefen Bassbereich zu erzielen. Auch die Standardbrücke wird schnellstmöglich verbannt und gegen die solideren Modelle von Badass oder Gotoh ausgetauscht. Die Pickguards verbannt er ebenfalls, stattdessen finden sich an seinen Instrumenten unter Umständen überlange Thumbrest-Konstrukte, die quasi beide Abnehmer miteinander verbinden. Lange Zeit ist ein Jazz Bass mit naturbelassenen Korpus sein Lieblingsbass, den er aber in jener Nacht bei den MTV Awards zerschmettert.

“I’m not looking for the cleanest sound in the world; I like that edgy, dirty tone.” Tim Commerford

In diesem befanden sich auch seine favorisierten Vintage-Pickups, die aus einem ’70s Jazz Bass stammen und zum Glück überlebt haben. Da die beiden Abnehmer das klangliche Non plus ultra für ihn bedeuten, wickelt er sie eigenhändig nach oder lässt sie detailgetreu vom Fender Custom Shop kopieren. Hierbei gibt er sich als ziemlicher Purist, den Alternativen gibt es für ihn diesbezüglich keine; modernere Ansätze wie aktive Pickups lehnt er offen ab. Die wichtigsten Komponenten für einen guten Ton sieht er in den Abnehmern und dem Verstärker sowie einem harten Anschlag. Den Einfluss von Tonholz schätzt er hingegen als geringer ein, sodass er ständig Pickups wickelt und diese in seinen Instrumenten testet, da jeder geringfügig anders ausfällt.

-- High-End Compressor im Treterformat - Aphex Punch Factory --

— High-End Compressor im Treterformat – Aphex Punch Factory —

Doch seine Equipment-Manie hört längst nicht bei den Pickups auf, denn die Vielzahl von Bodentretern vor seinen Füßen wird ebenfalls ständigen Veränderungen unterzogen. Eine der ersten Amtshandlungen nach der Gründung von RATM war der gemeinsame Besuch eines Musikladens mit Tom Morello, in dem sie alle verfügbaren Verzerrer ausgiebig testeten, um das Geschäft schlussendlich mit einen Marshall Guv’nor zu verlassen, der eigentlich als relativ derbe Zerrbüchse für Gitarristen gedacht ist. Zu hören ist die Tretmine dann auch bald darauf auf dem ersten Studioalbum.

„Some people don’t believe that, but I know there’s something in the pickups.“ Tim Commerford

Auf seinem Pedalboard finden sich unter anderem ein Aphex Punch Factory Kompressor, ein MXR Micro Amp zum Boosten des Signals oder ein Boss OC-3 Okaver sowie das gute alte DD-3 Delay vom selben Hersteller. Hinzu kommen diverse unbeschriftete Custom-Anfertigungen und allem Anschein auch die ein oder andere Attrappe, denn Commerford lässt sich in Sachen Sound unter keinen Umständen in die Karten schauen.

-- Ein Klassiker - Ampeg SVT-2 Pro --

— Ein Klassiker – Ampeg SVT-2 Pro —

Hinzu kommen zwei Dunlop 105Q Basswahs, die er kurioserweise verbindet und simultan benutzt, sowie ein Verzerrer unbekannter Herkunft, der mit der Aufschrift „Fear This“ versehen ist. Hier hakt man offensichtlich besser nicht nach. In Sachen Verstärkung gibt es weniger Voodoo und Geheimnistuerei.

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“I even have cords on my shit, that don’t do anything.“ Tim Commerford

Hier setzt er auf den Ampeg SVT-2Pro, allerdings gleich dreifach: Ein Amp bleibt clean, einer verzerrt und der dritte bildet die goldene Mitte. So kann Commerford für verschiedene Zerrgrade zwischen verschiedenen Verstärkern hin- und herschalten und seine herausragenden Basslinien stets mit der richtigen Dosis Extrawürze zu versehen.

-- Wird im Doppelpack verwendet - Dunlop 105Q Bass Wah --

— Wird im Doppelpack verwendet – Dunlop 105Q Bass Wah —

Commerford Bassics

RATM – „Bombtrack“ (Rage Against The Machine; 1992)

RATM – „Know Your Enemy“ (Rage Against The Machine; 1992)

RATM – „People Of The Sun“ (Evil Empire; 1996)

RATM – „Calm Like A Bomb“ (Battle Of Los Angeles; 1999)

RATM – „Sleep Now In The Fire“ (Battle Of Los Angeles; 1999)

Audioslave – „What You Are“ (Audioslave; 2002)

Audioslave – „Exploder“ (Audioslave; 2002)

Audioslave – „Be Yourself“ (Out Of Exile; 2005)

Audioslave – „Shape Of Things To Come“ (Revelations; 2007)

Audioslave – „Broken City“ (Revelations; 2007)

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Forum
  1. Profilbild
    75631

    Guter Mann,

    gefällt mir, dass der mal wieder ein paar Credits erhält – vor allem bei uns im deutschsprachigen Raum.

    Danke!

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